Erfahrungsberichte von Assistenzärzten und Famulanten

Seit Anfang 2007 bitten wir unsere Assistenzärzte aber auch Famulanten, Berichte über ihre Assistenzzeit respektive Famulaturzeit, die Gründe für die Wahl des St. Bernhard-Hospitals als Ausbildungsort, die Zusammenarbeit und alles was sie sonst so beruflich bewegt zu schreiben.

Machen Sie sich selber ein Bild von der Ausbildung in der Internistischen Abteilung des St. Bernhard-Hospitals in Brake.

Assistenzärzte

Eindrücke von meiner ersten Stelle als Assistenzärztin

Seit nun vier Monaten bin ich Teil des Teams im St. Bernhard Hospital – Innere Medizin. Für mich ist es meine erste Stelle nach dem Examen.

Von Hamburg zog es mich in den Raum Oldenburg, wo ich mich auf Stellensuche begab. Von Anfang an war mir klar, dass ich einen Arbeitsplatz in einem kleineren Krankenhaus suchte, der mir eine breite und vielfältige Ausbildung bietet. Wichtig war und ist mir aber auch ein Arbeiten in einem kollegialen Miteinander!

Mit diesen Vorstellungen bin ich schnell auf die Homepage des St. Bernhard Hospitals aufmerksam geworden und habe einige Zeit mit dem Krankenhaus geliebäugelt, bevor ich mich inititiav beworben habe. Nach einem unkomplizierten Telefonat und einer Hospitation, bei der ich einen ersten Einblick in den besonderen Arbeitsalltag am St. Bernhard Hospital bekommen habe, bin ich nun seit dem 1.4.2011 dabei. Aber warum eigentlich ‘besonders’? Besonders, weil:

einer der Chef-/ Oberärzte jeden Patienten, der über die Notaufnahme kommt, sieht und man gemeinsam die weitere Diagnostik bespricht
man ab dem ersten Tag mit den Funktionen arbeitet (am Anfang wird bspw. jede Sono nachgeschallt). Je mehr Erfahrungen man hat, desto selbstständiger arbeitet man. Besteht aber nur die kleinste Unsicherheit, reicht ein Telefonat und ein erfahrener Arzt kommt dazu
am meisten Wert wird auf die systematische Anamnese und eine gründliche körperliche Untersuchung gelegt, um eine solide Einschätzung zur Krankheitsschwere zu machen – ein beliebtes System von Dr. Bigge: das OMG Schema (näheres bei der Hospitation :-)
Natürlich heißt dies nicht, dass moderne/ invasive Techniken nicht den Weg nach Brake gefunden haben und zum Einsatz kommen, nachdem die eigenen Sinne benutzt wurden: 24 h CT, MRT, ERCP, Echo, TEE, Dialyse, Intensivstation… ist alles vorhanden! Dies waren einige allgemeine Punkte, von denen ich noch eine Menge weitere aufzählen könnte…

Doch nun noch einige Zeilen zu meiner ersten Arbeitszeit: Ich habe die ersten zwei Monate in der Notaufnahme verbracht, in der ich intensiv eingearbeitet wurde. Nun bin ich auf der allgemeinen internistischen Station tätig, auf der ich im Schnitt ca. 12 Patienten betreue und mir so noch Zeit bleibt, um in den Funktionen mitzuarbeiten, wo täglich Sonos, Aszites/ Pleura/ KM Punktionen/ ZVKs anstehen. Nach dem Ausbildungsplan, den es für die Assistenten gibt, ist meine nächste Station die Intensivstation – nach nur 6 Monaten Weiterbildungszeit!

Seit zwei Monaten übernehme ich Dienste, bei denen ich für die peripheren Stationen, die Intensivstation und die Aufnahme verantwortlich bin. Nach wie vor eine aufregende Situation, doch ich kann immer einen meiner Kollegen im Feierabend anrufen und habe allzeit Rückendeckung durch den Hintergrund.

Die meisten Assistenten wohnen in Oldenburg. Die regelmäßigen Fahrgemeinschaften geben Zeit, um auch mal über Nicht-Medizinisches zu quatschen und die Fahrzeit verstreicht im Nu.

Ich habe eine Stelle gesucht, bei der man gemeinsam im Team arbeitet, sich hilft, nicht allein gelassen, gefördert und gefordert wird und bei der die gegenseitige Arbeit (unter Pflegepersonal, Assistenten und Chefs) vor allem geschätzt wird. Nach fast fünf Monaten am St. Bernhard Hospital bin ich froh, genau das hier gefunden zu haben.

Brake, den 10.08.2011
Katja Ramcke, Assistenzärztin

Ehemalige Assistenzärzte

Die richtige Entscheidung

Seit etwa zwei Monaten bin ich jetzt als Assistenzärztin im St. Bernhard Hospital, nachdem ich zuvor für zwei Monate in einem Maximalversorger gearbeitet hatte. Schon nach einer Woche war klar das der Wechsel die richtige Entscheidung für mich war.

Bisher habe ich vorrangig in der Aufnahme des SBH gearbeitet und dadurch enorm viel gelernt. Jeder Patient der zur Aufnahme kommt wird entweder vom CA oder OA gesehen und die Diagnostik und Therapie gleich besprochen und festgelegt. So entsteht direkt bei Aufnahme der Plan was während des stationären Aufenthalts passieren soll. Es existieren in der Aufnahme ein vorgefertigter Anordnungsbogen und ein kurzer prägnanter Aufnahmebogen. Insbesondere als Anfänger bekommt man ein gutes Gefühl für strukturiertes Denken und problemorientiertes Arbeiten.

Gleich in der ersten Woche konnte ich mit der Sonografie starten und bei Fragen kann ich jederzeit den CA, OA oder einen der erfahreneren Assistenten um Hilfe bitten.

Mittlerweile habe ich mehrfach unter Anleitung kardiovertiert. Ebenso unter Anleitung Pleura – und Aszitespunktionen und die Anlage größerer Gefäßzugänge durchgeführt.

Bezüglich des Arbeitsklimas kann ich mich den anderen Berichten nur anschließen. Die Zusammenarbeit mit den Chefs, den Kollegen und dem Pflegepersonal ist sehr angenehm und macht Spaß. Fast alle Kollegen wohnen in Oldenburg, so dass wir fast jeden Morgen Fahrgemeinschaften bilden können.

Brake, den 19.08.2011
Anne Götze, Assistenzärztin im 1. Ausbildungsjahr

Herzliche und unverkrampfte Aufnahme (Bericht 2007)

Nach 2,5 Monaten an diesem Haus schreibe ich jetzt also selber einen Erfahrungsbericht – schon komisch, denn noch Ostern diesen Jahres haben mich eine originelle Anzeige im Ärzteblatt sowie exakt diese Berichte dazu veranlasst, ein erstes sehr nettes Telefonat mit einem unserer CA zu führen.

Kurz zu meiner Person. Nach einem Jahr Radiologie in Hamburg und einem Jahr Innere Medizin im Rheinland habe ich das Aufbaustudium “International Health” begonnen und u.a. ein halbes Jahr “Armenmedizin” in Indien gemacht. Ich bin also ein Wiedereinsteiger was den deutschen Klinikalltag angeht, vom dem ich mich mal freudig verabschiedet hatte.

Doch nun zum interessanten Teil: Habe ich meinen Schritt, in Brake zu arbeiten bereut? Nein, ganz im Gegenteil. Meine Aufnahme war herzlich und unverkrampft, so dass ich mich direkt wohl fühlte.

Schon in den ersten zwei Wochen habe ich mehr praktische Erfahrungen gemacht als in meinem gesamten Jahr Innere im Rheinland: ich habe Gastroskopien unter Supervision durchgeführt, Pleuraergüsse punktiert, zweimal kardiovertiert.

Die praktische Ausbildung wird hier tatsächlich Ernst genommen – unser OA und die CA sind immer ansprechbar für Fragen, zudem stimmt unser Team-“Spirit” einfach.(…zu unseren gemeinsamen Bierchen in der Oldenburger Altstadt zwingt uns ja schließlich keiner…). Kurzum: viel arbeiten müssen wir auch hier, aber wir lernen auch viel und die Stimmung ist einfach gut. Über meine anfänglichen Bedenken, an ein “kleines Haus” zu gehen kann ich mittlerweile nur noch schmunzeln – das “Kleine” und schon irgendwie Familiäre des Hauses hat sich letztlich als seine größte Stärke erwiesen.

Brake, den 29.11.2007
Jörg Rehlinghaus

Persönliche Bilanz nach einem Jahr: “Hands on”-Medizin (Bericht 2008)

As time goes by… am 1. September hatte ich mein “1-jähriges” am kleinen Krankenhaus St. Bernhard und ich wurde von meinem Chef “genötigt”, erneut “Bilanz” zu ziehen und den II. Erfahrungsbericht zu schreiben, quasi ein modifiziertes vorher/nachher.

Erfahrungsberichte, die mir praktische Ausbildung bei gutem Teamgeist versprachen, hatten mich “angelockt”, insbesondere ein Erfahrungsbericht von einem mittlerweile Ex-Kollegen, der von sich behauptete, “Intubationen, Reanimationen und ZVK-Anlagen treiben mir keinen Angstschweiss mehr auf die Stirn”…nun mir schon und ich dachte nur, was für ein Maulheld.

Mein “Basislager” sah folgendermaßen aus:
Ich konnte nicht intubieren (den Hinweis “es gibt nur 2 Löcher und du musst das obere nehmen”, fand ich nur sehr bedingt tröstlich), meine bisherigen überschaubaren ZVK-Anlage-Versuche an meiner vorherigen Ausbildungstelle(waren auch nur 3 in einem Jahr) waren alle mehr oder weniger frustran und mein Wissen über Intensivmedizin oder schlimmer noch Reanimationen war sagen wir mal sehr übersichtlich – so weit, so schlecht also.

Mittlerweile endet meine 1. Rotation auf der Intensivstation nach 9 Monaten und ich kann guten Gewissens sagen: Intubationen und ZVK-Anlagen machen mir mittlerweile Spass, vor Reanimationen habe ich Respekt, aber keine Angst mehr und bezüglich Intensivmedizin, habe ich ein erstes “Handwerkszeug” erhalten.
Mittlerweile äußere ich mich also genau, wie einst mein vermeintlich “großkotziger” Kollege.

So what? Alles toll am St. Bernhard?
Man muss früh, insbesondere in den Nachtdiensten als alleiniger Diensthabender der Inneren seinen Mann oder seine Frau stehen (bei natürlich bestehendem Hintergrunddienst, der auch jederzeit ansprechbar ist).
Das war bzw. ist oft stressig, zwingt einen aber auch früh, Verantwortung zu übernehmen, was wiederum in zunehmender Gelassenheit und auch Selbstbewusstsein resultiert: hätte mir jemand vor 1 Jahr gesagt, dass ich jetzt 2-3x/Woche Notarzt fahren würde und dass auch noch gerne (bei allem “Respekt”, den manche Einsätze mir abverlangen), hätte ich nur geschmunzelt.

Wie war “mein” Jahr sonst? Ca. 30ZVK´s gelegt, (einschl. NA) ca. 30-40Mal endotracheal intubiert, ca. 40 Gastroskopien, 5 Lumbalpunktionen (davon leider erst die letzte erfolgreich), 5 Bronchoskopien (hier werde ich gerade eingearbeit), diverse Cardioversionen, Reanimationen und Pleurapunktionen, unzählige Abdomen-Sonographien…und die Zahlen stimmen…

Ein persönlicher Kommentar zum Schluss: Mich freut die zunehmende durchweg positive Berichterstattung in den entsprechenden Medien und Berufsverbänden über das “Modell Brake”. Dem schließe ich mich gerne an. Hier fließen nicht Milch und Honig aus den Leitungen und auch wir haben genug zu tun, aber wir haben ein tolles Team, das “hands-on-Medizin” lernt und betreibt und darauf bin ich – mal ganz ohne jedes Understatement – mächtig stolz.

Brake, den 11.09.2008
Jörg Rehlinghaus

Meine Erwartungen an eine umfangreiche Ausbildung haben sich voll erfüllt

Ende dieses Monats kann ich mein “Einjähriges” im Sankt Bernhard Hospital feiern und blicke dabei auf ein tolles Weiterbildungsjahr zurück.

Nach meinem Wechsel in ein “kleineres” Krankenhaus kann ich durchweg nur Positives berichten. Hier in der Inneren Abteilung herrscht ein besonders nettes Arbeitsklima. Durch die flachen hierarchischen Strukturen ist das Team nicht geteilt in die Gruppe der Assistenzärzte und die der Ober- bzw. Chefärzte, wie es allgemein leider oft üblich ist. Hier steht Kollegialität an erster Stelle. Chefarztvisiten in denen man zuweilen regelrecht “vorgeführt” worden war, gehören seit dem Beginn der ärztlichen Tätigkeit im Sankt Bernhard Hospital zum Glück der Vergangenheit an.

Dabei kommt die ärztliche Ausbildung keineswegs zu kurz. Im Rahmen der chefärztlichen Visite erhält man auch nützliche Tipps und Verbesserungsvorschläge durch den erfahrenen Kollegen. Daneben wird im Rahmen der wöchentlichen Fortbildungsveranstaltung weiteres theoretisches Wissen vermittelt.

In Bezug auf das Erlernen praktischer Untersuchungstechniken liegt die innere Abteilung weit vorn. Bereits zu Beginn der Weiterbildung zum Allgemeinmediziner/Internisten erlernt man die Techniken der Sonographie (Abdomen-Sonographie, Schilddrüsensonographie, Dopplersonographie), so dass man frühzeitig eigene Befunde erstellen kann. Auch das Rotieren in die einzelne Bereiche (Intensivstation, Endoskopie) ist gewährleistet. Derzeit bin ich als Assistenzarzt in der hämatoonkologischen Abteilung tätig. Neben dem Erlernen fachspezifischer Therapien bei malignen Erkrankungen, werde ich in die zytologische Diagnostik eingearbeitet.

Meine Erwartungen an eine umfangreiche Ausbildung haben sich voll erfüllt.

Brake, im April 2010
Dr. Björn Groenhagen

Bis heute sehr glücklich über die Entscheidung für das St. Bernhard-Hospital

Seit knapp 2,5 Monaten arbeite ich jetzt im St. Bernhard Hospital in Brake. Vorher war ich anderthalb Jahre in einem größeren Kreiskrankenhaus beschäftigt. Zu dem Wechsel haben mich die gleichen Gründe bewogen, die viele von uns in ihrem Arbeitsalltag frustieren, massenhafte unbezahlte Überstunden, mangelhafte Ausbildung insbesondere in der Funktionsdiagnostik, etc.

Auf die Klinik aufmerksam geworden, bin ich durch die Internetseite und den Ruf, den das Krankenhaus hier in der Gegend unter den Assistenten hat.
Bis heute bin ich sehr glücklich über meine Entscheidung und habe sie noch keine Sekunde bereut.

Ich habe in den paar Wochen, die ich nun hier bin ca. 70 Sonographien, mehrere Yamshidi-, Sternal-, Aszites und Pleurapunktionen selbstständig durchgeführt, habe mit Langzeit-EKGs angefangen und schon einige ZVKs, einen Sheldon und ein paar Arterien gelegt, sowie mehrfach intubiert.

Da man hier in den Diensten die Intensivstation mitbetreut und dann in einer Notsituation ggfs. Intubieren muss, ist ganz zu Anfang ein Praktikum in der Anästhesie in Oldenburg vorgesehen, um an die Intubation, Maskenbeatmung etc. herangeführt zu werden, auch hier wird man also nicht ins kalte Wasser geschmissen.

Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit bin ich auf Intensivstation gegangen. Zunächst hatte ich natürlich Panik, in den ersten 3 Wochen stand mir jedoch ein erfahrener Kollege, der auch schon Notarzt fährt immer zur Seite, und unsere OA und CA sind auch jederzeit greifbar. So bin ich nie alleine gelassen und kann jederzeit jemanden Fragen und mir zu Hilfe holen, ohne die Situation gleich aus der Hand geben zu müssen, sondern um sie dann unter Anleitung zu meistern.

Insgesamt findet hier eine vorbildliche Supervision statt. Wenn ich mir z.B. in einer Untersuchung nicht sicher bin , ob ich alles richtig interpretiert habe oder etwas nicht einordnen kann, reicht ein Anruf und schon kommt einer der Oberen und schaut noch mal nach. Das gibt mir Mut Neues zu wagen, ohne das Gefühl zu bekommen, Wichtiges evtl. zu übersehen und die falschen Konsequenzen für die weitere Therapie des Patienten zu treffen. So kann ich selbständig arbeiten, gehe mit einem ruhigen Gewissen nach Hause und frage mich nicht ständig, ob ich etwas übersehe habe.

Als ich mich hier bewarb, habe ich oft Einwände gehört, wie “An so einem kleinen Haus wird doch nur Wald und Wiesen Medizin praktiziert”. Das hat sich als völlig falsch erwiesen, sicherlich ist dies keine Uniklinik mit großem Gerätepark, aber das braucht man auch nicht. Die Diagnostik und Therapieoptionen ( Dialysen auf Intensiv, etc.) unterscheiden sich in keiner Weise zu dem Krankenhaus in dem ich vorher gearbeitete habe.
Und man wird hier sogar angehalten Fallstudien, Poster etc. zu publizieren. Kosten für Fortbildungskurse werden vom Haus übernommen.

Last but not least kommt man hier in ein sehr junges und ausgesprochen nettes Kollegium, dass sich auch mal abends in netter Runde trifft.

Brake, im September 2008
Viola Hager

Als Quereinsteigerin in der Inneren Medizin

Ich arbeite seit dem 01.10.2009 im St. Bernhard Hospital, nachdem ich zuvor fast zwei Jahre in der Gynäkologie und Geburtshilfe tätig war. Ich habe also als Quereinsteigerin in der Inneren Medizin angefangen.

Aufmerksam bin ich über das Internet auf das Krankenhaus in Brake geworden. Da ich mir gut vorstellen kann, später einmal allgemeinmedizinisch zu arbeiten, war ich auf der Suche nach einem nicht zu großen Haus mit einem breiten Spektrum. Das “Braker Modell” schien mir für die Ausbildung das bieten zu können, was ich mir für meine weitere berufliche Laufbahn gewünscht habe. Und bislang haben sich meine Erwartungen an die neue Stelle voll erfüllt.

Die Aus- und Weiterbildung wird hier sehr groß geschrieben. Jeder Assistent hat neben den ihm zugeordneten Patienten einen Funktionsbereich, den er mitbetreut. Bei Fragen und Unklarheiten ist jederzeit einer der drei Chefärzte, der Oberarzt oder einer der erfahreneren Kollegen ansprechbar. Hier funktioniert das, was in vielen Kliniken nicht funktioniert. Man fühlt sich wirklich nie alleine gelassen. Auch in den Bereitschaftsdiensten, vor denen ich nach wie vor Respekt habe, hat man nie das Gefühl seinen Hintergrund nicht anrufen zu mögen. Alle haben immer ein offenes Ohr für die zu klärenden Probleme.

Das Klima im St. Bernhard und der Umgang miteinander ist überaus kollegial, die Hierarchie flach. Zusammen mit der guten Ausbildung kann man sich fachlich und menschlich im St. Bernhard Hospital in Brake sehr wohlfühlen und ich kann es wirklich weiterempfehlen.

Brake, den 20. März 2010
Katja Weirauch

Ellenbogenmentalität oder Profilierungsgehabe sind hier bei uns vom St. Bernhard Fremdwörter

Ich bin nun im 2. Jahr meiner Assistenzarztzeit und seit etwas mehr als einem halben Jahr im St. Bernhard Hospital in Brake. Dies ist auch nicht erst meine 2. Sondern schon meine 3. Stelle in etwas mehr als einem Jahr Berufserfahrung und ich bin wirklich froh, nicht aufgegeben zu haben und daran zu glauben, daß es noch Klinken gibt, wo der Beruf Arzt noch Spaß machen kann.

Nach zwei schlechten Erfahrungen erst in der Gynäkologie (allein gelassen und hoffnungslos überfordert), dann in der Inneren Medizin (Überstunden ohne Anerkennung und ohne Weiterbildung) fing ich im März diesen Jahres in Brake an. Aufmerksam auf die Klinik bin ich wie Anne Schmitt durch die Vorstellung im Internet geworden. Dort wurde all das beschrieben, was ich bei meinen bisherigen Stellen vermisste und als dann Oberarzt Dr. Nils Jahn auch noch von seiner Begeisterung für das Windsurfen berichtete, dachte ich, daß wenn auch nur die Hälfte der Dinge stimmt, ich meinen Traumjob doch sehr nahe wäre.

Tja und was soll ich sagen? Es stimmt.

Besonders hervorzuheben ist der herzliche Umgang miteinander, wir arbeiten wirklich Hand in Hand als Team und Ellenbogenmentalität oder Profilierungsgehabe sind hier bei uns vom St. Bernhard Fremdwörter. Trotzdem kommt jeder von uns zu seinen Untersuchungen und der Lerneffekt ist bei regelmäßigen Fortbildungen und intensiven Oberarzt- und Chefarztvisiten (gern und oft mit ein wenig Privatnachhilfe) enorm hoch.

Die Weiterbildung in den Funktionen findet zumindest während einer ausgiebigen Einarbeitungszeit ausschließlich dort, ohne die zusätzliche Betreuung eigener Patienten mit Visiten und Entlassbriefen statt.

Daher habe ich in etwas mehr als einem Monat ca. 50 Gastroskopien selbstständig durchgeführt. Und da man seinen Hintergrund während der Dienste auch wegen jeder Frage zu jeder Uhrzeit anrufen kann, verlieren auch die Dienste mit der Betreuung der Intensivstation an Schrecken.

Brake, den 09.09.2008
Marion Jansen

Bericht I: Selbst als Berufsanfängerin darf ich alles machen

Ich bin erst seit ca. einem Monat im St. Bernhard Hospital und war über die Internetseite auf das Krankenhaus gestoßen. Bisher kann ich nur sagen, daß das, was auf der Homepage der Internistischen Abteilung präsentiert wird, gelebte Realität ist.

Selbst als Berufsanfängerin, darf ich alles machen, von Sonographie über verschiedenen Punktionen, bis zur elektrischen Cardioversion, ohne dass ich mich dabei alleine gelassen fühle. Wann immer ich Fragen habe und sei es zu “Banalitäten” hat einer der älteren Assistenten oder der Chefs Zeit für mich, hilft mir weiter und trotzdem habe ich das Gefühl, von allen als Kollegin respektiert zu sein. Als Vorbereitung auf meine ersten Dienste, war ich eine Woche in der Anästhesie untergebracht, um endotracheal intubieren und Beatmung mit der Maske zu erlernen, was mir viele meiner ehemaligen Kommilitonen neiden und was die Angst vor meinem ersten Dienst gemindert hat

Hinzu kommt das sehr nette Arbeitsklima, nicht nur unter den Ärzten, sondern auch zwischen Ärzten und Pflegepersonal, was ich während meiner PJ Zeit an der Uni oftmals ganz anders erlebt habe. Genauso sind die Tagesabläufe hier viel besser organisiert als ich das vorher kannte. Die Zeit wird effizienter eingeteilt, so dass Wartezeiten, z.B. auf den Chefarzt zur Chefvisite, auf die Kollegen zur normalen Visite, auf Patienten zu Untersuchungen, etc, vermieden werden. Und somit natürlich auch unnötige Überstunden wegfallen.

Insgesamt bin ich nach den ersten Wochen zum einen überrascht, wie breit das Spektrum an Medizin ist, das wir hier machen, nachdem ich über viele Jahre hinweg meist mit Herablassung gegenüber den kleineren Krankenhäusern konfrontiert war. Und zum anderen bin ich sehr froh in einem so netten Kollegium gelandet zu sein.

Brake, den 26.11.2007
Anne Schmitt

Bericht II: Fast 2 Jahre in Brake und ich komme immer noch gerne zur Arbeit!

Mittlerweile bin ich seit fast 2 Jahren in Brake und komme immer noch gerne zur Arbeit! Ich bin bereits nach wenigen Monaten in die Gastroskopie eingearbeitet worden und kann inzwischen gastroskopieren und koloskopieren und lerne gerade die Bronchoskopie.

Seit einigen Monat bin ich jetzt auf der Intensivstation, habe zuvor den Notarztkurs gemacht und sammle nebenher fleißig Einsätze. Untersuchungen wie Sonographie, Punktionen, aber auch das Mikroskopieren aktueller Ausstriche machen wir sowieso alle regelmäßig.

Wenn ich zurückdenke an meine ersten Dienste steht mir immer noch der Schweiß auf der Stirn, da ich mich als Berufsanfängerin auf einen Dienstalltag, in dem ich auch noch alleine bin, überhaupt nicht vorbereitet gefühlt habe. Aber man erlernt schnell das nötige Handwerkszeug um gut durch die Dienste und auch den Stationsalltag zu kommen und man ist nie alleingelassen. Ob Fragen oder Unsicherheiten während der Dienste oder Hilfestellung bei den Untersuchungen, einer der Chefs oder Oberärzte kommt immer sofort. Und Sprüche wie “das müsste Du langsam alleine können” habe ich nie zu hören bekommen.

Ich kann nur sagen, dass mir die Arbeit Spaß macht, obwohl auch wir natürlich Überstunden machen (die allerdings dokumentiert werden!) und auch wir mal Unstimmigkeiten untereinander haben. Die Arbeit im Team ist letztlich nur durch ständige Auseinandersetzung miteinander spannend!

Brake, im Oktober 2009
Anne Schmitt, 2. Ausbildungsjahr

Nach drei Jahren klinischer Tätigkeit (davon zwei Jahre Innere Medizin ohne jegliche selbstständig durchgeführte endoskopische Untersuchung) sowie Hunderten von Überstunden ohne Aussicht auf Besserung war der Fall für mich eigentlich klar: Raus aus dem klinischen Alltag mit stationärer Patientenversorgung!

Der Vertrag für eine Tätigkeit in der Radiologie mit netten Kollegen, sehr guter Bezahlung und vor allem pünktlichem Feierabend war schon beinahe unterschrieben, bis der Anruf einer Freundin mich tatsächlich noch motivierte, zu einem Vorstellungsgespräch nach Brake zu fahren.

Dort traf ich morgens nach einem anstrengenden Nachtdienst ein und wurde vom Chefarzt Dr. Bigge freundlich mit den Worten begrüßt:
„Heute ist viel zu tun, wollen wir das Gespräch bei einer Koloskopie führen?“ Dies wurde von mir mit dem Hinweis auf meinen mäßigen Dienst am Vortag zwar dankend abgelehnt, nach einem ca. 10 minütigen Gespräch verfestigte sich jedoch der Eindruck, dass an der praktischen Ausbildung des sogenannten Braker Modells vielleicht etwas dran ist.

Acht Monate und ca. 120 Gastroskopien später bin ich froh, diesem Modell eine Chance gegeben zu haben. Es ist wirklich möglich, bei flacher Hierarchie eine gute Ausbildung und Patientenversorgung zu gewährleisten, obwohl der Großteil der chirurgischen Chefs in diesem Lande dem sicherlich vehement widersprechen würden…

Im Tagdienst wird jeder Patient in der Aufnahme vom Chef – oder Oberarzt gesehen, was sowohl dem Assistenzarzt als auch dem Patienten selber zu Gute kommt, da das weitere Procedere und die Differentialdiagnosen frühzeitig besprochen werden können.

Während der praktischen Untersuchungen, an die man hier im Hause deutlich früher herangeführt wird, als in den meisten anderen Kliniken, hatte auch bei hohem Arbeitsaufkommen bisher immer ein Chefarzt, Oberarzt oder ein erfahrener Assistenzarzt Zeit, eine zweite Meinung oder Hilfestellung bei der Durchführung zu geben.

Das Arbeitsklima ist sehr angenehm; da die meisten Assistenzärzte in Oldenburg wohnen, fängt der Tag meistens schon mit einer netten Fahrgemeinschaft an. Neben der obligatorischen Frühbesprechung gibt es auch am Ende des Tages noch einmal ein gemeinsames Treffen mit dem gesamten Kollegium, bei dem alle neu aufgenommenen Patienten sowie Auffälligkeiten wie veränderte Laborparameter und das diagnostische Vorgehen besprochen werden.

Auch die in anderen Kliniken gerne an das Assistenzarzt – Personal delegierte Aufgabe der Kodierung wird hier von Fachkräften abgenommen, der Großteil der morgendlichen Blutentnahmen wird von eigens hierfür eingestelltem Personal durchgeführt, so dass auch hier eine deutliche Arbeitserleichterung vorliegt.

Die Überstunden werden dokumentiert (vom Chefarzt auch so gewünscht!) und wenn es der Urlaubsplan erlaubt, können diese abgefeiert werden, was aus eigener Erfahrung eine annehmbare Alternative zu meist nur gering vergüteten Überstunden ist.

Die Dienste sind auch hier im Hause teils sehr anstrengend und zermürbend, aber man sollte doch nicht unterschätzen, wie sehr einen eine gute Ausbildung in einer netten Atmosphäre tragen kann.

Wie man vielleicht zwischen den Zeilen herauslesen kann, bin ich mit meiner Stelle aktuell sehr zufrieden und kann meine Abteilung jedem empfehlen, der sich für Innere Medizin und eine praxisnahe und am Patienten orientierte Ausbildung interessiert.

Brake, den 17.08.2011
Marco Remmert, Assistenzarzt 3. Ausbildungsjahr

Vom Ausbildungskonzept beeindruckt

Ich fand den Weg nach Brake über Umwege. Ein kleines Städtchen in der wenig besiedelten Wesermarsch war zunächst für mich nicht von besonderem Interesse.
Doch Gerüchte über ein gutes Ausbildungskonzept in der Inneren Medizin, flache Hierachien und ein freundliches Arbeitsklima drangen bis zu meinem vorherigen Arbeitssplatz in Oldenburg vor.
So wagte ich einen Tag der Hospitation in der Inneren des St. Bernhard Hospitals und war ob der Herzlichkeit der ärztlichen Mitarbeiter und der tatsächlichen Umsetzung des viel umworbenen Ausbildungskonzepts beeindruckt.
Nun arbeite ich seit knapp vier Monaten im St. Bernhard- Hospital und stelle fest, dass sich der erste Eindruck bestätigt hat.

Brake, den 15.08.2011
Gesa Meinecke, Assistenzärztin im 2. Ausbildungsjahr

Die Kollegiale Zusammenarbeit ist hervorragend

Nachdem ich fast vier Jahre in Göttingen, bzw. Kassel in einem Haus der Maximalversorgung beschäftigt war bin ich nun schon über ein Jahr in Brake. Mit dem Wechsel der Einrichtung habe ich auch einen Fachrichtungswechsel begangen. Zuvor in der Anästhesie, Intensiv-, Rettungs- und Palliativmedizin tätig ist der Wechsel in die Innere Medizin eine Herausforderung auf eigene Art.
Bisher hatte ich immer Glück mit meinen Vorgesetzten und Chefs. Alle waren engagagiert, vor allem wissenschaftlich, aber immer stand die Patientenversorgung im Mittelpunkt.
Dadurch dass die unmittelbare Supervision, bzw. Möglichkeit der Rücksprache mit einem Facharzt oder Chefarzt mindestens so eng ist wie in der Anästhesiologie einer Universitätsmedizin, ist mir der Übergang sicherlich um vieles erleichtert worden.
Von Vorteil ist hier, dass die Verpflichtungen die in einer Universität Zeit und Energie von der Patientenversorgung abziehen deutlich geringer sind. So können klinische Entscheidungs- und Diagnoseschritte oft erheblich schneller, zeitnaher und Patienten zentrierter erfolgen.
Von diesem Vergleich ist natürlich die Versorgung im Schockraum einer Universitätsklinik ausgenommen. Aber auch hier muss stellenweise sehr zügig entschieden werde. Z.B. werden die Assistenten zur korrekten Indikation, Durchführung und Kontrolle einer Lyse bei Apoplex befähigt. Denn “time is tissue” und bis zum nächsten Großklinikum sind mindestens 30 Minuten plus Anfahrt und Übergabe. So kann das Zeitfenster manchmal ziemlich eng werden.
Bei der Entwicklung des eigenen klinischen Blickes und diagnostischen Denkens ist die unglaubliche Selbstdisziplin und Strukturiertheit die einem gerade von Dr. Bigge vorgelebt wird von ungemeinem Vorteil. Aber er erwartet dies auch von seinen Ärzten und sieht einen manchmal ganz entgeistert an, wenn man sich mal wieder auf einen, evtl. anästhesiologisch Relevanten, Nebenschauplatz hat ziehen lassen.
Eine weitere Braker Besonderheit sind die Fallbesprechungen die in der Früh- und Spätübergabe erfolgen. In Neudeutsch ist das praktisch “Grand Rounds, Morbidity & Mortality Weekly” und “Critical Incident Reporting “ zweimal täglich.
Die Kollegiale Zusammenarbeit ist hervorragend und die drei Chefärzte haben bisher ein tolles Händchen bei der Zusammenstellung des Teams bewiesen. Z.T. ist die Zeit für den kollegialen Austausch sehr kurz, da man mit Familie einfach am Ende der Arbeitszeit wenig Spielraum dafür hat. Aber man kann die Stimmung nicht anders als Familien freundlich beschreiben.
Reibereien zwischen den Berufsgruppen wird es immer mal geben. Aber die unmittelbar versorgenden arbeiten erstaunlich gut zusammen. Hilfreich ist Entlastung durch Blutentnahmen, DRG-kodierung, und in der Regel kann man auch mit der Personalabteilung gut kommunizieren.
Was wäre ein Krankenhaus/Krankenhausverbund ohne eine übergeordnete kaufmännisch orientierte Verwaltungsabteilung. Man bekommt auch hier das Gefühl, dass für abgehobende Entscheidungsträger fernab vom Patienten ebendiese genauso abstrakt sind wie für mich eine geknotete Mannigfaltigkeit im sechsdimensionaler Raum. Auch hier macht man Überstunden und Dienste in denen man nachts keine Stunde schläft.
Von der Ausstattung und der Versorgung kommt ein kleinen Haus natürlich an seinen Grenzen und man muss verlegen. Für mich der vorher immer am Empfängerende gesessen hat ist dies allerdings ein sehr angenehmes Gefühl. Noch besser wenn die eigene Verdachtsdiagnose durch die KollegInnen/Kollegen der entsprechenden Zentren bestätigt wird.
Alles in allem kenne ich kein besseres Umfeld um sich gute breite Basis in der Inneren Medizin oder Allgemeinmedizin anzueignen. Ich habe nicht nur das Gefühl meine Fähigkeiten hier weiterentwickeln zu können, sondern auch, dass die Primär- und Sekundärversorgung der Bevölkerung der Wesermarsch hier in guten Händen ist. Ich freue mich und bin stolz darauf ein Teil davon zu sein.

Brake, den 01. Februar 2011
Alexander Schultens, Assistenzarzt

Die Verwirklichung der Weiterbildung wird ernstgenommen

Seit etwa einem ¾ Jahr arbeite ich jetzt in der Inneren Abteilung im St. Bernhard Hospital. Berufserfahrung habe ich zuvor in der Kinder- und Jugendpsychiatrie und in der Neurologie gesammelt. Mein Ziel ist die Allgemeinmedizin.

Für die Allgemeinmedizin sind die Ausbildungsbedingungen hier sehr gut. Man trifft hier auf ein breites Spektrum der Inneren Medizin und auch auf viele Krankheitsbilder anderer Fächer. Es ist möglich viele Untersuchungsmethoden zu erlernen, die auch für die allgemeinmedizinische Praxis relevant sind (z.B. Abdomen-Sonographie).Neben Beachtung aktueller Therapieempfehlungen werden wir angehalten wirtschaftlich zu denken.

In der Abteilung herrscht eine sehr angenehme Atmosphäre mit flachen Hierarchien und der Umgang miteinander erfolgt mit gegenseitigem Respekt. Man kann schnell in vielen Bereichen eigenverantwortlich arbeiten, wobei eine sehr gute Supervision stattfindet. Bei Fragen ist stets jemand im Hintergrund, der schnell weiterhilft oder sich unklare Befunde mit anschaut.

Die Verwirklichung der Weiterbildung wird ernstgenommen. Jede® Assistent(in) wird von Beginn an neben der Stationsarbeit in einem Bereich der Funktionsdiagnostik ausgebildet. Die Chefs und der Oberarzt sehen es alle als Teil ihrer Aufgabe an, ihr Wissen an die Assistenten/innen weiter zu vermitteln und es macht den Eindruck, dass sie das auch gerne tun und nicht als Zusatzbelastung empfinden.

Alles in allem bin ich froh hier gelandet zu sein!

Brake, 14.03.2010
Edda Kohlhoff

Klein aber fein…

Nach einem längeren Auslandsaufenthalt habe ich im April 2008 meine 2. internistische Ausbildungsstelle an einem mittelgroßen Krankenhaus im Münsterland begonnen. Allerdings war ich schon während meiner 3. Arbeitswoche dort so frustriert (ein Assistent pro Station mit 25 Patienten und null Ausbildung), daß ich auf der Suche nach einer Alternative in Brake anrief, nachdem ich den Bericht über die “andere” Assistenzarztausbildung am St. Bernhard im DÄ gelesen hatte. Im Mai war ich für einen Tag zum “Probearbeiten” in der Wesermarsch, und seit knapp 9 Monaten bin ich nun Assistenzärztin im St. Bernhard…. und glaube, es gibt keine bessere Arbeitsstelle für die Weiterbildung zur Internistin.

Viele, im einzelnen vielleicht banal erscheinende Kleinigkeiten, von Blutentnahmen durch Laborantinnen über DRG-Kodierung durch Fachkräfte bis hin zu ausgeklügelten Anordnungsbögen mit der Möglichkeit, bestimmte Therapieschemeta und nötige Kontrollen anzukreuzen, statt Romane zu schreiben, machen den Arbeitsalltag im St. Bernhard um so vieles leichter! Als kleines Haus bietet Brake den Vorteil, dass man die Kollegen der anderen Abteilungen ebenso wie das Pflegepersonal gut kennt und der Umgang entsprechend nett ist. Die Möglichkeiten in apparativer Diagnostik und Therapie, auch intensivmedizinisch, sind sehr gut. Natürlich bleibt es nicht aus, dass Patienten gelegentlich in Zentren verlegt werden müssen. Aber insgesamt ist das Spektrum der Inneren Medizin sehr breit (auch Raritäten wie eine myasthene Krise bei Thymom gibt es in der Wesermarsch!). Darüberhinaus hat man gerade in den Diensten oft mit gynäkologischen, urologischen oder pädiatrischen Problemen zu tun.

Was Brake aber so ganz besonders macht, ist die Ausbildung der Assistenten – zum einen dank guter Rahmenbedingungen (durchschnittlich 12 Patienten pro Arzt und somit Zeit für Funktionen!), zum anderen aber vor allem durch die Philosphie dieses Hauses – hier soll man als Assistenzarzt möglichst rasch in allen technischen Untersuchungen und Maßnahmen fit werden. So werden in Brake, anders als in den meisten Kliniken, der Großteil der Sonographien, Gastroskopien, Coloskopien, Echos, Bronchos und sämtliche Punktionen von uns Assistenten durchgeführt – unter Aufsicht oder jederzeit mit Hilfe, sollte dies nötig sein. Aber nicht nur im “handwerklichen” Bereich ist die Anleitung hervorragend, auch im Stationsalltag wird man nie allein gelassen. Dass Chefarztvisiten Spaß machen können, dass man dabei diskutieren, sogar widersprechen, kann und alle offenen Fragen klärt, war für mich eine völlig neue, positive Erfahrung! Wichtig finde ich neben der Möglichkeit zur Teilnahme am Notarztdienst (weil man hier lernt, wirklich eigenständig zu entscheiden) die Tatsache, dass wir dazu angehalten werden, uns mehr auf eine gute Anamnese und gründliche klinische Untersuchung als auf kostenintensive, nicht unbedingt sinnvolle technische Untersuchungen zu verlassen.

Weitere große Pluspunkte im Arbeitsalltag sind der hilfsbereite Umgang der Assistenten untereinander und die flachen Hierarchien mit einem sehr lockeren Umgangston auf allen Ebenen. Assistenzärzte werden hier nicht “verheizt”, ihre Ausbildung liegt allen am Herzen, sowohl in technischer Hinsicht auch theoretisch. Man merkt allen Ober- und Chefärzten an, dass sie Spass daran haben, uns ihr Wissen weiterzugeben. Und da alle über eine breite Ausbildung und langjährige Berufserfahrung verfügen, profitiert man als Assistenzarzt davon enorm. Alles in allem ein kleines, aber feines Krankenhaus!

Brake, 22. Mai 2009
Dr. Bettina Demme, Assistenzärztin im 3. Weiterbildungsjahr

Gute Ausbildung bei nettem Arbeitsklima

Im Gegensatz zu den meisten anderen Kollegen, ist es bei mir schon fast eine halbe Ewigkeit her, dass ich im St. Bernhard angefangen habe – um genau zu sein gute sieben Jahre. In der Zwischenzeit habe ich meinen Facharzt für Innere und die Zusatzbezeichnung für Rettungsmedizin gemacht und wie man sieht, bin ich abgesehen von einem Jahr Unterbrechung wegen Mutterschutz und Elternzeit noch immer da.
Das spricht doch eigentlich für sich, denn würde es mir nicht gefallen wäre ich schon längst weg. Aber wahrscheinlich möchten die meisten ja doch noch etwas mehr wissen …

Also, das AiP und ein paar weitere Monate habe ich ebenfalls in einem kleinen Haus verbracht, was mir für den Anfang auch ganz gut gefiel. Da ich dann aber das Gefühl hatte nichts Neues mehr zu lernen, vor allem sonografieren, endoskopieren, Intensivmedizin usw. bin ich damals durch Mundpropaganda – denn diese Internetseite gab es da ja noch gar nicht – nach Brake gekommen, da es hieß hier würde man viel mehr lernen.
Und das stimmte tatsächlich. Dank des Rotationsverfahrens war ich erst auf Normalstation, um einen Einblick in den “Alltag” und die Abläufe im Haus zu bekommen, dann ein Jahr auf Intensiv, danach ein Jahr in der Endoskopie, um die wichtigsten Dinge zu lernen. Damit meine ich Sonos, Gastros, Colos, Bronchos, ZVKs und Arterein legen, Intubieren, Punktieren und was sonst noch so dazu gehört. Abgesehen davon musste bzw. durfte/darf man noch nebenbei NEF fahren, was natürlich auch noch viele neue Einblicke und Erfahrungen bringt.
Das brachte viel Abwechslung und Spaß an der Arbeit, zumal man auch schnell selbständig arbeiten kann und nicht dauernd auf Hilfe angewiesen ist, was aber wiederum nicht heißen soll, dass man nicht immer für alle Fragen ein offenes Ohr findet. Und dabei ist es egal, ob man Chefs, Oberärzte oder Assistenten fragen.

Das Verhältnis untereinander ist wirklich super nett, um nicht zu sagen freundschaftlich, was zur Folge hat, dass wir auch privat einiges unternehmen und davon sind auch die Oberen nicht ausgeschlossen. Auch das trägt natürlich neben den rein medizinischen Aspekten der guten Ausbildung zu einem entspannten Arbeitsklima bei.
Was die Arbeitszeiten betrifft, werden die Überstunden aufgeschrieben und in Freizeit ausgeglichen oder ggf. auch mal ausgezahlt. Es wäre jetzt übertrieben zu sagen, dass wir immer pünktlich gehen, aber wir bemühen uns alle, da jeder trotz der super Abteilung auch gerne Zeit zu Hause verbringt.

Also, alles in allem ist unsere Abteilung guten Gewissens weiterzuempfehlen für alle, die sich eine gute Ausbildung bei nettem Arbeitsklima wünschen, aber auch noch andere Dinge im Kopf haben und nicht jeden Tag bis 20 Uhr in der Klinik sitzen wollen.

Brake, den 14.07.2008
Stephanie Badge, Fachärztin Innere Medizin

Sehr kurze Wege und sehr guter “Draht” zu den Chefs

Ich bin jetzt seit ca. 8 Wochen im St. Bernhard-Hospital in Brake und es gefällt mir alles in allem sehr gut. In dieser Zeit habe ich bestimmt schon 40 Sono-Abdomen Untersuchungen selbstständig durchgeführt, 4 Kardioversionen gemacht, einige Ergometrien beaufsichtigt und einige Langzeit-EKG ausgewertet.

Wenn man Hilfe benötigt oder mal “auf dem Schlauch” stehen sollte, kann man jederzeit einen der erfahrenen Kollegen, den Oberarzt oder einen der Chefs anrufen, so dass einem schnell weitergeholfen wird.

Auf Station findet einmal in der Woche die Chefarztvisite und 2 Tage später die Oberarztvisite statt, die beide sehr hilfreich sind. Dabei war ich ziemlich erstaunt, wie hier die Chefarztvisite abläuft. Bei meiner vorherigen Stelle war die Chefarztvisite wenig hilfreich, man wurde z. T. vor dem Patienten “vorgeführt”. Dies ist hier das genaue Gegenteil. Man erhält nützliche Tipps und Verbesserungsvorschläge. Ganz besonders zu erwähnen ist, dass Dr. Bigge sich jede Aufnahme ansieht und dann anschließend mit dem jeweiligen Assistenten bespricht. So können Unklarheiten und evtl. Fragen gleich besprochen werden. Dies kommt nicht nur dem Patienten zu Gute, sondern wir Assistenten profitieren auch ungemein davon.

Lobenswert ist außerdem das nette, freundschaftliche Verhältnis der Assistenten untereinander. Bei Problemen oder Fragen kann man jederzeit einen erfahrenen Assistenten oder den Oberarzt um Rat fragen. Da fast alle Assistenten in Oldenburg wohnen, besteht jeden Morgen eine gemeinsame Fahrgemeinschaft aus Oldenburg nach Brake.

Mein Resümee: Ich habe es absolut nicht bereut, in so einem “kleinen” Haus anzufangen. Die sehr kurzen Wege und der sehr gute “Draht” zu den Chefs machen das Arbeiten sehr angenehm und unkompliziert.
Alles in allem bin ich froh, nach 6 Monaten “Innerer Medizin” in einem “größeren Haus” nach Brake gewechselt zu haben.

Brake, den 03.03.2008
Dr. Marcus Middelborg, Assistenzarzt im 1. Ausbildungsjahr

Paradiesische Zustände für Ärzte

Meine Zeit in der Inneren Abteilung des St. Bernhard – Hospital Brake “Links der Weser” war in der Gesamtbilanz äußerst positiv. Im Rahmen meiner Ausbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin arbeitete ich 6 Monate in der Notaufnahme/Intensivstation.

Das Konzept der Inneren Abteilung ist simpel, jedoch höchst effektiv. Am Anfang steht die ausführliche Anamnese und gründliche körperliche Untersuchung des Patienten. Nach Supervision mit ggf. kurzem teaching durch den Chefarzt wird dann gemeinsam die Arbeitsdiagnose festgelegt. Die anschließenden diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen werden besprochen, wobei man – je nach Fähigkeiten – angehalten ist, möglichst viele Untersuchungen gleich selbst durchzuführen.

Das Verhältnis zwischen den Kollegen untereinander – auch fachübergreifend – ist freundschaftlich, hilfsbereit und zuvorkommend. Die Hierarchien sind äußerst flach, wobei die Chefärzte und der Oberarzt sich ihren Respekt durch Wissen, Können und Erfahrung verschaffen und nicht durch die ansonsten häufig anzutreffende “angeborene” Arroganz. Auch das häufig in anderen Häusern gestörte Ärzte/Schwesternverhältnis kann man hier als durchaus harmonisch und freundschaftlich bezeichnen.

Aus meinen reichhaltigen Erfahrungen mit anderen Krankenhäusern kann ich sagen, in keiner anderen Abteilung war die Atmosphäre so positiv und wurde während der Arbeit so häufig und viel gelacht.

Die Überstunden halten sich im Rahmen, können bei Bedarf abgefeiert werden und wurden in meiner Zeit auch ausgezahlt.
Fortbildungsurlaub wird generell in voller Länge gewährt, und alle für das Krankenhaus sinnvollen Weiterbildungen wie z.B. Sonographie-, Strahlenschutz- oder Notarztkurs werden vom Haus bezahlt.

Selbst die Küche bietet keinen Anlass zur Kritik. Es gibt 2-3 Essen zur Auswahl, davon ist eines vegetarisch. Meist wird das Essen gemeinsam eingenommen, wobei gleichzeitig ein sozialer und fachlicher Austausch stattfindet. Und natürlich steht das “www” bei drängenden Fachfragen jederzeit bereit.

Man kann hier also von paradiesischen Zuständen für Ärzte – ob jung oder alt – sprechen, die im Vergleich zum deutschen Standardkrankenhaus eine wirkliche Alternative zur Hierarchie, Frustration und Verblödung suchen.

Was habe ich hier alles gelernt? Zuviel, um es alles aufzuschreiben. Aber wenn ich noch mal die Wahl hätte, ich würde es wieder tun. Und wie heißt es so schön: “es war ne geile Zeit, doch es ist vorbei”.

Brake, 29.11.2007
Dr. Daniel Hallmann

Ein Sprung ins Norddeutsche Wasser…
…und man lernt schneller Schwimmen als man denkt!

Zu Beginn des Medizinstudiums absolvierte ich das obligatorische Praktikum im Braker Krankenhaus, dann diverse Famulaturen und nun bin ich Assistenzarzt in der Inneren Medizin…

Was führt mich nur immer wieder hier her?
Vielleicht ist es die schnelle Übernahme von Eigenverantwortung unter Supervision (zwei mal wöchentlich Chef- und Oberarztvisiten), die netten Kollegen, Schwestern und Pfleger, die alle mit Rat und Tat bei Seite stehen, das tolle Arbeitsklima, die flachen Hierarchien, die tiefe Weser oder nur das gute Essen?

Seit rund einem halben Jahr bin ich nun als Assistenzarzt im St.-Bernhard-Hospital tätig. In dieser kurzen Zeit habe ich bereits meinen Katalog für Sonographien fast voll, erhalte regelmäßige Fortbildungen, mache eigenständige Dienste, inklusive Betreuung der Intensivstation, bin bereits Notarzteinsätze mitgefahren, führe eigenständige Punktionen durch und habe bereits erfolgreich(!) intubiert…und bei Fragen und Problemen gibt es immer einen Rettungsanker: Angst des nächtens meinen Hintergrund zu rufen kenne ich nicht…

Wo sonst kann man seinen Freischwimmer so schnell und sicher absolvieren?

Brake, den 22.11.2007
Mareike Sehle

Erfahrungsbericht eines Ehemaligen Arztes aus dem St. Bernhard-Hospital in Brake/Unterweser

Ich kann nur positiv aus meiner Ausbildungszeit im St. Bernhard Hospital in Brake berichten. Wer bewusst mit der Zielsetzung der Ausbildung zum FA für Innere Medizin/Allgemeinmedizin, ja sogar mit dem Ziel des Internisten eine Klinik sucht, die eine schnelle, umfassende Ausbildung gewährleistet, ist dort genau richtig.

Zurückblickend hätte man sich an der Universität eine solche klinische Ausbildung gewünscht. Beginnend unter dem ehemaligen Chefarzt der Medizinischen Klinik Dr. med. Frank Köhler und nun fortgesetzt durch die drei Leitenden Ärzte Dres. Austein , Bigge und Glock ist das Ziel, einen jungen Arzt oder eine Ärztin komplett in alle Bereiche der inneren Medizin einzuführen. Innerhalb eines Monats wird unter extrem sorgfältiger Anleitung allen “Neuen” die Notfallmedizin und die dafür notwendigen Handgriffe beigebracht (Intubation, ZVK, Kardioversion, etc.). In dieser Phase gehören alle Notfälle unter Anleitung den “Neuen”. Danach findet dann auch eine Evaluation über das Erlebte statt. Nach einem halben Jahr, dann nach entsprechend absolvierten Kursen, wird mit dem Abdomen Ultraschall unter jederzeit möglicher Superversion begonnen – nach 3 Jahren in der Inneren Abteilung bei mir ca. 1000 Untersuchungen – 400 braucht der Internist für die FA Zulassung! Gleiches gilt ebenfalls für alle anderen technischen Untersuchungen, so habe ich nach meiner Weiterbildung dort nach 3 Jahren selbstständig und unter Anleitung ca. 130 Gastro, 50 Rektos und Kolos, 250 SD-Ultraschalle, ca. 200 Venenduplexe und ca. 200 Duplexsonographische Untersuchungen der extrakraniellen Hirnarterien durchgeführt, LZ-EKG usw. Keine dieser Zahlen ist gemogelt, dies hat den Vorteil, wenn man sich auf eine andere Stelle bewirbt, ist man in vielen Dingen Selbstständig und vor allem sicher. Gleichzeitig kann man am Notarztsystem teilnehmen und betreut in der Regel für 6 Monate die interdisziplinäre Intensivstation als Stationarzt.

Außerdem besteht eine ausgesprochene Kollegialität unter allen Ärzten und nicht der Zwang eigene Schwächen oder Fehler vertuschen zu müssen.

Alles in Allem Empfehlenswert.

Oldenburg, den 22.04.2007
Holger Weigelt

Erfahrungsbericht aus der Abteilung

Das St. Bernhard Hospital ist mit 126 Betten ein kleines Haus, so dass man fast alle Mitarbeiter persönlich kennt. Aufgrund der kurzen Wege kann man vieles persönlich regeln und hat regelmäßigen Kontakt zu anderen Mitarbeitern aus verschiedenen Abteilungen.

In der internistischen Abteilung des St. Bernhard Hospitals herrscht ein besonders nettes Arbeitsklima. Sowohl das Verhältnis der Assistenten untereinander als auch das zu den Chefärzten und Oberärzten ist sehr gut. Man fühlt sich vom ersten Tag an wohl und wird gut eingearbeitet.

Besonders angenehm ist die Tatsache, dass man mit Fragen nie alleine gelassen wird. Man kann jederzeit seine Assistentenkollegen oder den Chef anrufen, um Dinge zu besprechen. Die Verbindung ist leicht herzustellen, da jeder ein schnurloses Telefon bei sich trägt.

Durch Chef- und Oberarztvisiten wird regelmäßig das weitere Procedere für die Patienten auf der peripheren Station festgelegt. Die Chefärzte legen Wert darauf, dass die Assistenten viel lernen und sich weiterbilden.

Im Rahmen einer Rotation absolviert man u. a. eine Zeit auf der Intensivstation. Dort wird man in invasive Maßnahmen wie endotracheale Intubation, ZVK- und Sheldonanlage oder andere Punktionen eingearbeitet. Wenn man im weiteren Verlauf selbstständig arbeitet und sich Probleme ergeben, kann man jederzeit Hilfe anfordern. Selbstverständlich finden auf der Intensivstation täglich Chefvisiten statt. Auch in die Endoskopie wird man rasch einbezogen und intensiv eingearbeitet. Hier kann man ebenfalls stets fachkundige Hilfe bekommen.

Bislang wurden alle Überstunden dokumentiert und in Freizeit ausgeglichen.

Insgesamt kann man sagen, dass die Arbeit in der Inneren Abteilung in Brake Spaß macht. Wenn man mit ehemaligen Studienkollegen redet, die von unbezahlten Überstunden, fehlender Weiterbildung und einem gespannten Verhältnis zum Chef erzählen, wird einem bewusst, dass es so etwas bei uns nicht gibt!!!

Brake, März 2007
Julia von Bloh, im 3. Weiterbildungsjahr

Allgemeinmedizinisch rund um fit

Ich bin seit September 2002 im St. Bernhard tätig und setze in Kürze meine Weiterbildung in der Allgemeinmedizin fort. Zu Beginn war ich überwiegend in der Patientenbetreuung und der Sonographieuntersuchungen tätig. Hierbei ist zu bemerken, dass die Kosten für einen Sono-Kurs vom Krankenhaus übernommen wurden. Aber auch andere Funktionsuntersuchungen wie Gastroskopien, Coloskopien, Beckenstanzen und Sternalpunktionen können von jedem Assistenten übernommen werden. Mittlerweile ist es so, dass es einen Funktionsassistenten gibt, der die überwiegende Anzahl der Endoskopien übernimmt.

Rangeleien um Untersuchungen gab es somit angenehmerweise nicht. Auch die duplexsonographischen Untersuchungen und Echokardiographie können von jedem Assistenten erlernt werden. Am Ende der Untersuchungen erfolgt dann in aller Regel bei schwierigen Befunden die Kontrolle durch einen Chef oder Oberarzt. Dies gilt auch für Nachfragen während einer Untersuchung. Zuständig für diesen Bereich sind der Hr. Glock und der Oberarzt Dr. Jahn. Zeitlich limitiert ist die eigene Fortbildung nur durch die Patientenbetreuung. Diese beträgt im Schnitt 12 Patienten und ist gut zu schaffen.

Es erfolgt eine wöchentliche Oberarzt- und eine Chefarztvisite, in der alle Fragen geklärt werden können. Die Diagnostik und Therapie der Erkrankungen erfolgt pragmatisch und orientiert sich vor allem an der Anamnese des Patienten. Die weiteren Untersuchungen bestätigen dann idealerweise nur noch die Verdachtsdiagnose. Dies ist insofern sehr lehrreich, da man bereits in der Aufnahmesituation gehalten ist, die weitere Behandlung zu planen. Zu den regulären Arbeitszeiten wird jeder Patient in aller Regel von Dr. Bigge gesehen und das weitere Procedere festgelegt.

Nach anderthalb Jahren wechselte ich für 6 Monate auf die Intensivstation. Es gibt 10 Betten (hierbei inbegriffen sind auch die Überwachungsplätze für die postoperativen Patienten), wovon meist 5 Betten internistisch belegt sind. Beatmungen und intensivmedizinische Betreuung sind internistisch geführt. Es gibt maximal 3 Beatmungsplätze. Bei akutem Nierenversagen besteht die Möglichkeit zur Dialyse. Die Einarbeitung erfolgt durch Dr. Bigge und die Assistenten. Hierbei ist es sehr hilfreich, dass Dr. Bigge anästhesiologisch sehr erfahren ist und gern bereit ist, sein Wissen weiter zu geben. Anschließend konnte ich nach Abschluss der Fachkunde Rettungsmedizin an den täglichen Notarzteinsätzen innerhalb der Woche teilnehmen. An Wochenenden und nachts wird der Notarzt durch den Notärzteverein gestellt.

Die neue Arbeitszeitregelung machte es glücklicherweise nicht erforderlich im Mehrschichtsystem zu arbeiten, so dass für jeden Assistenten im Durchschnitt 5 Dienste anfallen. In der Woche beginnt man am frühen Nachmittag und der Dienst geht bis zum Vormittag des folgenden Tags. Die Dienstplangestaltung und Urlaubsplanung erfolgt alleine durch die Assistenten. Während der Dienste ist man für die Intensivstation und die Patientenaufnahme zuständig. Bei Rückfragen ist der Hintergrund jederzeit erreichbar. Gerade am Anfang der Ausbildung ist es kein Problem auch wegen “kleinerer” Probleme einmal anzurufen.

Neben der Behandlung der üblichen allgemeininternistischen Erkrankungen besteht auch eine Hämatologie-Onkologie, die von Dr. Austein betreut wird. Die Chemotherapie werden ambulant und vom Chefarzt selbst durchgeführt. Ein Assistent ist mit der Betreuung der stationären onkologischen Patienten betraut.

Insgesamt ist an den Arbeitsbedingungen folgendes positiv hervorzuheben: der Umgang miteinander ist sehr kollegial und die Atmosphäre ist fast familiär. Hierzu trägt auch bei, dass man schon nach kurzer Zeit die überschaubare Anzahl an Mitarbeitern kennt, was vieles im Alltag erleichtert. Das Mittagessen wird in aller Regel gemeinsam eingenommen. Hierbei ist auch zu bemerken, dass es sich um überdurchschnittlich gutes Kantinenessen handelt. Von der Ausbildung kann man sich selbst eigene Schwerpunkte setzen und sich in bestimmte Funktionsbereiche einarbeiten. Die Hierarchien sind eher flach und ein kritischer Dialog über Diagnostik und Therapien ist durchaus gestattet. Außerdem findet regelmäßig während der Arbeitszeit eine zertifizierte Fortbildungsveranstaltung statt, was für ein Haus dieser Größe sicherlich ungewöhnlich ist.

Zur Erlangung des Facharztes Innere Medizin kann man sicherlich einen Großteil, wenn nicht sogar seinen gesamten Katalog, an Untersuchungen zusammenbekommen. Auch für die Weiterbildung zum Allgemeinarzt ist das Krankenhaus empfehlenswert, da hier ein großer Bereich an internistischen Erkrankungen abgedeckt ist.

Brake, den 17.02. 2007
Christian Gehrke

Ein kurzer Bericht

Einen kurzen Bericht über unsere Abteilung ?

Ja, klar.

Ich bin hier der Neuzugang. Angefangen habe ich in der Gynäkologie, dann folgten 2 1/2 Jahre Babypause für Kind Nr. 2 und vor einem 3/4 Jahr der Start in eine neue Zukunft: Ziel Allgemeinmedizin. Mit gemischten Gefühlen sah ich dem gewagten Neustart entgegen und stellte mich in der Abteilung vor.

Der erste Eindruck war sehr positiv! Und noch etwas fiel auf: Der freundschaftliche Ton untereinander und das Engagement für Arbeit und Patienten. (Das ganze machte ein bisschen den Eindruck einer neuen Fernsehserie.)

Der erste Eindruck hat mich nicht getäuscht, denn ich arbeite seit 7 Monaten wirklich gern im St. Bernhard-Hospital. Hier genießt man eine solide Ausbildung mit vielen Möglichkeiten der selbstständigen Arbeit – aber immer mit Netz und doppeltem Boden.

Brake, im Februar 2007
Merle Villis

Mit gutem Gefühl zur Arbeit

Seit dem 01.11.2005 bin ich als Weiterbildungsassistent im Rahmen meiner allgemeinmedizinischen Tätigkeit im St. Bernhard-Hospital Brake beschäftigt.

Zuvor war ich 18 Monate als AIPler auf einer internistischen Station eines großen Berliner Krankenhauses sowie jeweils 6 Monate bei einem niedergelassenen Chirurgen und Pädiater tätig.

Das St. Bernhard-Hospital ist ein kleines und überschaubares Haus. Der Kontakt zu den verschiedenen Beschäftigten ist schnell geknüpft. Vieles lässt sich so durch ein kurzes Telefonat erledigen. Der Patient kann so schnell und effizient durch seinen Krankenhausaufenthalt geführt werden.

Das Erkrankungsspektrum rekrutiert sich aus der gesamten Breite der internistischen Erkrankungen. Zudem werden Patienten mit neurologischen Erkrankungen, aber auch Patienten mit urologischen oder hno-ärztlichen Problemen (akuter Harnverhalt mit Anlage einer suprapubischen Blasenfistel oder Epistaxis mit Anlage einer Nasentamponade) behandelt. Dies ermöglicht eine breite und fundierte allgemeininternistische und allgemeinmedizinische Ausbildung. Hierbei besteht eine über das normale Maß hinausgehende Möglichkeit, Untersuchungstechniken wie die Sono- und Echokardiographie, die Gastro-, Kolo- und Bronchoskopie in kompetenter Unterstützung zu erlernen. Des weiteren werden initial unter Anleitung und nach individueller Kompetenz dann selbstständig Pleura-, Aszites-, Liquor- und Sternalpunktionen, Beckenkammbiopsien, Leberbiopsien, arterielle und zentralvenöse Katheteranlagen, Pleura- und Bülaudrainagen, PEG-Sondenanlagen und elektrische Kardioversionen durchgeführt. Der Umgang mit Notfällen einschließlich Intubation und Beatmung wird jedem Assistenten vermittelt. Es wird darauf geachtet, dass bei absehbaren Intubationen und ZVK-Anlagen, diejenigen, die noch weitere Praxis benötigen, dazu gerufen werden. Die intensivpflichtigen Patienten werden inclusive Beatmung und Nierenersatzverfahren von den Internisten betreut.

Es besteht die Notwendigkeit in einem kleinen Haus, die anfallenden diagnostischen und therapeutischen Aufgaben auf mehreren Schultern zu verteilen, um eine optimale und schnelle Versorgung zu gewährleisten. Hervorzuheben ist hierbei der kritische Umgang mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen. Jede Untersuchung und jedes Medikament wird kritisch hinterfragt. In Zeiten von Bonus-Malus-Regelungen eine Kunst, die erlernt sein will.

Im Vergleich zur meiner internistischen AIP-Tätigkeit in einem Krankenhaus der Maximalversorgung habe ich ein viel breiteres Spektrum der Inneren Medizin kennen und behandeln gelernt. Gerade im Hinblick auf meinen allgemeinmedizinischen Werdegang habe ich sehr von dieser breiten Tätigkeit profitiert. Dies bezieht sich auch auf das Erlernen von diversen Untersuchungstechniken. Ein langes Warten und Auseinandersetzungen um die Rotation in die Funktion gibt es nicht. Es ist das Ziel, dass jeder so schnell wie möglich so viel wie möglich kann. Im AIP habe ich ca. 10 abdominelle Sonographien durchgeführt. Während meiner derzeitigen Tätigkeit sind es weit üüber 500.

Zu unterstreichen ist zudem, dass Tätigkeiten wie Blutabnehmen und DRG-Verschlüsselung nicht in den normalen ärztlichen Tätigkeitsbereich fallen.

Das Arbeitsklima in der Abteilung ist sehr kollegial, eigentlich eher freundschaftlich geprägt. Fast alle Kollegen kommen aus Oldenburg. Unter den Assistenten besteht eine Fahrgemeinschaft.

Die Leitenden haben für jede Frage ein offenes Ohr und etwaige Probleme können am Telefon und beim Mittagessen besprochen werden.

Die Arbeitszeiten sind moderat. Es fallen nur wenige Überstunden an, die abgefeiert werden können. Bei der derzeitigen Besetzung hat man durchschnittlich 4 Dienste im Monat.

All das Aufgezählte trägt dazu bei, dass man morgens mit einem guten Gefühl zur Arbeit fährt.

Brake, den 01.02.2007
Maik Lösekann, Assistenzarzt

Kurz und Bündig

Ich bin seit dem Januar 2000 im St. Bernhard-Hospital beschäftigt. Diese Zeit wurde fär die Facharztweiterbildung für ein Jahr unterbrochen.

Gerade im Vergleich zu einer größeren Abteilung sehe ich die Vorteile eines kleinen Hauses.

Die Strukturen sind übersichtlicher, dadurch bleibt mehr Zeit sich um einen Patienten zu kümmern, und man hat gerade auch bei schwierigen Krankheitsbildern schnell Rückhalt durch Oberarzt oder Chefarzt. Nachteilig ist sicherlich, dass Patienten zur weiteren Versorgung auch mal in größere Abteilungen verlegt werden müssen und man den weiteren Verlauf nicht mehr verfolgen kann.

In die Funktionen wie sonographische oder endoskopische Untersuchungen, Belastungs-EKGs oder die Auswertung von LZ-EKGs wurde man früh eingearbeitet, ebenso wird der Notarztwagen besetzt, so dass die tägliche Arbeit abwechslungsreich ist.

Ich denke, dass ich hier gute Grundlagen erhalten habe, auf die ich später aufbauen kann.

Brake, Februar 2007
Larissa Pacholik, Fachärztin für Innere Medizin, 32 Jahre

Aus Frust wird Lust

Kinder, Kinder – wie die Zeit vergeht!

Ich kann mich noch gut an meinen ersten Arbeitstag am “St. Bernhard” erinnern. Es war der 1.2.1998. Kurze Zeit zuvor hatte ich in Kiel an der Uni und in Schleswig in einem Lehrkrankenhaus meine PJ-Zeit verbracht. Meine innere Einstellung bezüglich der Arbeit als Arzt war – gelinde gesagt – kritisch. Ich hatte zu viele Dinge erlebt, die in meinen Augen die Arbeit als Arzt wenig erstrebenswert machten.

Schon nach dem ersten Kontakt mit den Assistenten am besagten ersten Arbeitstag, legte sich mein Argwohn. Ich musste schnell feststellen, dass die Assistenten Spaß an ihrer Arbeit hatten und sehr frei “erzogen” wurden (was so gar nicht meiner Erfahrung entsprach). Fast jeder Assistent hatte nach ca. vier Jahren klinischer Tätigkeit “sein Steckenpferd”, also einen Bereich, in dem ihm (oder ihr) eine gewisse Verantwortung und Entscheidungsgewalt zugebilligt wurde, so zum Beispiel in der Therapie des Diabetes oder in der Behandlung der COPD/Asthma bronchiale, wofür seinerzeit zwei Assistenten zuständig waren, auch für die Gespräche mit den Pharmavertretern. Alle waren sie aus meiner Sicht gut ausgebildet, konnten viele endoskopische oder sonographische Untersuchungen.

Dies bedeutete allerdings auch für mich, dass ich zügig zusammen mit zwei anderen AiPs ausgebildet und als vollwertiger Arzt eingesetzt wurde. Einen nennenswerten Unterschied zu den älteren Assistenten konnte ich nicht empfinden (abgesehen vom exorbitant hohen Gehalt eines AiP, was ich auch heute noch im Nachhinein als “Sauerei” empfinde) Sonographieren war selbstverständlich, in diesem Rahmen mussten wir auch früh die Punktionen (Pleurapunktionen, Aszitespunktionen) durchführen, so dass wir schnell Routine und Sicherheit in diesen Dingen bekamen, was uns in den Diensten zugute kam.

Nach einem Jahr folgte der Einsatz auf der interdisziplinär geführten Intensivstation, hier wurden zahlreiche ZVK und Sheldon-Katheter gelegt, da wir mit Herrn Dr. Köhler (unserem ehemaligen Chef) einen Nephrologen und Intensivmediziner am Hause haben. Nach einem halben Jahr zirkulierte ich dann bereits in die Endoskopie, um zunächst die Gastroskopie , später dann die Koloskopie zu erlernen. Hierbei möchte ich erwähnen, dass schon immer der Kontakt zu den Vorgesetzten traumhaft war. Angst zu haben vor einem Vorgesetzten, wie ich es zur Genüge in Schleswig kennen gelernt hatte, hat es für mich nie gegeben. Wenn ich mit einem Patienten oder einer manuellen Tätigkeit nicht “zurecht” kam, hatte ich immer einen Oberarzt oder zumindest einen Altassistenten zur Hand, der das Problem mit mir löste, oder für mich die Verantwortung übernahm.

So denke ich, konnte ich mich Stück für Stück weiterentwickeln. Für mich war es damals so, dass ich, wenn ich mich mit ehemaligen Kommilitonen unterhielt, von mir den Eindruck hatte, schon recht viel “zu können”. Berichte von frustrierten Kollegen aus den großen Krankenhäusern aus Bremen und Hamburg etwa (“ich bin jetzt im vierten Jahr meiner Weiterbildung, nächstes Jahr darf ich dann sonographieren”) waren für mich wie aus einer anderen Welt. Für mich war es unvorstellbar unter den von den Freunden geschilderten Bedingungen zu arbeiten. Niemals hätte ich so arbeiten wollen! Dafür hatte ich nicht studiert und schon gar nicht hatte mir meine Mutter für diese stupide und freudlose Arbeit der Kollegen das Studium finanziert!

Aktuell bin ich seit dem 1.1.2006 als Oberarzt der Medizinischen Klinik beschäftigt. Dies hängt unter anderem mit einem Führungswechsel der Abteilung zusammen, nachdem unser ehemaliger Chef, Herr Dr. med. F. Köhler, von seiner Abteilungsleitung zurückgetreten ist und statt seiner mit den Herren J. Glock, Dr. med. J. Bigge und Dr. med. T. Austein ein Triumphirat im Konsilarmodell die Abteilungsleitung übernommen haben. Für mich hat sich die Gesamtsituation weiter verbessert. Beispielsweise finden bei uns nun wöchentlich zertifizierte Fortbildungen während der Arbeitszeit statt, aufgeteilt in ein Sommersemester und ein Wintersemester. Aber auch apparativ haben wir uns weiterentwickelt. So haben wir erst im letzten Jahr zwei neue Sonographiegeräte bekommen. Eines davon ist mein kleiner Liebling: “Mein” Vivid 4 von GE! Echokardiographieren ist damit zum Genuss geworden! Man kann supergute Messungen machen, die mit wenig Aufwand für den Patienten einen Benefit bringen können. Durch die Neuanschaffung haben wir nun drei (3!) Ultraschallgeräte, an denen man echokardiographieren oder auch Gefäßdiagnostik betreiben kann. Das älteste dieser Geräte steht allzeit parat auf dem Flur der Intensivstation. Aber auch im Bereich der Endoskopie haben wir uns weiterentwickelt und entwickeln uns weiter! Das ist für mich der entscheidende Punkt, auch die Chefärzte haben mit ihrer persönlichen Entwicklung nicht abgeschlossen und sind neuen Techniken und Verfahren aufgeschlossen.

Dabei möchte ich erwähnen dass die Assistenten bezüglich der Pharmakotherapie eine eher restriktiv eingestellte Abteilung vorfinden werden. Es wird nicht jede von der Pharmaindustrie als entscheidender Fortschritt propagierte Therapie nach deren Wunschdenken umgesetzt. Oft handelt es sich um kostenintensive Pseudoentwicklungen von denen keiner profitiert, mit Ausnahmen der herstellenden Firma. Dieser Therapieansatz erscheint zunächst aus Assistentensicht nicht wichtig, jedoch werden die meisten internistisch tätigen Assistenten später in der Niederlassung arbeiten – unter erheblichem Kostendruck! Hier kann es nur hilfreich sein sparsam erzogen zu sein und trotzdem eine adäquate Therapie zu betreiben.

Zum Abschluss eine persönliche Anmerkung: Das St. Bernhard Hospital Brake ist sehr Surfer-geeignet. Wann immer es geht fahre ich nach der Arbeit ans Meer (ca. 35 min.) und kann mich dort austoben.

Also: “Keep on riding – surfers welcome !”

Brake, den 01.03.2007
Nils Jahn, ehemals Assistenzarzt und jetziger Oberarzt der Abteilung

Unter Anleitung Erfahrung sammeln

Ich wurde gebeten die letzten Jahre meiner Arbeit vor meinem geistigen Auge Revue passieren zu lassen und in einem Erfahrungsbericht zusammenzufassen. Ich möchte erst einmal den fachlichen Werdegang in einigen Sätzen umschreiben, da dies den Leser dieser Webseite vermutlich am meisten interessieren wird.

Ich habe im Januar 2003 in der Medizinischen Klinik des St. Bernhard-Hospitals angefangen, die ersten neun Monate noch als Arzt im Praktikum, danach als Assistenzarzt, da das AiP abgeschafft wurde.

Im ersten Jahr war ich als Stationsarzt auf der gemischt-internistischen Normalstation tätig. Zu meinem Aufgabengebiet gehörte auch, neben der täglichen Patientenversorgung, sich unter Anleitung in die abdominelle Sonographie und die Gastroskopie einzuarbeiten.

Wann immer sich die Gelegenheit bot, durfte ich unter Anleitung Erfahrung sammeln in der Durchführung verschiedener “kleiner” Eingriffe am Patienten, namentlich dem Legen von zentralen Venenkathetern und arteriellen Verweilkanülen, sowie der Punktion von Pleuraergüssen und Aszites, der Sternalpunktion und der Lumbalpunktion. Für die Fortbildung in einem Sonographiekurs sowie Strahlenschutzkurs wurde ich freigestellt. Inzwischen habe ich ca. 500 Sonographien des Abdomens, Pleura und Schilddrüse durchgeführt. Wenn die Zeit es erlaubte, wurde es auch begrüßt den Notarzt, den unsere Abteilung werktags stellt, auf seinen Einsätzen zu begleiten.

In meinem zweiten Jahr wurde ich auf der Intensivstation eingearbeitet. In den ersten Monaten unter enger Supervision – mit wachsendem Verständnis für intensivmedizinische Techniken, wie der endotrachealen Intubation, Beatmungsschemata, Katecholamintherapie und parenteraler Ernährung – dann auch zunehmend selbstständiger.

In dem dritten Jahr kam ich im Rahmen der Rotation in die Endoskopie. Hier konnte ich zum einen die bereits zuvor gesammelten Erfahrungen in der Gastroskopie weiter vertiefen und zum anderen die Coloskopie und Bronchoskopie soweit erlernen, dass ich heute die Untersuchungen in der Regel problemlos in Eigenregie durchführen kann.

Nach insgesamt etwas mehr als drei Jahren Ausbildung kann ich heute auf folgenden Erfahrungsschatz zurückblicken: 359 Gastroskopien, incl. 15 PEG – Anlagen (endoskopischer und chirurgischer Teil) und 6 interventioneller Blutstillungen (Clip und Unterspritzung), 83 Coloskopien incl. PE Entnahmen und leider nur einmaliger Polypektomie und 31 Bronchoskopien, incl. invasiven Teil einer Punktionstracheotomie. Diese Untersuchungen habe ich auch real selbst durchgeführt, wobei mir bei Schwierigkeiten jederzeit Supervision und Hilfe zur Seite stand.

Im Dritten Jahr habe ich die Zusatzbezeichnung Rettungsmedizin erwerben können.

Nun noch einige Worte zu dem Arbeitsumfeld. Das St. Bernhard-Hospital ist ein kleines Haus und überschaubar, wenn man so sagen darf. Die Dienstwege sind in der Regel kurz und unkompliziert, das Klima ist, ohne es zu beschönigen, umgänglich und freundlich. Hierarchien existieren selbstverständlich, sind jedoch sehr kollegial ausgeprägt, mit stets einem offenen Ohr bei drängenden Fragen und Nöten.

Brake, den 21.02.2007
Holger Kerstan, Assistenzarzt

Famulanten

Famulatur Sommer 2017
Die Famulatur in Brake war für uns super! Der weite Weg von München hat sich wirklich gelohnt. Im St. Bernhard Hospital wurden wir freundlich empfangen, mit allem ausgestattet was wir brauchten. Die kostenlose Unterkunft in der frisch renovierten WG (3 min zu Fuß vom KH entfernt) war einfach perfekt. Auch ein Telefon gab es für uns, sodass die Ärzte uns immer anrufen konnten, wenn es irgendwo etwas Spannendes zu sehen oder zu tun gab. Wir durften uns den Tagesablauf in der Klinik relativ frei einteilen, morgens begannen wir den Tag mit einem Frühstück in der Mensa. Um 8 Uhr waren wir bei der Morgenbesprechung dabei, hier wurden alle neu aufgenommenen Patienten vorgestellt und die geplanten Untersuchungen für den Tag genannt. Danach durften wir (wenn wir wollten, und man konnte den Stationsärzten damit eine Freude machen) die wenigen Blutentnahmen erledigen, die von der morgendlichen Routine übrig waren. Weiter im Tagesablauf konnten wir bei Visiten mitlaufen, hier waren die Ärzte auch bereit viel zu erklären.
In der Diagnostik gab es Gastro-, Kolo- und Bronchoskopien, transösophageale Echokardiographien und auch ERCPs zu sehen. Im Ultraschall durften wir auch immer zuschauen und, wenn es sich zeitlich ergab, Patienten vorschallen. Nachmittags war der Sonoraum öfter auch mal frei, sodass wir zwei Famulanten uns gegenseitig schallen konnten. In der Aufnahme hatten wir die Möglichkeit zu üben Patienten zu anamnestizieren und körperlich zu untersuchen, eine Arbeitsdiagnose aufzustellen und mit dem Arzt das weitere Vorgehen und die Therapie besprechen. Außerdem gab es die Möglichkeit bei den Einsätzen des Notarztes mitzufahren. Uns wurde also nie langweilig! Durch die kollegiale und freundliche Atmosphäre haben wir uns in Brake sehr wohl gefühlt, Fragen wurden uns geduldig und freundlich erklärt, alle waren bemüht uns möglichst viel zu zeigen! Auch von den Patienten hörte man immer nur positive und zufriedene Stimmen, im St. Bernhard ist man also wirklich gut aufgehoben 

J. D., M. L.

Gute Bewertungen haben sich bestätigt!

Aufgrund toller Bewertungen im Internet bin ich auf das St. Bernhard Hospital in Brake gestoßen und hatte mir von meiner ersten Famulatur erhofft, ein paar grundsätzliche Dinge zu lernen. Alle meine Erwartungen wurden bei Weiten übertroffen – ich habe meine Famulatur vom ersten Tag an genossen.
Ein paar Eckdaten: Brake ist nicht besonders groß und natürlich nicht mit Hamburg, New York oder Paris zu vergleichen. Aber es gibt ein paar Einkaufsmöglichkeiten und eine kleine Fußgängerzone, ein Schwimmbad, Museum und im Sommer sehr empfehlenswert eine Fähre zur Flussinsel Harriersand gegenüber von Brake, auf der man baden kann. Außerdem ist die Verkehrsanbindung nach Bremen, Bremerhaven, Wilhelmshaven oder auch zur Nordsee gut. Die Unterkünfte sind 2min vom Krankenhaus entfernt und sind toll ausgestattet. Frühstück und Mittagessen konnte man kostenlos im Krankenhaus.
Mein Tag in der Inneren begann mit dem Frühstück 7.30 Uhr in der Kantine, um 8.00 trafen wir uns zur Morgenbesprechung. Danach konnte ich mir meinen Tag selber einteilen. Blut abnehmen und Zugänge legen, auf Visite gehen, bei Untersuchungen zusehen. Mir wurde die Sonografie erklärt und dann durfte ich auch schon selbst loslegen – bevor der Oberarzt den Patienten untersucht, konnte ich vorschallen und dabei viel lernen. Während der Visite wurde mir viel erklärt und jede Frage beantwortet. Generell waren alle super lieb und geduldig, man hat sich als Teil des Teams gefühlt. Ich hatte sogar ein Telefon dabei und wurde dazugerufen, wenn es etwas Spannendes zu sehen gab. Um 14.30 Uhr gab es eine Radiologiebesprechung, anschließend die Nachmittagsbesprechung. Dann bin ich meistens nach Hause gegangen. Generell durfte man bei Untersuchungen nicht nur zusehen, sondern auch assistieren, sogar mal bei der Gastro/Kolo zurückspiegeln oder eine Pleurapunktion machen! Zwei Tage im OP war ich auch – da wurde mir dann von den Anästhesisten alles erklärt. Interessant war auch, dass das Krankenhaus über eine Onkologie verfügt, auf den Visiten und Sprechstunden gab es auch viel zu lernen.
Ich könnte Seiten mit positivem Feedback füllen, aber kurz und knapp – ich kann die Famulatur im St. Bernhard Hospital zu 1000% empfehlen. Vielen Dank für diesen schönen Monat an alle!

Sehr gute Betreuung der Famulanten

Im August 2015 famulierte ich im St. Bernhard Hospital, Brake an der Unterweser.
Nach eher stressigen Erfahrungen an meiner Universitätsklinik in München überraschte mich das gute Arbeitsklima mit hilfsbereiten und freundlichen Kollegen und die sehr gute Betreuung der Famulanten. Jeder Student erhielt ein eigenes Telefon und durfte oft selbständig diagnostische Untersuchungen, wie Sonographien, durchführen, die selbstverständlich nachbesprochen wurde, bzw. bei Eingriffen assistieren, z.B. Punktionen (Beckenkamm, Sternum, Lymphknoten, Pericard, Pleura), Drainagen und Intubationen. In der internistischen Aufnahme war es mir möglich selbständig Patienten zu anamnestizieren, körperlich zu untersuchen und anschließend einem Arzt vorzustellen. Zur täglichen Aufgabe gehörten ebenfalls Blut abnehmen und Braunülen legen, wobei man von medizinischen Assistentinnen aus dem Labor unterstützt wurde, sodass man es rechtzeitig auch zur Visite schaffte, bei der ich mir einen strukturierten Überblick über die Versorgung verschiedenster internistischer Erkrankungen machen konnte. Sehr informative
“Nachhilfestunden” gab es auch bei der Langzeit- und Belastungs-EKG und in der Hämatoonkologie.

Täglich fanden Gastroskopien, Coloskopien, sogar etwas seltener Bronchoskopien, sowie transthorakale und transösophageale Herzechokardiographien statt. Sehr spannend fand ich die Kardioversionen auf der Intensivstation, die ich auch einige Male unter Anleitung durchführen durfte. Bei spannenden Fällen wurde ich auf die Intensivstation gerufen und durfte dort unter anderem das Legen einer Bülaudrainage und eines Periduralkatheters, eine Tracheotomie und eine Dialyse live miterleben. Erwähnenswert sind zudem die Notarzteinsätze, die für einen “Adrenalinkick” sorgen können. Den Pieper konnte man sich jederzeit holen.

Um eine Unterkunft oder Essensnot musste ich mir keine Sorgen machen, da jeder Student mit Frühstück und Mittagessen verpflegt wurde und eine Herberge gestellt bekam; so wohnte ich mit meiner Kommilitonin bei Herrn Jochims, einem sehr netten älteren Herren, der uns sehr zuvorkommend und warmherzig empfing!

Freizeitmäßig bietet Brake außer dem wunderschönen Weserstrand und einigen Cafés, sowie Bäckereien in der Innenstadt wenig Attraktionen, jedoch sind an den freien Wochenenden Ausflüge nach Oldenburg, Bremen, Bremerhaven oder etwas weiter nach Cuxhaven oder Dangast erst recht für eine Münchnerin ein tolles Erlebnis!

Rita Venczel
München, April 2016

Sich seinen Tag selber einteilen

Ich bin aufgrund der positiven Bewertungen vorheriger Famulanten auf das St. Bernhard Hospital in Brake gestoßen und kann nun sagen, dass sich diese genau so bestätigt haben.

Die Rahmenbedingungen der Famulatur sind optimal: Man bekommt eine sehr schöne, kliniknahe Unterkunft gestellt, bekommt sowohl Frühstück als auch Mittagessen im Krankenhaus umsonst und zusätzlich noch ein wöchentliches Taschengeld i.H.v. 25 Euro. Krankenhaus und Wohnung sind 5 Minuten vom Bahnhof entfernt, sodass man problemlos mit dem Zug an- und abreisen kann. Im Vorfeld wurde sich von Seiten des Krankenhauses um alles gekümmert und rechtzeitig hierüber informiert.

Der Tag beginnt morgens um 7:30 Uhr beim gemeinsamen Frühstück. Um 8:00 Uhr beginnt dann die Frühbesprechung, wo über die Aufnahmen der vergangenen Nacht berichtet wird. Anschließend wird ein Überblick über die an diesem Tag anstehenden Untersuchungen gegeben. Danach kann man sich seinen Tag selber einteilen: Man kann mit auf Visite gehen, in der Aufnahme Patienten aufnehmen, in die Funktionsbereiche gehen, im NEF, der zwischen 8 und 16 Uhr aus der Abteilung heraus besetzt wird, mitfahren usw. So kann man selber entscheiden, was man während seiner Famulatur gerne sehen und machen möchte und sich seine Zeit eigenständig einteilen. Besonders hervorzuheben ist, dass man als Famulant bei allem mit eingebunden wird, d.h. die Dinge werden ausführlich erklärt und Fragen hierzu werden geduldig beantwortet und man darf außerdem praktische Tätigkeiten wie Pleura-, Sternal- und Aszitespunktionen oder Kardioversionen unter Aufsicht durchführen. Am letzten Tag meiner Famulatur durfte ich sogar eine PEG legen. Dies gilt auch für endoskopische Untersuchungen, wo man bei Gelegenheit z.B. bei Gastro- oder Koloskopien zurückspiegeln darf. Hinzu besteht eine sehr gute Möglichkeit die Abdomen-Sonographie zu erlernen, indem man die Patienten vorschallen kann. Nach einer Einführung kann man die Patienten eigenständig untersuchen und danach dann jemanden darum bitten, diesen Patienten noch mal zu schallen. Hier wird der Befund dann erklärt. So hat man einen idealen Lerneffekt. Um 15:30 Uhr findet dann die Röntgenbesprechung statt. Anschließend um ca. 16:00 Uhr gibt es dann eine Nachmittagsbesprechung.

Hervorheben möchte ich außerdem die sehr gute Atmosphäre im Team – man wird von allen sehr herzlich aufgenommen und findet sich dadurch schnell zurecht. Alle, von den Chef-, über die Ober-, bis zu den Assistenzärzten sind stets darum bemüht, dass man während seiner Famulatur möglichst viel lernt und mitnimmt und eine schöne Zeit in Brake hat.

Ich habe während meiner Famulatur in Brake sehr viel gelernt und meine Erwartungen wurden voll erfüllt.

Marius Flasinski
Brake, im November 2015

Das Lernen machte Spaß und war effektiv

Meine bisherigen zwei Famulaturen (Neurologie und Kardiologie) habe ich jeweils an Unikliniken absolviert. Ich muss sagen, dass keine der beiden vorherigen, obwohl sie durchaus nicht schlecht waren, an die jetzige in Brake herankamen. Der dabei ausschlaggebende Punkt für mich war der in Unis so gut wie nie zu findende familiäre Flair durch niedrige Hierarchie in der Belegschaft. So macht das Lernen eindeutig mehr Spaß und ich auch effektiver, denn man hat nicht Angst den Chefarzt auch einmal mehr als eine Frage zu stellen.

Ein weiterer wichtiger Punkt sind die vielfältigen Tätigkeitsfelder, wo man als Student aktiv werden kann und darf. Aszitespunktion, Sternalpunktion, Gastroskopie und Begleitung des Notarztes sind nur einige Dinge, die an Unikliniken nicht ohne weiteres machbar gewesen wären.

Zwei wichtige Aspekte für eine gelungene Famulatur sind Unterkunft und Verpflegung. Das kostenlose Bereitstellen von Frühstück und Mittagessen, sowie einer großräumigen, nahegelegenen Unterkunft und ein Taschengeld von 25 Euro/ Woche sind unter sonstigen Umständen nur Träume eines Famulanten.

Zusammengefasst bin ich wirklich sehr glücklich darüber, dass ich die Famulatur gemacht habe und ich bin sogar durch diese Famulatur ins Grübeln geraten, meine Karriere doch nicht an einer großen Uniklinik anzufangen, sondern vielleicht in einem kleineren Haus. Dieses stand vorher für mich außer Frage. Brake ist nicht gerade eine Stadt, wo „die Post abgeht“- das ist eigentlich der einzige Punkt, der mir als Großstadtmensch nicht so zuspricht, wobei dies für die Zeit der Famulatur mehr als verschmerzbar ist.

Ich danke noch einmal für die perfekte Betreuung während meiner Famulatur!!
Viele Grüße

Cornelius Rossbach
Brake, im September 2013

Vom ersten Tag immer bei interessanten Befunden/Tätigkeiten informiert, zu keiner Zeit alleine gelassen

Ich möchte in den folgenden Zeilen meine Eindrücke von meiner vierwöchigen Famulatur in Brake( Unterweser) schildern. Nun, sicher fragt man sich, wie ein Student aus Leipzig darauf kommt im St. Bernhard-Hospital in Brake zu famulieren. Eigentlich ist es ein echter Zufall, dass ich dieses kleine Krankenhaus entdeckt habe. Irgendwann im 2. Semester standen vor dem Anatomiehörsaal Vertreter vom Marburger Bund. Wir haben uns eingeschrieben und bekamen daraufhin jeden Monat die Zeitung frei Haus. In einem Artikel ging es um das Braker Krankenhaus. Begeistert erzählte ich dies meinen Freunden und wir entschieden uns, je zu zweit einen Monat eine Famulatur zu machen. So kam es, dass wir uns im Sommer 2013 auf in Richtung Norden machten.

Nachdem wir mit der Fähre über die Weser gesetzt hatten, dauerte es nicht mehr lang und wir waren in unserer Unterkunft angelangt. Die Bleibe wird vom Krankenhaus organisiert und ist bei einem netten älteren Herrn, welcher seine obere Etage vermietet. Wenn man mit dem Zug kommt, wird man auch von diesem Herrn vom Bahnhof abgeholt/hingebracht. Die Unterkunft ist frei und bietet alles was das Herz begehrt bzw. was man für 4 Wochen braucht. Wir waren zu zweit und jeder hatte seinen eigenen Raum mit schnellem Internet und PC, einem Fernseher und einem Schreibtisch. Insgesamt muss man sagen, dass die Zimmer echt großzügig bemessen sind. Des Weiteren gibt es einen Kühlschrank, eine Kaffeemaschine, eine Mikrowelle und einen Wasserkocher sowie den üblichen sanitären Einrichtungen. Außerdem wurde jedem ein Fahrrad gestellt, welches uns die Bewegung in Brake und Umland erleichterte.

Am ersten Tag machten wir uns um 7 Uhr auf den Weg um dann festzustellen, dass dies etwas früh war. Der Dienst im Krankenhaus beginnt um 8 Uhr mit der Frühbesprechung, davor kann man auch ohne Bezahlung als Famulant in der kleinen Cafeteria frühstücken. Wenn man also ca. um 7:23 Uhr losfährt, ist man um etwa halb 8 im Klinikum und kann noch in Ruhe etwas essen. Oft trifft man dort dann Kollegen vom Dienst oder Rettungsdienst. Man ist/isst also selten alleine.

Wir wurden nach der ersten Besprechung von allen Willkommen geheißen und eingekleidet sowie sofort mit einem Telefon ausgestattet. Dies möchte ich hervorheben, da es die Integration ins Team extrem erleichtert und ich bis dahin noch nie ein Telefon in einer Famulatur bekommen habe. Wir wurden vom ersten Tag immer bei interessanten Befunden/Tätigkeiten informiert und konnten uns so frei im Krankenhaus bewegen. Im Gegenzug konnte man immer jemanden anrufen, wenn man eine Frage hatte oder das Gefühl hatte, einer Akutsituation nicht gewachsen zu sein( z.B. in der Aufnahme). Es genügte ein Anruf und eine Minute später war der Oberarzt/ Assistenzarzt da. Man wurde zu keiner Zeit alleine gelassen. Wie oben schon angedeutet, waren wir ziemlich frei in unserer Wahl der Tätigkeiten. Uns wurde nie gesagt, dass wir dies oder jenes zu tun haben. Es gab eine Fülle von Aufgaben und spannenden Untersuchungen und jeder davon durften wir beiwohnen. Sicher gab es auch stressige Tage an denen man z.B. lange in der Aufnahme war oder noch fertige Aufnahmen diktieren musste aber in der Regel war man frei und überall gern gesehen.

Ich möchte nun in den folgenden Zeilen unsere Tätigkeiten etwas näher beschreiben. Auf Station hatte man die Möglichkeit Blut abzunehmen (war aber kein Muss, da es dafür eine zentrale Kraft gibt) und Flexülen (in Brake werden die Viggos genannt) zu legen. Des Weiteren durften ich auf der onkologischen Station Portsysteme anstechen sowie unter ärztlicher Aufsicht einen Bed Side Test durchführen. Als nächstes Betätigungsfeld ist die internistische Aufnahme zu nennen. Wichtig ist zu sagen, dass es keine reine Notaufnahme gibt. Über die Aufnahme kamen sowohl angekündigte Patienten vom Hausarzt als auch akute dekompensierte Patienten z.B. aus dem Pflegeheim. Man wurde in der Aufnahme von einer/einem Aufnahmeschwester/ Aufnahmepfleger unterstützt und durfte Patienten selbstständig Befragen bzw. körperlich untersuchen, Flexülen legen, Blutkulturen abnehmen, EKGs befunden, Infusionen anhängen und nach Rücksprache mit einem Arzt auch Akutmedikation i.v. verabreichen d.h. auch eigen Vorschläge, wenn diese richtig/indiziert waren, umsetzten. Des Weiteren konnte man die Anordnungen schreiben. Dies ist wichtig um zu lernen, wie man die Indikation für eine Untersuchung richtig zu stellen hat. Alle Aufnahmen wurden dann mit einem Arzt besprochen. Schließlich hat man seine Aufnahmen noch diktiert was anfangs gar nicht so einfach ist, da man Sachen vergisst oder doppelt nennt. Egal, nach einiger Zeit hat man den Dreh raus. Als nächstes wäre da die Funktionsabteilung. Ich habe mehr als einmal bei einer Koloskopie oder Gastroskopie assistiert bzw. die Narkose eingeleitet/aufrecht erhalten dürfen. Auch hat man so richtig interessante Befunde aus der Endoskopie gesehen z.B. Magenkarzinome, Colonkarzinome, Ulcus ventriculi/ duodeni aber auch chronische und akute Blutungen. Prinzipiell ist es auch möglich Pleura/Aszites/Sternal/Liqorpunktionen unter Aufsicht durchzuführen. Ich habe selbst keine gemacht aber diverse Male assistiert bzw. die Lokale gesetzt. Ich habe aber sehr oft die Abdomen Sonografie durchgeführt. Mich persönlich interessiert die Sonografie sehr. Da ich an der Uni einen Kurs belegt hatte, wollte ich nun das Gelernte in die Praxis umsetzten und Erfahrungen sammeln. Ich muss sagen, dass das super geklappt hat. Ich durfte etliche Patienten „vorschallen“ und hatte dafür auch immer ausreichend Zeit. Anschließend hat ein Arzt „nachgeschallt“ und meine Befunde bestätigt, ergänzt und ggf. korrigiert. Diese Methode war extrem lehrreich. Es gab aber auch noch weitere Betätigungsfelder. Auch Internisten gehen ab und zu in den OP. Zusammen mit den Chirurgen legt der Chef der Inneren die Herzschrittmacher. Ich finde Kardio sehr spannend und war daher mehrere Male mit im OP. Dabei durfte ich die Funktion der Schrittmachersonden überprüfen und die Reizschwelle ermitteln. Danach wurden die Schrittmacher an dem jeweiligen Gerät auf Funktion überprüft bzw. richtig eingestellt. Natürlich hat Chefarzt Dr. Glock auch alle theoretischen Grundlagen erläutert. Auch die Chance ein Vorhofflimmern zu kardiovertieren bestand, welche wir auch genutzt haben. Was mich persönlich überrascht hat, war die Tatsache, dass im St. Bernhard-Hospital alle Blutausstriche und Knochenmarkausstriche im Haus mikroskopiert werden. Es gibt nämlich im Haus eine sehr gut aufgestellte Onkologie/onkologische Station. Der Schwerpunkt liegt auf der Hämatomonkologie. Dies bedeutet, dass man die Möglichkeit hat, die typischen Krankheiten im Ausstrich zu sehen. Auch ein Fall von Malaria war dabei.

So, ich glaube dies ist ein guter Überblick- Folgende Untersuchungen konnte man auch noch sehen: Echo, TEE, Bronchoskopie und ERCP.
Das Arbeitsklima in Brake ist hervorragend. Wirklich alle Kollegen vom Assistenzarzt bis zum Chefarzt sind daran interessiert, dass man etwas sieht und lernt. Es wurde sich immer Zeit genommen Sachverhalte zu erklären und zu diskutieren. Und wenn es richtig warm war, hat der Chef für alle ein Eis spendiert. Wenn man vom Dorf oder aus der Kleinstadt kommt, dann wird man sich in Brake schnell zurechtfinden. Natürlich ist der Freizeitwert nicht mit einer Großstadt zu vergleichen, doch langweilig wird es nicht. Der Weserstrand ist sehr zu empfehlen. Außerdem ist Bremen, Oldenburg und Bremerhaven nicht weit entfernt.

Brake, im Sommer 2013
Martin Platz, 8.FS aus Leipzig

Mit vielen tollen Erfahrungen wieder ins Uni-Leben entlassen

Per Zufall über einen Flyer an meiner Uni kam ich auf die Idee meine Famulatur auf der Inneren im kleinen St. Bernhard Hospital in Brake zu machen. Nachdem ich von den positiven Berichten auf der Internetseite gelesen hatte und ein kurzes Telefonat mit dem damaligen Chefarzt Dr. Bigge geführt hatte, war eigentlich schon alles Wichtige geregelt. Ein knappes Jahr später konnte es dann losgehen.

An meinem ersten Tag wurde ich gleich freundlich ins Team aufgenommen und nach der ersten Frühbesprechung ging es auch schon sofort los: am Anfang bin ich in der Diagnostik mitgelaufen und durfte viel sonographieren, was wirklich toll war, da man mal unter realen Bedingungen gut üben konnte und mit der Zeit auch Gespür dafür bekam worauf man achten muss. Auch mal selbst bei Gastroskopien oder Koloskopien sich zu versuchen war möglich und an meinen letzten beiden Tagen durfte ich unter Anleitung auch eine Aszites- und Sternalpunktion vornehmen und selbst mal kardiovertiere. Aber auch beim Zusehen bei den verschiedenen Untersuchungen wie Bronchoskopien oder Herzechos konnte man viel lernen, da einem immer erklärt wurde, was dort zu sehen war und welche Befunde wichtig waren.

Alles verlief sehr unkompliziert. Ich konnte mir quasi aussuchen, was ich gerne sehen und mitmachen wollte. Gab es eine besondere Untersuchung, hat man uns Famulanten nicht vergessen und wir bekamen sofort einen Anruf über das Telefon, welches uns am ersten Tag ausgehändigt wurde.

Neben der Diagnostik gab es aber auch die Möglichkeit bei den Visiten mitzugehen, wobei man gut das Patientenklientel in einem kleinen Krankenhaus fernab der Uni kennen lernen konnte. Fragen wurden jederzeit gestattet. Ebenso Untersuchten wir in der Aufnahme Patienten, und führten Annahmegespräche. Bei unklaren Untersuchungsbefunden oder auch eigener Unerfahrenheit konnte man immer mal jemanden um Hilfe bitten.

Brake an sich ist eher ein kleines Örtchen, aber da ich mit dem Wetter in meinen drei Wochen dort sehr viel Glück gehabt habe, ließ es sich nach Feierabend herrlich am kleinen Strand an der Weser aushalten oder man konnte mit dem Fahrrad die nähere Umgebung erkunden.

Übung und Routine in manchen Abläufen zu bekommen ist wichtig und ich hatte in Brake auf jeden Fall schon einmal die Möglichkeit eigene Erfahrungen zu sammeln und musste nicht nur zusehen. Dafür noch einmal Danke an das gesamte Team, das einem diese Famulatur wirklich unvergesslich macht und einen mit vielen tollen Erfahrungen wieder ins Uni-Leben entlässt.

Inga Jungnitsch
Brake, im Juli 2013

Famulatur im St. Bernhard Hospital – Praxisnahe Ausbildung wirklich gelebt

In der Marburger Bund Zeitung bin ich auf einen Artikel über das Braker Modell gestoßen. Ich war sofort begeistert und rief Dr. Jörg Bigge an. Nach einem unkomplizierten Telefongespräch war eigentlich alles geklärt: im Mai 2012 konnte ich meine 1-monatige Famulatur antreten.

Ich wurde direkt am ersten Tag sehr herzlich vom gesamten Team aufgenommen. Mit einem eigenen Telefon ausgestattet wurde ich immer über interessante Befunde informiert, die ich mir dann anschauen konnte.

Im Prinzip konnte ich alles machen, wozu ich Lust hatte, war aber zu nichts gezwungen. In der Aufnahme habe ich Patienten eigenständig anamnestiziert und klinisch untersucht. Dann wurden die Patienten immer mit Dr. Jörg Bigge nachbesprochen. Auf diese Weise habe ich sehr viel dazu gelernt. Auf Station habe ich einige Blutentnahmen gemacht und Braunülen gelegt. Im Funktionsbereich habe ich zahlreiche Sonographien durchgeführt. In der Gastroskopie konnte ich manchmal selbstständig gastroskopieren. Auf der Intensivstation durfte ich mehrmals kardiovertieren und einen arteriellen Zugang sowie einen ZVK legen. Auch eine Thoraxentlastungspunktion war mit dabei. Bei einem 1-tägigem Reanimationskurs habe ich durch viele praxisnahe Fallbeispiele meine Fähigkeiten dahingehend vertieft. Mit einem zweiten Pieper in der Tasche bin ich bei einigen Notarzt-Einsätzen mitgefahren. Außerdem war ich bei Coloskopien, Herzechokardiographien (transthorakal und transösophageal), Sternal- und Beckenkammpunktionen dabei, wobei mir immer sehr ausführlich erklärt wurde und ich jederzeit Fragen stellen konnte.

Wirklich hervorzuheben ist das prima Arbeitsklima! Man hilft sich immer untereinanderer und vor allem in meinem Fall konnte ich bei Fragen immer die Assistenten oder Chefs anrufen. Es herrschte während meines gesamten Aufenthaltes eine gute Stimmung, sodass ich mich total wohl gefühlt habe.

Die Arbeit im Krankenhaus hat mir sehr viel Spaß gemacht und so konnte ich leicht über den geringeren Freizeitwert von Brake hinwegsehen. Brake ist eine Kleinstadt mit 16.000 Einwohnern mit „maritimen Flair“ (www.brake.de). In der Tat ist die kleine Seehafenstadt recht idyllisch. Bei gutem Wetter ist der Weserstrand traumhaft, um dort den Feierabend zu verbringen. Insbesondere beim gemeinsamen Grillen am Strand mit den Kollegen kam durchaus Urlaubsfeeling auf. Auch das Schwimmbad kann ich zum Bahnen Schwimmen weiterempfehlen. Am Wochenende habe ich mich dann doch gefreut auch mal die umliegenden Städte Oldenburg, Bremerhaven und Bremen zu besuchen, wo schon etwas mehr los ist.

Zu der rundum gelungenen Zeit in Brake gehört natürlich die Unterkunft bei Herrn Jochims, der mit seiner herzlichen Art stets für mein Wohl sorgte!

Nach ereignisreichen vier Wochen muss ich sagen, dass das Braker Modell nicht nur auf dem Papier existiert sondern vom gesamten Team wirklich gelebt wird. Nach einigen Praktika in Lehrkrankenhäusern der Uni hatte ich wenig Erwartungen an die praktische Ausbildung. Hier habe ich gesehen, dass sich die Ausbildung des Nachwuchses durchaus mit dem Klinikalltag verbinden lässt. Ich habe unglaublich viel mitgenommen und sehr viele unterschiedliche Krankheitsbilder und der damit verbundenen Diagnostik sowie Therapie kennen gelernt.

Vielen, vielen Dank an alle für diese lehrreiche Zeit!!

Brake, im Juni 2012
Judith Hackenberg, Universität Frankfurt, 7. Semester

Während der Famulatur einen richtigen Motivationsschub bekommen

Meine Famulatur in Brake hat mir sehr gut gefallen. Ich bin in den gut vier Wochen ganz viel gesehen und vor allem auch viel selbst machen dürfen, von der Kardioversion bis zur Gastroskopie war so ca. alles dabei. Überall durfte ich mit dabei sein (man kann auch beim Notarzt mitfahren); nie hatte ich das Gefühl zu stören und, was mir auch sehr gut gefallen hat: wenn es etwas besonders Spannendes zu sehen gab, wurde ich auf „meinem“ Famulantentelefon angerufen.

Ich war während der Famulatur mit auf den Stationen, in der Ambulanz und in der Diagnostik. Auf Station habe ich an den Visiten teilgenommen (die mir auch immer gut gefallen haben, weil mir viel erklärt wurde und ich jederzeit nachfragen konnte, konnte, wenn ich wollte, Blut abnehmen/Braunülen legen und Patienten nachuntersuchen, besonders wenn es spannende Befunde gab (da habe ich einfach immer bei den Stationsärzten/-ärztinnen nachgefragt. In der Ambulanz konnte ich alleine oder mit dem zuständigen Assistenten zusammen Patienten aufnehmen, untersuchen und dabei auch gut üben, bei welchem Patienten welche Diagnostik/Therapie sinnvoll ist und bei wem nicht. Es war immer möglich, nochmal mit dem Assistenzarzt/der Assistenzärztindas EKG oder den Medikamentenplan durchzusprechen. Ich war aber auch gerne in der Diagnostik. Dort durfte ich bei den Oberbauchsonographien selber tätig werden, ich durfte eine Aszitespunktion und Pleurapunktion durchführen, habe bei ZVKs, suprapubischen Kathetern, Leberpunktionen und Knochenstanzen assistiert (immer mit vielen Erklärungen geschmückt), bei TEEs und Herzschrittmacheruntersuchugen zugeguckt und dabei jede Menge gelernt. Denn man steht als Famulant nicht einfach nur daneben, sondern wird immer mit in die Untersuchungen einbezogen. Gleiches gilt für die Endoskopie: hier durfte ich auch einmal gastroskopieren, natürlich unter fachmännischer Anleitung und mit Einverständnis der Patienten. Und ich habe natürliche viele Broncho-,Gastro- und Koloskopien und ERCPs mit Befunden aller Art gesehen. Zwei Tage der Famulatur war ich auf eigenen Wunsch bei den Anästhesisten, was mir sehr gut gefallen hat und abgesehen davon auch total unproblematisch war. Hier konnte ich „bebeuteln“ und intubieren üben und, man ahnt es schon, mir wurden alle Fragen nett und ausführlich beantwortet, ohne dass ich mir blöd vorkam.

Brake selbst bietet nicht sonderlich viel an Freizeitoptionen, aber langweilig war mir nie. Ich wohnte bei einem sehr netten Herrn (organisiert vom Krankenhaus). Ansonsten laden Oldenburg, Bremerhaven und Bremen zu Abstechern ein.

Kurzum: Alles in allem eine sehr gelungene Famulatur! Nach neun Semestern Uni war meine Studienmotivation zugegebenermaßen nicht mehr die allergrößte, aber während der Famulatur habe ich einen richtigen Motivationsschub bekommen! Ich würde sie allerdings eher Famulanten in fortgeschrittenen Semestern empfehlen, weil man einfach so viel sehen kann, dass es sich lohnt schon ein bisschen Innere gehabt zu haben.

Vielen Dank an alle und ganz viele liebe Grüße nach Brake!!

Brake, im März 2012
Sonka Sanders, 9. Semester, Universität Göttingen

Die Bestätigung, dass es sich lohnt, Medizin zu studieren

Eines Abends, als ich frustriert von der Uni im Internet nach attraktiven Famulaturmöglichkeiten suchte, stieß ich auf einen Artikel der MB-Zeitung, der vom “Braker Modell” berichtete. Klingt gut, dachte ich, stimmt aber bestimmt eh nicht – Die Erfahrung hatte allzu oft schon gezeigt, dass zwischen dem, was eine Klinik verspricht, und dem, was sie tatsächlich bietet, Welten liegen können. Trotzdem surfte ich spaßeshalber mal auf der Homepage der Klinik vorbei, um dort dann durch die ganzen Erfahrungsberichte doch etwas stutzig zu werden. Scheint das “Braker Model” tatsächlich mehr zu sein als ein schönes Konzept auf Papier? Ich entschloss mich, dieser Frage selbst nachzugehen und klärte ganz unkompliziert beim Chefarzt telefonisch den Termin ab. Die Unterkunft, Verpflegung und Dienstkleidung wurden gestellt, sodass ich mich darum nicht kümmern musste. Als nächstes musste ich aber erst einmal klären, wo denn dieses “Brake” überhaupt liegt. Google verriet, dass es sich um ein kleines Städtchen in der Wesermarsch handelt, und von der Homepage der Bahn erfuhr ich, dass man dort sogar mit dem Zug hinfahren konnte. Fein – Einer Famulatur dort stand also nichts mehr im Wege!

Mit gemischten Gefühlen machte ich mich schließlich mit der Bahn auf in den hohen Norden. Und nun, zwei Wochen später und leider schon wieder am Ende der Famulatur, steht fest: Das “Braker Modell” hat meine Erwartungen voll und ganz erfüllt und existiert tatsächlich! Obwohl ich nur zwei Wochen dort war, ist die Liste an Dingen, die ich selbständig machen durfte, ziemlich lang geworden:

Eine Aszitespunktion,
eine Pleurapunktion,
eine Kardioversion,
ein erster “Gehversuch” mit dem Gastroskop
zahlreiche Viggos und Blutentnahmen (die aber freiwillig waren!),
zahlreiche Patientenaufnahmen, die ich zunächst komplett alleine durchgeführt habe und dann einem Assistenz-/ Ober-/ Chefarzt vorgestellt habe
ein gutes Dutzend Einsätze zusammen mit dem Notarzt,
viele Oberbauchsonografien, bei denen ich vor- oder nachgeschallt habe.
Fragen konnte ich jederzeit stellen, und auch wenn die Aufnahme aus allen Nähten geplatzt ist, wurde immer die Zeit genommen, die Fragen auch zu beantworten.

Von Brake selbst habe ich nur wenig gesehen – und wenn, dann nur bei Dunkelheit auf dem Weg von der Ferienwohnung zum Krankenhaus oder bei den Notarzteinsatzfahrten. Doch das, was ich im Krankenhaus gesehen habe, hat mir endlich wieder die Bestätigung gegeben, dass es sich lohnt, Medizin zu studieren, und dass die Ausbildung in der Medizin auch anders gehen kann. Ich hatte zwei wirklich tolle und vor allem lehrreiche Wochen in Brake und bin froh, diese Famulatur gemacht zu haben.

Brake, den 01.12.2011
Pascal Kleiner, 9. Semester, Uni Tübingen

Ein Abschied, der schwer fallen wird

Ich steh nun kurz vor dem Ende meiner Famulatur, es bleiben noch 2 Tage und nach einem solch ereignisreichen und spannenden Monat will man am liebsten noch mehr sehen und Brake nur ungern verlassen. Ganz zufällig bin ich auf die Anzeige des St. Bernhard Hospitals im Deutschen Ärzteblatt gestoßen und hatte mich direkt im Internet über das Braker Modell belesen. Nach den vielversprechenden Erfahrungsberichten und Informationen, beschloss ich mich bei Dr. Bigge ( einem der Chefärzte ) zu erkundigen. Problemlos bekam ich telefonisch die Zusage und bezüglich meiner Unterkunft wurde alles vom Krankenhaus geregelt, sodass man sich um nichts mehr kümmern musste.

Der Einstieg in die Famulatur fällt einem im St. Bernhard Hospital sehr leicht, dadurch, dass man von dem kompletten Team nett aufgenommen wird, alle sehr aufgeschlossen sind und darauf achten, dass man von Anfang an ins Team integriert wird. Nachdem ich allen vorgestellt wurde, ging es auch schon direkt mit einem vollen Programm los. Zum Einen gehörte zu meinem Aufgabengebiet Patienten aufzunehmen, zu anamnestizieren und körperlich zu untersuchen. Dies selbständig machen zu können, seine Untersuchungsbefunde vorzustellen und mit dem der Ärzte abzugleichen, gibt einem die Gelegenheit nicht nur viele Informationen zu einzelnen Krankheitsbildern zu gewinnen, sondern auch zu lernen, was für einen wichtigen Stellenwert die Anamnese hat und an welche gezielten Fragen man beim nächsten Mal denken muss. Das Ergebnis nach vier Wochen ist, dass man sich sein eigenes Schema in der Anamnesetechnik und der körperlichen Untersuchung erarbeitet, an dem man sich in Zukunft orientieren kann. Zum Anderen gehört das Sonographieren, etliche Gastro- und Koloskopien zum Alltag. Was das Sonographieren angeht , kann ich mit Freude berichten: in Brake lernt man es. Man hat die Möglichkeit viele Patienten zu schallen, die Ärzte nehmen sich genügend Zeit für einen, sodass man nach vier Wochen die Grundlagen des Sono-Abdomens beherrscht. Außerdem konnte ich mit Einverständnis des Patienten unter Aufsicht der Ärzte selbstständig Gastroskopien, Pleurapunktionen und heute auch meine erste Kardioversion durchführen. Erfreulich ist, dass hier in Brake viel Wert darauf gelegt wird, dass man direkt in die Untersuchungen miteinbezogen wird, um auch möglichst viele Erfahrungen für die Zukunft mitzunehmen. Eins meiner persönlichen Highlights war auch, dass man über die Zeit die Möglichkeit hatte mit dem Notarzt mitzufahren und so erste Eindrücke von der Notfallmedizin gewinnen konnte.

Absolut erwähnenswert ist, dass in Brake nicht die übliche Ärztehierarchie herrscht und sowohl zwischen den Chefärzten und Assistenzärzten, als auch zwischen dem Ärzteteam und dem Pflegepersonal eine sehr entspannte und familiäre Atmosphäre herrscht, die einen von dem ersten Tag an das Gefühl gibt zum Team zu gehören.

Außerdem ist positiv hervorzuheben, dass man vom Krankenhaus sowohl Essen, als auch Arbeitskleidung gestellt kriegt. Die Unterkunft bei einem sehr gastfreundlichen und fürsorglichen Vermieter, macht das Wohnen in Brake umso angenehmer. Und auch wenn Brake zunächst als ein kleines uninteressantes Städtchen erscheint, langweilen tut man sich wirklich nicht. Durch die Nähe an größeren Städten wie Bremen, Bremerhaven und Oldenburg kann man seine Freizeitplanung interessant gestalten.

Von all den Eindrücken zu berichten, die man innerhalb der vier Wochen vermittelt kriegt, würde den Rahmen dieses Erfahrungsberichtes sprengen. Jedoch kann ich von meiner Seite aus sagen, dass eine Famulatur in Brake eine Riesenerfahrung wert ist. Man kriegt einen sehr guten Einblick in die gesamte Innere Medizin. Sei es Gastroenterologie, Kardiologie oder Neurologie, von allem ist etwas dabei.

Eins steht fest: Nach den vier Wochen wird mir das Team und die Arbeit im St. Bernhard Hospital sehr fehlen.

Brake, den 21.09.2011
Patrycja Szalaty, Ruhr-Universität Bochum, 6. Semester

Famulatur auf Brakisch – Einfach köstlich!

Abgeschreckt durch negative Vorerlebnisse musste dieses Jahr eine gutes Rezept für eine Famulatur her. Gerade rechtzeitig habe ich im Internet (www.famulatur-ranking.de) von dem Braker Modell gelesen. Es weckte mein Interesse, weil schon die Rahmenbedingungen (Kost und Logis frei + Taschengeld!) verdeutlichen , dass sich hier jemand Gedanken um die medizinische Nachwuchsförderung macht.

Nach einer kurzen, unkomplizierten Bewerbung war klar: Auf geht’s nach Brake!
Der Empfang war wirklich herzlich und ich wurde sofort in das Team mit eingespannt. Die Atmosphäre war von Anfang an so offen, dass ich nie das Gefühl hatte nur lästiges Beiwerk zu sein, welches bitte bloß keine Fragen stellen sollte.

Mit Telefon und Notarztpieper ausgerüstet konnte ich das Krankenhaus frei erkunden. Und es gab wirklich viel zu sehen und vor allem auch zu machen.
Im Aufnahmeraum durfte ich lernen Patienten aufzunehmen und zu untersuchen, wobei jede Anamnese noch anschließend mit einem Arzt durchgesprochen wurde. Das war wirklich toll, weil so graue Theorie farbig wurde.

Die Stationen waren auch immer offen. Hier konnte ich Blut abnehmen, Viggos legen, Ports anstechen, Patienten untersuchen und bei der Visite mitgehen, wobei Fragen immer willkommen waren.

Auf der Intensivstation durfte ich beim Legen von ZVKs und arteriellen Zugängen assistieren und öfter selbst kardiovertieren. Des weiteren war es hier sehr interessant für mich hautnah mitzubekommen, welches ausgeklügelte Zusammenspiel von Regelparametern (von der Beatmung über die Ernährung bis zu den Medikamenten) beherrscht werden muss, damit der Patient gesunden kann.

Ein weiterer spannender Bereich war für mich die Diagnostikabteilung in der die ERCPs, Echos, TEEs, Gastro- und Koloskopien sowie Abdomen-Sonos durchgeführt wurden. Auch hier war ich nicht nur zum Zusehen verdammt, sondern konnte Gastroskopien assistiert selbst durchführen und viele Patienten selbstständig “vor – schallen”, so dass ich meine, mittlerweile ein gutes Stück Sicherheit bei der Abdomen-Sono gewonnen zu haben. Ebenfalls war es für mich sehr interessant mehrmals das Einstellen und Auslesen von Herzschrittmachern mitzuerleben.

Aufgrund des Notarztpiepers beschränkte sich der zu entdeckende Bereich nicht nur auf das Krankenhaus, sondern auf das gesamte Braker Umland. Von VUs über HIs bis zu Schlaganfällen gab es hier viel zu sehen. Selbst dabei war ich nicht nur als Infusionsständer abgestellt worden, sondern durfte richtig mithelfen, um die Notfälle abzuarbeiten.

Dieses breite Angebot hatte allerdings auch einen Haken. Ich war öfter in der Situation entscheiden zu müssen, ob ich jetzt der Trachiotomie, dem interessanten Notfalleinsatz oder lieber einer komplizierten ERCP beiwohnen sollte. Es war wirklich toll für mich, dass ich mich hier sehr frei entscheiden durfte!

Abgerundet wurden die ganzen Eindrücke für mich dadurch, dass man auch nach “Dienstschluss” den Kontakt zu dem jungen Ärzteteam nicht verlor, sondern auch zusammen Spaß auf dem Kramermarkt in Oldenburg oder in einer Braker Kneipe haben konnte. Außerdem empfand ich es als sehr angenehm, dass man nicht nur von den Ärzten nett aufgenommen wurde, sondern auch von den Schwestern, dem Rettungsdienstpersonal, dem Herbergsvater und der Küche (das Essen war reichlich und gut!).

Ingesamt war es ein wirklich toller Monat und eine gute Motivation für das weitere Studium.
Vielen Dank!

Brake, den 28.10.2011
Henrik Rogge, Universität Greifswald, 6. Semester

Schon am ersten Tag mittendrin im Klinikalltag

“Da kann man viel machen”, so hieß es im Vorfeld von Bekannten. Und deswegen ging es nach unkomplizierter telefonischer Bewerbung in den Semesterferien ins St. Bernhard Hospital nach Brake. Und so unkompliziert wie es begann ging es auch weiter: Ein junges Team von Ärzten bereitete einen freundlichen Empfang. Schon am ersten Tag ist man mittendrin im Klinikalltag. Sei es Sonographie, Gastro- oder Koloskopie, ERCP, Herzecho, Venendoppler, Patientenaufnahme, Intensivstation oder die normale Stationsarbeit, im St. Bernhard Hospital hat man am Ende der Famulatur all diese Bereiche gesehen und richtig mitgearbeitet.

Besonders beeindruckt hat mich das freundliche, ruhige und verständnisvolle Miteinander, welches nach vier Jahren Studium an einer Universitätsklinik kaum noch vorstellbar erscheint. Doch in Brake klappt es!

Ich konnte in dieser Famulatur meine praktischen Fähigkeiten vertiefen und neue Erfahrungen und Eindrücke sammeln, nicht zuletzt durch die vielen anschaulichen Erklärungen des gesamten Ärzteteams.

Innere Medizin wird hier anschaulich vermittelt und ich kann mir jetzt entgegen früherer Ansichten durchaus wieder vorstellen später als Internistin tätig zu sein.

Danke, Brake! Ich komme gerne wieder!

Brake, den 12.08.2011
Stefanie Kison, Universität Göttingen, 8. Semester

Selbstständiges und abwechslungsreiches Arbeiten

Nach einer kurzen Information über die Homepage des St. Bernhard Hospitals und einer unkomplizierten telefonischen Bewerbung trat ich meine Famulatur am 18.07.2011 um 8:00 Uhr morgens an.

Bei der Morgenbesprechung wurde ich sehr freundlich empfangen und ich fühlte mich schnell ins Team integriert. Nach und nach wurden mir die Arbeitsbereiche der Abteilung vorgestellt, in denen ich dann selbstständig agieren konnte.

Mein erster Bereich war die Aufnahmestation. Ich führte Aufnahmegespräche und Untersuchungen durch, die anschließend von der zuständigen Stationsärztin oder einem der drei Chefärzte sehr gut nachbesprochen wurden. Gleichzeitig wurde ich mit der Aufgabe betraut, auf den Stationen Blut abzunehmen, Viggos zu legen und Infusionen zu verabreichen. Auch war es jederzeit möglich an der Visite teilzunehmen, bei der gerne Fragen beantwortet oder Therapieabläufe und -ziele erläutert wurden.

Der Bereich der Funktionen gab mir persönlich eine sehr gute Möglichkeit, den Umgang mit dem Ultraschall zu üben. Ebenso konnte ich einen Einblick in die Endoskopie, Gastroskopie, ERCP, Herzecho sowie Venendoppler gewinnen. Recht schnell durfte ich mich unter Anleitung bei der Gastroskopie aktiv beteiligen.

Die Intensivstation gehört in diesem Haus auch mit zu den Aufgaben der Internisten. Dort durfte ich kardiovertieren und konnte mich unter anderem in EKG-Interpretation üben. Sehr nett fand ich die Unterbringung in einer Ferienwohnung im Ort. Der Vermieter war wirklich freundlich und fürsorglich. Im Krankenhaus konnte ich frühstücken und Mittag essen (ein Lob an die Küche).

Es handelt sich zwar um ein kleines Haus, aber ich denke gerade das ist es, was soviel selbstständiges und abwechslungsreiches Arbeiten ermöglicht. Gerne wieder.

Brake, den 12.08.2011
Siegfried Bulle, Uni Göttingen, 8. Semester

Famulatur in Brake: Medizin praktisch erlernen

Vor zweieinhalb Jahren habe ich zum ersten Mal von der sehr guten Ausbildung im Krankenhaus in Brake gehört. Neugierig geworden, habe ich, damals noch in der Vorklinik, einen Monat Pflegepraktikum in Brake gemacht und so schon den freundlichen und respektvollen Umgang im gesamten Krankenhaus kennengelernt. Aufgrund dieser guten Erfahrung stand für mich schon damals fest, dass ich für eine Famulatur wieder nach Brake kommen würde.

Nach meinem dritten klinischen Semester und bisher relativ wenig praktischer Erfahrung, wollte ich jetzt eine Famulatur machen, in der ich als Student aktiv am Klinikalltag teilnehmen darf. Durch meine positiven Erfahrungen vor zweieinhalb Jahren und die vielen positiven Erfahrungsberichte, stand für mich fest, mich in Brake zu bewerben. Vom ersten Telefonat mit Herrn Dr. Bigge, über meinen ersten Tag im Krankenhaus bis jetzt zum Schluss hatte ich immer das Gefühl herzlich willkommen und ein gern gesehener Gast zu sein. Zu betonen ist auch die absolut problemlose Organisation. Sowohl das kostenfreie Mittagessen, als auch eine kostenfreie Unterkunft in einer Ferienwohnung nur 2 km vom Krankenhaus entfernt sind Dinge die hier wie selbstverständlich organisiert werden.

An meinem ersten Tag wurde ich von allen Kollegen sehr freundlich begrüßt und erst einmal in den täglichen Ablauf eingeführt. Ich durfte mir dann jeden Morgen immer aussuchen, was ich mir gerne ansehen wollte. So hatte ich die Möglichkeit, einen intensiven Einblick in die vielen verschiedenen Bereiche der Inneren Medizin zu gewinnen. Unter toller Anleitung habe ich gleich zu Beginn meine ersten Ultraschallbilder gemacht und bis zum Ende meiner Famulatur beim Sonographieren immer mehr dazu gelernt. Vor oder nachdem ein Arzt den Patienten sonographiert hatte, durfte ich selber nochmal den Schallkopf in die Hand nehmen und so den Umgang mit dem Ultraschallgerät kennen lernen.

Auch in der Patientenaufnahme habe ich sehr viel Erfahrung und Sicherheit gewinnen können, da jeder Patient, noch bevor er auf die Station kam, mit einem Kollegen nachbesprochen wurde und ich so meine Untersuchungsergebnisse und Fragen gleich richtig einordnen konnte. Durch den sogenannten „Bigge-Bogen“ hat man eine gute Struktur bei der Patientenaufnahme, wodurch man immer einen schnellen Überblick über den Patienten erlangt und bei der Visite fällt es einem leichter sich den Patienten wieder ins Gedächtnis zu rufen.

Die Highlights der Famulatur waren sicherlich die Elektrokardioversionen und die Gastroskopien, die ich mit Einverständnis des Patienten und unter Supervision eines Facharztes durchführen durfte. Auch die Möglichkeit mit dem Notarzt mitzufahren, Ascites- und Pleurapunktionen durchzuführen und Kollegen, die einen immer dazuholten, sobald etwas Spannendes zu sehen war, machten diese Famulatur zu einer sehr schönen und lehrreichen Zeit. Dafür möchte ich mich bei allen herzlichst bedanken.

Abschließend kann ich sagen, dass ich aufgrund der Vorberichte schon mit großen Erwartungen nach Brake gekommen bin, diese aber noch übertroffen wurden. Wenn Ihr eine Famulatur sucht, wo man als Famulus ernst genommen wird und nicht nur zum Blut abnehmen und Zugänge legen abgestellt wird, sondern man aktiv am Krankenhausalltag teilnehmen darf, kann ich das Krankenhaus Brake nur wärmstens empfehlen.

Brake im März 2011
Marten Lamschus, Student 7.Semester, Uni Würzburg

Das St. Bernhard-Hospital lohnt sich!

Das fünfte Semester war geschafft; die erste Famulatur stand nun endlich an.

Fragen nach dem geeigneten Ort gab es viele: Lieber ein großes Krankenhaus oder doch besser ein kleines Haus? Welche Fachrichtung sollte ich am Anfang eher wählen?

Worüber ich mir jedoch sicher war, war, dass die Famulatur mir Spaß und Spannung bereiten sollte.

Ich hatte im St. Bernhard Hospital bereits Pflegepraktika absolviert und in der Zeit mir die Meinung der dortigen Famulanten eingeholt: Sie konnten nur Gutes berichten. Die Meisten kamen aus einiger Entfernung und weil ich damals zudem viele antraf, war ich überzeugt, dass die Lehre sicher nicht vernachlässigt wird.

Von daher blieben mir keine Fragen mehr übrig, drum bewarb ich mich telefonisch um eine Famulaturstelle.

Am ersten Tag wurde ich von allen herzlich begrüßt, mit allem Nötigen ausgestattet (samt eines Handys, sodass man für Spannendes erreichbar bleibt) und los ging es mit dem Alltagsgeschehen.

Ich hielt mich überwiegend in der Patientenaufnahme und dem Sonographie-Bereich auf. Beim Nur-Zuschauen-Dürfen blieb es natürlich nicht. Die Kollegen erklärten mir immer alles ausführlich und arbeiteten mich gut ein, sodass ich schon bald bereits Patienten selbstständig aufnehmen konnte (natürlich unter Aufsicht). Im Nachhinein besprachen wir dann die Krankengeschichte gemeinsam und diskutierten die zu einleitenden Maßnahmen.

Diese Erfahrungen schätze ich sehr, denn soviel man auch über Patientenanamnese lesen mag, lernt man doch am besten am Patienten selbst.

Auch das Sonographieren gehörte zu den Erfahrungen, die ich machen durfte. In vier Wochen boten sich massenhafte Gelegenheiten, um einen guten Einblick in die Sonographie zu kriegen. Sah ich zunächst nur weißes Schneegestöber auf schwarzem Grund, lernte ich aufgrund der guten Lehre die Organe nicht nur zu erkennen, sondern auch Auffälligkeiten zu deuten. Die Sonographie nimmt was die Diagnose betrifft immer mehr an Bedeutung zu und sie zu verstehen ist von Vorteil. Außerdem bringt sie großen Spaß.

Und hatte ich mal Lust auf ein wenig Abwechslung blieb mir die freie Wahl:
Soll ich zur Station und mich im Blutabnehmen und Viggos legen üben? Oder vielleicht einmal bei der Visite mitgehen? Heute kann ich ja einmal rauf auf die Intensivstation und mich nach dem Zustand der Patienten erkundigen. Oder: Eine weitere Gastroskopie steht an. Da darf ich dann auch assistieren und ein wenig selbst das Gastroskop führen! Die Koloskopie gleich scheint interessant zu werden. Oder sollte nicht eine ERCP stattfinden? Da bin ich gerne dabei. Aszites- und Pleurapunktion sind nach der guten Erklärung ja kein Schrecken mehr. Jetzt traue ich es mir zu, selbst zu punktieren. Vielleicht assistiere ich heute dann bei einer ZVK-Legung, Sternalpunktion oder aber Jamshidi Punktion(=Beckenkammstanze). Oh, jetzt bekomme ich gerade einen Anruf: Es findet gleich eine Kardioversion statt, die ich bereits schon einmal selbst durchführen durfte! Ja, dann fahre ich morgen mit dem Notarzt mit oder verbringe den Tag in der Anästhesie.

Meinen Erwartungen wurde also vollauf entsprochen: Es gab viel Spaß und Spannung!

Was ich noch besonders betonen möchte, ist das äußerst freundschaftlich-kollegiale Arbeitsklima, das mir zu anfangs schon bereits positiv auffiel. Sowie Chefärzte, Oberarzt, Assistenzärzte und auch das nette Pflegepersonal, alle waren sie mir gegenüber immer sehr hilfsbereit. Bei spannenden Geschehnissen riefen sie mich dazu und erklärten mir vieles ausführlich, weshalb ich mich hier bei allen herzlich bedanken möchte!

Mein Fazit: Sowie ich jeden Tag gerne ins St. Bernhards ging und auch jederzeit erneut dort famulieren würde, empfehle ich aufrichtig jedem hier eine Famulatur zu absolvieren. Die Erfahrungen, die man hier sammeln kann, lohnen sich. Das St. Bernhard-Hospital lohnt sich!

Brake, im Februar 2011
Esra Sahin, Studentin 5. Semester, Uni Düsseldorf

Freundlichkeit, Praxisnähe und genau die richtige Famulatur

Eher durch Zufall bin ich auf das kleine Krankenhaus in Brake aufmerksam geworden, neugierig stöberte ich im Internet und der Homepage vom St. Bernhard Hospital. Sehr interessiert las ich die Erfahrungsberichte und Eindrücke und der Wunsch sich das ganze mal live anzuschauen wurde stetig größer.

Als ich anrief um mich über die Möglichkeit einer Famulatur zu informieren, wurde ich prompt mit Herrn Dr. Bigge verbunden, ausführlich und sehr freundlich erklärte er mir den Ablauf in Brake. Überrascht von diesem ersten Eindruck freute ich mich auf meinen ersten Tag. Natürlich mit einer großen Portion Skepsis im Gepäck. Schließlich habe ich ja schon das eine oder andere Krankenhaus kennen gelernt.

Das Krankenhaus kümmerte sich vollkommen unbürokratisch um die Unterkunft und die Verpflegung, so dass ich gestärkt und nahezu ausgeschlafen in meinen ersten Tag starten konnte. Bei der Frühbesprechung wurde ich allen vorgestellt und die Atmosphäre war sehr freundlich und kollegial, um das Haus kennen zu lernen führte mich einer der Assistenzärzte gleich einmal durchs Haus.
Ein wenig verduzt war ich schon, in anderen Häusern gäbe es nicht die Zeit für solchen „Luxus“. Nach der Besprechung habe ich die Wahl zwischen vielen Möglichkeiten, die sich hier einem ergeben; Funktionsdiagnostik, Visite, Intensivstation, Aufnahmestation…
Das beste daran ist aber, dass ich nicht als geduldeter Gast, sondern als aktiver Teilnehmer dabei bin um so das ärztliche Handeln Stück für Stück zu erlernen, bereitwillig erklärt jeder die einzelnen Schritte. Schnell wich also die anfängliche Skepsis der Realität.

Der Umgang miteinander, auch unter den verschiedenen Berufsgruppen war geprägt von Freundlichkeit und gegenseitigem Respekt.
In der Zeit die ich hier verbracht habe konnte ich viel sehen und auch selber „machen“, genau das, was ich gehofft hatte.
Mehr als das hat mich jedoch das Miteinander und die Kollegialität beeindruckt, viele freundliche Menschen sind in Brake und leben diese Philosophie und genau das macht dieses Krankenhaus so besonders.

Brake, den 13.10.2010
Dennis Promper, Universitätsklinik Kiel, 6. Semester

Vier Wochen sind wie im Flug vergangen

Fast ist meine Famulatur nun vorbei und die vier Wochen sind wie im Flug vergangen. Ich kann jedem empfehlen, eine Famulatur im St. Bernhard-Hospital abzuleisten, nicht nur, weil man, wie auf dem Flyer versprochen „auch anpacken und nicht nur rum stehen“ darf, sondern auch, weil alle so nett sind. Auf Brake (nicht Prag und auch nicht Krake, wie fast jeder verstand, dem ich davon erzählte) bin ich durch eben diesen viel versprechenden Flyer gekommen. Frustriert, nachdem ich im Blockpraktikum der Inneren Medizin erlebt hatte, wie eine neue Assistenzärztin an der Uniklinik eingearbeitet bzw. nicht eingearbeitet wurde, wollte ich sehen, „dass es irgendwo besser ist“. Und da bin ich im St. Bernhard-Hospital an der richtigen Adresse gelandet. Vom ersten Tag an hat mich begeistert, dass ein Assistenzarzt hier jederzeit auf Hilfe und Rat durch einen „Großwesir“ (Chef- oder Oberarzt) oder erfahreneren Kollegen zählen kann. Nun zu meinen Tätigkeiten: Mit dem Famulanten-Telefon ausgestattet, durfte ich mich frei zwischen den Funktionen, der Aufnahme und den Stationen bewegen und dort mitarbeiten oder zuschauen, wo gerade „etwas los war“. Zu interessanten Befunden und Untersuchungen wurde ich hinzu gerufen. Sogar einen Ausflug in die Anästhesie habe ich machen dürfen, um Intubieren zu üben. Hauptsächlich habe ich mich im Funktionsbereich aufgehalten, wo ich von Anfang an Patienten vor oder nach der ärztlichen Sonographie selbst schallen durfte. Wenn meine Kommilitonen mich fragen, was ich denn nun alles Tolles in Brake machen durfte, so kann ich nun stolz von meinen zwei Kardioversionen, etlichen Abdomen-Sonographien, Patientenaufnahmen, dem Führen eines Endoskops, Notarzteinsätzen und dem Assistieren bei Punktionen erzählen. Doch auch wenn das praktische Tun natürlich das ist, was einen Famulanten glücklich macht, so hat mich, neben der angenehmen Arbeitsatmosphäre und dem breiten Spektrum der internistischen Erkrankungen, sehr begeistert, dass man Patienten in so einem kleinen Haus vom Notarzteinsatz über die Aufnahme bis auf die Station begleiten, im besten Fall sogar am nächsten Tag selbst schallen oder bei einer anderen diagnostischen Untersuchung wieder sehen kann. Gerade für mich als Anfänger war dies sehr hilfreich, um zumindest den Ansatz eines Überblickes über einen Krankheits-, Diagnostik- und Behandlungsverlauf zu bekommen. Da Anamnese und Aufnahmeuntersuchung wunderbar vorstrukturiert in den sogenannten „Bigge-Bogen“ eingetragen und in der Kurve abgeheftet werden, kann man hier stets wieder nachschlagen, was eigentlich die Aufnahmebeschwerden waren, hinterfragen, ob die Aufnahmediagnose stimmte, im Notizen- und Anordnungsfeld des Bogens die Untersuchungen und Ausschlussdiagnosen notieren und anhand des gesamten Bogens letztlich den Verlauf des Krankenhausaufenthaltes nachverfolgen. Noch im Aufnahmezimmer werden die Anordnungen für die Station und die Untersuchungen notiert, wobei jeder Patient auch noch von Dr. Bigge gesehen wird, was für alle Beteiligten hilfreich und für Famulanten sehr lehrreich ist. Auch die Anordnungsbögen sind vorstrukturiert mit verschiedenen Punkten wie Lagerung-Nahrung-Antikoagulation-Medikamente-etc., um sich nicht totschreiben zu müssen, aber auch, um keinen Punkt zu vergessen. Angenehm ist auch, dass die Blutentnahmen durch das Labor durchgeführt werden, sodass Ärzte und Famulanten nicht den ganzen Morgen damit beschäftigt sind. Natürlich müssen auch die Ärzte in Brake viel leisten, aber ich denke, in so einer angenehmen Atmosphäre macht das bestimmt viel mehr Spaß und dass alle so guter Laune und nett zu den Famulanten sind, spricht ja für sich. Für potentielle weitere Famulanten: Sehr hervorzuheben war auch die angenehme Unterbringung in einer Ferienwohnung (das Schwesternwohnheim ist z.Z. nicht nutzbar) inkl. Fahrrad, Kühlschrank, Fernseher, W-LAN und sehr nettem und engagiertem Vermieter. Meine Sorge, mich am Wochenende zu langweilen, hat sich als unbegründet erwiesen, denn auch wenn aus meiner Wattwanderung nun doch nichts wurde, so sind auch Ausflüge nach Dangast, Varel und Oldenburg durchaus lohnenswert. Ich bedanke mich bei allen für diese tolle Famulatur!

Brake, den 07.10.2010
Julia Simmer, 8. Semester Uni Lübeck

Eine ausgezeichnete Erfahrung!

Es war mal wieder an der Zeit sich Gedanken darüber zu machen, wo die nächste Famulatur stattfinden sollte. Nach einem Ferngespräch mit einer Freundin aus G., die mir wärmstens das St. Bernard Hospital in der 15837-­-Einwohner-­-Stadt Brake ans Herz legte, zögerte ich nicht lange… Ein knappes Telefonat mit dem Sekretariat eines der drei Chefärzte der Inneren Medizin und ein kurzer Telefonanruf bei dem Chefarzt Dr. Bigge brachten mich dem Hospital näher: Anfag August bis Anfang September sollte ich die Gänge der Fachabteilung für Innere Medizin wandeln dürfen – später würde ich mich auch in den anderen Abteilungen “verlaufen” und einen flüchtigen Blick in ihre Arbeitswelten gewinnen dürfen, aber dies wusste ich zu meiner Anfrage noch nicht…

Montagmorgen, 9. August 2010, 5:00 Uhr: der Wecker klingelt, der Mensch schläft. Dies ist wohl der Augenblick, in dem ich bereue, nicht das mir angebotene Zimmer im Schwesternheim in Brake bezogen zu haben. Aber wie es so schön heißt: “Späte Reue fruchtet nichts!” Also raus aus den Federn und ab nach Brake, um 8 ist FRÜHbesprechung!

In der Frühbesprechung werde ich von all den zu dem Zeitpunkt anwesenden Ärzten und einer anderen Famulantin herzlich willkommen geheißen. Dann wird besprochen, welche Patienten am Vorabend noch aufgenommen wurden, welche während des Tages entlassen werden (sollen) u.s.w., geht es gemeinschaftlich in die Funktionsabteilung, wo kurz noch geklärt wird, welcher Patient zur welchen Untersuchung kommt. Anschließend führt mich eine der Assistenzärzte durch die Klinik und stellt mich den Krankenschwestern/-pflegern und weiterem Personal vor. Obwohl sich die Fachabteilung Innere Medizin hauptsächlich in der ersten Etage befindet und nur die hämatologisch-onkologische Station eins höher liegt, werde ich einige Tage brauchen bis ich mich nicht mehr dreimal im Kreise drehe…

In den nächsten vier Wochen heißt es dann endlich “bedside teaching for the advanced”. Die “Praxis”, die mensch während des klinischen Studienabschnitts erfährt, kann mit der Praxiserfahrung in diesem Krankenhaus nicht mithalten. Hier hat der/die Famulant/in die Möglichkeit, den Aufenthalt “seines” Patienten von der Aufnahme bis zur Entlassung zu verfolgen, eigene Untersuchungen durchzuführen und Befunde zu verfassen. So halte ich mich nach der Frühbesprechung meist in der Funktionsabteilung auf, schaue bei Gastroskopien, Coloskopien, ERCPs (endoskopisch retrograde Cholangiopankreatikographie), Sternalpunktionen, Herzechos oder Dopplern zu, sonographiere Abdomen und seröse Höhlen, führe eine Pleurapunktion nach der anderen durch – ich gebe zu, es waren nur zwei, aber immerhin… – oder lasse mir von einem der Chefärzte interessante radiologische Befunde erläutern. Zusätzlich durfte ich auf der Intensivstation eine Kardioversion durchführen. So lernte ich in kurzer Zeit die Handhabung vieler medizinischer Geräte.

Wird es langsam ruhiger in der Funktionsabteilung, begebe ich mich kurz auf Station, um dort gegebenenfalls noch Blut abzunehmen oder periphervenöse Zugänge zu legen. Anschließend geht es dann in die Aufnahmezimmer, wo sowohl Assistenzärzte als auch Chefärzte anzutreffen sind, die jeden Patienten einmal selbst unter die Lupe nehmen. Wie mir mehrmals betont wird, ist eine ausführliche Anamnese der erste und wichtigste Schritt zur richtigen Diagnose, nur ein geringer Prozentsatz an Diagnosen benötigt eine weitere apparative Untersuchung. Eine Hilfestellung leistet der “Bigge-Bogen”, ein von Dr. Bigge selbst zusammengestelltes Formular, auf dem sowohl jegliche Anamneseformen und körperliche Untersuchungsbefunde wie auch weiteres Procedere notiert werden. Nachdem ich eine/n Patientin/Patienten aufgenommen habe, bespreche ich meinen Befund mit einer/m der Assistenzärzte und kläre offene Fragen. Dann diktiere ich den Befund und begebe mich zum nächsten Patienten. An Tagen, in denen es in den Aufnahmeräumen etwas ruhiger ist, begebe ich mich zur Visite auf die Stationen. Um halb vier werden dann in den Räumen der Radiologie Röntgen und CTs besprochen, bevor es anschließend wieder zur Übergabe geht. Gegen vier Uhr geht schließlich ein Kliniktag für mich zu Ende.

Zurückblickend sind die vier Wochen wie im Fluge vergangen dank der Mannigfaltigkeit an Aktivitäten. Bei Fragen konnte ich mich immer sowohl an die Assistenzärzte als auch an die Chefärzte wenden, die sehr geduldig und immer bereit zu helfen waren, wenn ich beispielsweise bei einer Ultraschalluntersuchung dreimal so lange brauchte wie sie. Dadurch habe ich sehr viel an Erfahrungen und Fertigkeiten mitnehmen dürfen, wofür ich jedem einzelnen Arzt im St. Bernhard Hospital sehr dankbar bin. Somit kann ich jedem Studenten eine Famulatur am St. Bernard Hospital höchstens empfehlen!

Brake, 03.09.2010
Letitia Friederichs, 8. Semester, Uni Lübeck

Herzlichkeit, Verständnis, Geduld und Respekt

Meine Famulatur in Brake war einfach super und motivierend. Ich habe mich für das St. Bernhard- entschieden, weil ich dort schon zwei von drei Monaten Pflegepraktikum gemacht habe und mir schon damals die unheimlich nette und familiäre Atmosphäre gefiel. Dies hat sich auch diesmal bestätigt. Es herrscht dort ein sehr freundliches und respektvolles Miteinander zwischen allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen und uns Famulanten wurde mit sehr viel Herzlichkeit, Verständnis, Geduld und Respekt begegnet. Wir konnten jederzeit Fragen stellen, alle Ärzte haben sich für uns Zeit genommen und es wurde uns ganz viel erklärt. Ich fühlte mich vom ersten Augenblick an wohl. Besser als hier kann eine Famulatur meiner Meinung nach nicht laufen.

Schon am ersten Tag bekam ich ein Telefon ausgehändigt, was wirklich super war. Bei interessanten Fällen oder Untersuchungen wurde ich angerufen und konnte hinzukommen. Und meine Fragen konnte ich teilweise auch über das Telefon klären. Eine wirklich tolle Idee mit dem Famulanten-Telefon.

Besonderen Spaß machten mir die Aufnahmen mit Anamnese und körperlicher Untersuchung, die wir Famulanten –natürlich mit nachfolgender Besprechung mit Assistenz- und Chefarzt- selbstständig machen durften. Dort habe ich meiner Meinung nach sehr viel gelernt und fand ganz toll, wieviel Vertrauen uns dort geschenkt wurde. Dr. Bigge erklärte uns, wie wichtig eine gründliche Anamnese ist und man merkt, dass darauf am St. Bernhard-Hospital viel Wert gelegt wird.

Ein weiterer “Lieblingsplatz” von mir war der Sono-Raum. Dort gab es viele interessante Befunde zu sehen und wir durften immer wieder auch selbst sonographieren. Dies machte sehr viel Spaß und man merkte von Tag zu Tag Fortschritte im Erkennen und Auffinden.

Ein Höhepunkt war natürlich auch die Kardioversion, die ich selbst durchführen durfte. Und wir konnten jederzeit Gastro- und Koloskopien, Bronchoskopien, Echos oder ERCPs zuschauen. Sogar habe ich auch ein Gastroskop selbst in der Hand gehabt. Selbstverständliche habe ich auch einige Punktionen gesehen und Pleurapunktionen durften wir sogar selber machen.

Ganz spontan ergab sich auch, dass wir eine sehr interessante Notfall- Laparotomie sehen durften und auch seitens der Chirurgie und Anästhesie sehr viel erläutert bekamen.

Ich kann eine Famulatur hier in Brake nur wärmstens empfehlen, bedanke mich für meine tollen vier Wochen und wünsche allen weiteren Famulanten viel Spaß am St. Bernhard-Hospital!

Brake, 27.08.2010
Tina Heilhecker, 8. Semester, Uni Göttingen

Brake: Der richtige Start in die klinische Ausbildung

Nach dem ersten klinischen Semester und der theoretischen Vorklinik suchte ich eine Famulatur, in der ich endlich auch praktische Kenntnisse erwerben konnte. Durch einen Artikel in der Zeitung des Marburger Bundes und die positiven Erfahrungsberichte auf der Homepage des St. Bernhard Hospitals fiel meine Entscheidung auf das Krankenhaus in Brake.
Da die Klinik für Kost und Logis (bzw. die Fahrtkosten) aufkommt, waren die Rahmenbedingungen nach wenigen Telefonaten geklärt.

Ich wurde von der ersten Minute bis zum Ende meiner 30-tägigen Famulatur herzlich von allen Ärzten, bis hin zu den Chefs, aufgenommen und fühlte mich immer sehr wohl. Ausgestattet mit einem Telefon konnte ich mich völlig frei in der internistischen Abteilung bewegen und an allen Funktionen teilnehmen und auch mit Hand anlegen.

Nach wenigen Tagen und einiger theoretischer Einarbeitung konnte ich zum ersten Mal selbst den Schallkopf in die Hand nehmen und die Patienten für die Routine-Abdomen-Sonographie vor- oder nachuntersuchen. Stets hatte ich dabei die Möglichkeit, fragliche Pathologien mit den Assistenzärzten oder einem der Chefs zu besprechen. Neben der Sonographie lag mein Hauptaugenmerk auf der Patientenaufnahme, einer der vielen Braker Besonderheiten! Hier wird nicht auf einem völlig überfüllten Flur in 5 Minuten eine Aufnahme “durchgezogen”, sondern jeder Patient ausführlich von einem Assistenten untersucht, der danach seine Ergebnisse und Therapievorschläge mit dem Chefarzt bespricht. Dabei wurden mir stets ausführlich die Krankheitsbilder erläutert und insbesondere der Stellenwert der Anamnese und klinischer Untersuchung abseits aller hochspezialisierten, technischen Verfahren betont.

Obwohl das St. Bernhard Hospital ein kleines Krankenhaus mit knapp 60 internistischen Betten ist, werden hier zahlreichen Funktionen, von Gastroskopie, Coloskopie, ERCP, Echokardiographie bis hin zur TEE angeboten. Und das Beste: An allem konnte ich als Famulant teilnehmen und auch selbst praktisch tätig werden. So konnte ich nach einer Woche unter fachärztlicher Aufsicht beim Gastroskopieren das Gastroskop führen und den schriftlichen Befund verfassen. Sogar eine Aszites-Punktion und eine elektrische Kardioversion habe ich durchführen können.

Daneben stellt die internistische Abteilung des Krankenhauses werktags den Notarztdienst in Teilen der Wesermarsch sicher. Daher hatte ich auch die Möglichkeit, als Praktikant im Notarzteinsatzfahrzeug mitzufahren und damit etwas Abwechslung vom Klinik-“Alltag” zu bekommen. Besonders der Kontakt mit den Patienten in ihrem häuslichen Umfeld sowie ausführliche Nachbesprechungen machten die Einsätze für mich zu einer wichtigen Erfahrung.

Alles in allem bietet die Medizinische Klinik im St. Bernhard Hospital eine abwechslungsreiche und spannende Famulatur. Hier kann man als Famulant in einer prima Atmosphäre mit einem tollen Team eine Menge erleben und sehr viel selber machen… So macht Medizin Spaß!!!

Brake, 14.03.2010
Stephan Seewald, Uni Lübeck 5. Semester

Auch Einblicke in andere Stationen gewinnen

Ein Motivationsschub für’s Studium! Ehrlich: Vor dem Start meiner vierwöchigen Famulatur auf der “Inneren” am Sankt-Bernhard-Hospital in Brake war ich unsicher. Schließlich war es meine erste Famulatur, ich absolut unerfahren.

Im Nachhinein betrachtet, sind die vier Wochen aber wie im Flug vergangen. Alles begann mit der freundlichen und offenen Aufnahme der Kolleginnen und Kollegen. Ich habe sofort ein Telefon in die Hand gedrückt bekommen, damit ich immer wusste, was los war –und wenn es etwas “interessantes” zu sehnen gab, wurden wir sofort angerufen und wirklich jeder hat sich für mich und meine Fragen Zeit genommen.

Sogar der Chefarzt hat mir nach seinen Visiten seine Interventionen ausführlich erklärt, der Oberarzt sich extra Zeit für uns Famulantin genommen und seine “Röngenbefund- Schatzkammer” für uns geöffnet und uns so einige spannende und seltenere Befunde erklärt. Allein schon für diese Wertschätzung, die mir die Kolleginnen und Kollegen entgegen gebracht haben, bin ich sehr dankbar, weil sie mich von ihren Erfahrungen profitieren ließen.

Aber das Beste natürlich für eine Famulantin: Ich durfte nicht nur durch Zuhören und Beobachten von den Ärzten des Hospitals lernen, sondern sie schenkten mir auch das Vertrauen, viele Tätigkeiten selbst ausprobieren zu dürfen – von einer Pleurapunktionen über einen kompletten Sonographie des Abdomens, das erlernen der Herzechokardiographie und sogar das Gastroskopieren durften wir ausprobieren!

Besonders positiv hervorheben möchte ich auch, dass die Rundum-Betreuung nicht nur auf die “Innere” beschränkt gewesen ist, sondern ich auch Einblicke in andere Stationen gewinnen konnte. So haben mich beispielsweise die Chirurgen von sich aus eingeladen, ihre Arbeit zu verfolgen und sie in den Operationssaal zu begleiten. Auch mit dem Notarzt durfte ich zu Einsätzen mitfahren und dort wichtige Eindrücke sammeln.

Am meisten hat mich jedoch die familiäre Atmosphäre im St.-Bernhard-Hospital beeindruckt – und zusehen wie selbstverständliche die vielen jungen Assistenzärzte und Ärztinnen an ihre Aufgaben herangeführt werden und wachsen.

Nicht nur die morgendlichen Besprechungsrunden und Visiten verliefen in sehr angenehmer Atmosphäre – auch beim Mittagessen oder am Rande des Dienstes habe ich immer wieder wertvolle Tipps für mein Studium bekommen, aber auch sehr anregende Gespräche darüber hinaus führen können – zum Beispiel über die Zukunft unseres Gesundheitssystems.

Diese Erfahrungen während meiner Famulatur haben mir einen neuen Motivationsschub für mein verbleibendes Studium gegeben. So dass ich mich noch heute über meine Entscheidung für eine Famulatur Sankt-Bernhard-Hospital freue – und jedem einen Ausbildungs-Aufenthalt in Brake sehr empfehlen kann.

Brake, im Oktober 2009
Friederike Austein, Studentin 5. Semester Uni Kiel

In den Klinikalltag aktiv eingebunden

Auf das St.Bernhard Hospital in Brake wurde ich durch einen Flyer aufmerksam. Die Worte “bei uns können Famulanten mit anpacken und nicht nur rum stehen” weckten meine Neugier.

Meine Anfrage für eine vierwöchige Famulatur wurde mir umgehend bestätigt. Obwohl das Schwesternwohnheim derzeit umgebaut wird, vermittelte mir die Klinik eine Privatunterkunft, dessen Kosten vom St. Bernhard Hospital übernommen wurden.

Schon am ersten Tag war ich von dem guten Betriebsklima begeistert. Ich wurde von jedem Arzt per Handschlag begrüßt und herzlich aufgenommen. Hier arbeitet ein wirklich sehr nettes Team mit einem kameradschaftlichen Umgang. Der Höhepunkt meines ersten Tages war, dass ich selbst eine Kardioversion durchführen konnte!

Da die Sonographie im Studium viel zu kurz kommt, konnte ich zu Beginn meiner Famulatur auf Ultraschallbildern kaum etwas erkennen. Doch das änderte sich rasch. Und nicht nur das – ich habe selbst Patienten geschallt und Befunde geschrieben. Bei Schwierigkeiten und Fragen konnte ich mich jeder Zeit an einen Arzt wenden, der mir geduldig auch schwer zu erkennende Strukturen erklärte.

Besonders gut hat mir gefallen, dass man in den Klinikalltag aktiv eingebunden wird. Bei seltenen Befunden wird man mit hinzu gerufen. Man kann aber auch Wünsche äußern und hat dann die Möglichkeit bei besonderen Untersuchungen dabeizusein. Auf meine Frage, ob ich bei einer diagnostischen Untersuchung zusehen darf, bekam ich die erfreuliche Antwort: natürlich – du darfst hier überall dabei sein! Hier bekommt man alle Fragen gern erklärt und es werden einem hilfreiche Tipps für diagnostisches Vorgehen und therapeutische Maßnahmen gegeben. Hier nimmt sich der Chefarzt höchstpersönlich tagtäglich viel Zeit für die Famulanten.

Es ist bemerkenswert, dass im St.Bernhard Hospital Brake die Aufnahme der Patienten einen besonderen Stellenwert einnimmt. In den Räumen der Aufnahme werden die Patienten vom Pflegepersonal aufgenommen und von je einem Assistenzarzt und dem Chefarzt gründlich untersucht und befragt bevor sie auf Station verlegt werden. So kann kein wichtiger Aspekt übersehen werden und die Diagnostik läuft nur nach bestimmten Fragestellungen und nicht einfach nur als reine Routineuntersuchung.

Ich habe nicht nur Blut abgenommen, Kanülen gelegt, Aufnahmegespräche geführt und körperliche Untersuchungen durchgeführt, sondern durfte sogar einige Gastroskopien sowie eine Pleurapunktion und eine Aszitespunktion selbst durchführen. Auch mit dem Notarztwagen bin ich erstmals mitgefahren. Zudem war ich bei etlichen Koloskopien, Bronchoskopien, ERCPs, Herzechos, TEEs, Sternalpunktionen und bei der Punktion eines Perikardergusses dabei.

Auf dem Flyer wurde tatsächlich nicht zu viel versprochen – ich kann die Ausbildung im St.Bernhard Hospital auf alle Fälle weiterempfehlen. Ich persönlich würde auch gern wieder kommen – schade nur, dass es nicht möglich ist, einen Teil des PJs hier zu absolvieren.

Brake, den 14.10.2009
Evelyn Schreier, Medizinstudentin Uni Göttingen

Meine 30-tägige Famulatur im St. Bernhard Hospital, März 2009

Ein Artikel in der “Marburger Bund Zeitung”, in dem die gute Ausbildung und Kollegialität am St. Bernhard Hospital hervorgehoben wurde, machte mich auf das kleine Krankenhaus in Brake aufmerksam. Neugierig warf ich einen Blick auf die Webseite und stellte erfreut fest, dass Famulanten herzlich willkommen seien und auch selbst viel machen dürften.
Da man heutzutage kaum einen zufriedenen Krankenhausarzt trifft, dachte ich mir, dass es schön wäre zu erleben, dass es auch anders sein kann.

Ich war als Famulant an keine Station gebunden, sondern konnte immer mit wo gerade etwas los war. Meistens startete ich früh im Sono-Abdomen und durfte die Patienten entweder vor- oder nachschallen. Hier habe ich wirklich viel gelernt; früher waren Sonobilder für mich ein komisches graues Geflimmer, jetzt habe ich einen guten Eindruck, wie ein gesundes Abdomen aussehen soll und wie man an die Untersuchung herangeht. Aortenaneurysma, Metastasen, Zysten oder einen Ileus kann ich jetzt auch erkennen.

Wenn sich dann die Aufnahme so langsam füllte, schaute ich dorthin und durfte Patienten selbst aufnehmen, anhand des “Bigge-Bogens” befragen und körperlich untersuchen. Ein Assistenzarzt prüfte dann nochmals nach und anschließend stellte Dr. Bigge den Patienten noch ein paar gezielte Fragen und besprach das weitere Vorgehen mit dem Assistenzarzt. Hierbei habe ich auch viel hinzugelernt, welche Fragen bei bestimmten Symptomen weiterhelfen und welche Differentialdiagnosen in Frage kommen.

Ich konnte außerdem bei allen Untersuchungen mitschauen, wie Gastroskopien, Koloskopien, Echokardiographien, TEEs und ERCPs, wobei ich auch den ein oder anderen interessanten Befund gesehen habe, wie z.B. einen Vorhofthrombus, der fast den kompletten Vorhof einnahm. Wenn es irgendetwas Besonderes zu sehen gab, dann wurden alle informiert. Auch wenn sich ein Assistenzarzt mit einem Befund nicht sicher war, war sofort einer der Chef- oder Oberärzte da, um behilflich zu sein.
Man hat wirklich gesehen, dass alle um Weiterbildung bemüht sind und man sich gegenseitig hilft.

Außerdem konnte ich bei Kochenmarkspunktionen und Pleuradrainagen assistieren. Am aufregendsten war es, als ich selber einen Aszites punktieren durfte und ich war ganz stolz, dass ich 3,7 Liter abpunktiert habe. Eine Kardioversion durfte ich auch durchführen und beim 2. Schock hatte mein Patient auch wieder einen Sinusrhythmus.

Einer der Ärzte war immer als Notarzt eingeteilt und auch dort konnte ich mitfahren, wenn ich wollte. Das war sehr aufregend, da man nie wusste, was einen erwartet und ich miterleben konnte, wie ein Notfalleinsatz abläuft.

Wenn einmal nicht so viel los war, konnte ich mich auf Station umsehen, ob noch bei jemandem Blut abgenommen, eine Viggo gelegt oder Lasix gespritzt werden sollte.

Die Ärzte waren immer offen für Fragen und haben mir gerne etwas erklärt oder gezeigt. Das Team war wirklich total nett und ich bin froh, dass ich hier meine erste Krankenhausfamulatur gemacht habe.

Brake, im März 2009
Bea Bahnmüller, Uni Erlangen-Nürnberg, 7. Semester

Die erste Famulatur und gleich ein echter Glücksgriff

Nach zweieinhalb Jahren intensivem Lernen und Physikum an der Uni Rostock freute ich mich sehr auf meine erste Famulatur.

Ich entschied mich für das St. Bernhard-Hospital Brake, weil ich gebürtig aus der Wesermarsch komme und über die Homepage des Krankenhauses neugierig geworden bin. Außerdem wollte ich an ein kleines Haus gehen, da mein Pflegepraktikum an einer großen Uniklinik sehr unpersönlich und enttäuschend war und ich mir von einem kleinen Haus mehr Interesse an Famulanten und deren Ausbildung erhoffte.

Da ich erst ein klinisches Semester absolviert hatte, beschloss ich erst einmal 15 Tage auf der Inneren zu machen um einen Einstieg in die Klinik zu bekommen. Der Einstieg erwies sich als sehr vielseitig und ich bin echt begeistert von meiner ersten Famulatur. Die Atmosphäre im Ärzteteam untereinander ist sehr kollegial und herzlich. Ich wurde freundlich aufgenommen und fühlte mich von Anfang an sehr wohl.

Ich durfte bei Funktionen mit dabei sein und bekam den Schallkopf oft selber in die Hand. Dank guter Einführung der Chef-, Ober- und Assistenzärzte konnte ich mich nach einiger Zeit auch ohne Uni-Sono-Kurs schon recht gut orientieren und lernte die verschiedenen Einstellungen des Schallkopfes. Des Weiteren war ich bei Gastro- und Koloskopien, beim Herz-Sono, und bei TEE´s dabei.

Nach kurzer Einführung konnte ich selbstständig Blut abnehmen, Zugänge legen, Patienten aufnehmen und körperlich Untersuchen. Meine erlernten Fähigkeiten aus dem “Klopfkurs” konnte ich somit auf die Probe stellen und festigen.

Fragen konnte ich jederzeit stellen und ich bekam immer eine ausführliche Antwort. Jeden Mittwoch gab es nachmittags eine hausinterne Fortbildung, an der ich teilnehmen durfte. Das absolute Highlight meiner Famulatur war die Kardioversion einer Patientin mit Herzrhythmusstörungen, die ich unter Anweisung durchführen durfte. Außerdem war es möglich den Notarzt bei seinen Einsätzen zu begeleiten, was immer sehr spannend war.

Zusammenfassend kann ich eine Famulatur in Brake nur wärmstens empfehlen. Ich habe sehr viel gelernt und konnte auch ohne großes klinisches Vorwissen viel selbstständig machen. Meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt. Die Ärzte machten auf mich einen sehr zufriedenen Eindruck. Man merkte, dass sie Freude an ihrem Beruf haben. Ich hoffe, dass ich später auch die Chance habe in einem Krankenhaus arbeiten zu können, dass so ein positives Arbeitsklima aufweist, was heutzutage sehr rar in der deutschen Krankenhauslandschaft ist.

Ich bin mir sicher, dass meine zukünftigen Famulaturen es schwer haben werden mit Brake mithalten zu können.

Brake, im März 2009
Imke Jaborg, Uni Rostock, 6.Semester

Ich glaube das wird meine beste Famulatur bleiben

Ich bin nun seit mittlerweile drei Wochen in der Inneren im St. Bernhardt in Brake und total glücklich mit meiner Entscheidung hier 45 Tage Famulatur abzuleisten. Abzuleisten, hört sich schlimm an und ist auch der komplett falsche Begriff. Ich muss sagen auch wenn es sich ein wenig absurd abhört: ich freue mich jeden Morgen darauf zur “Arbeit” zu gehen. 45 Tage scheinen auch ein wenig lang zu sein, nicht? Absolut nicht, denn wie gesagt es macht Spaß hier.

Nachdem ich vom St. Bernhardt und dem “Drumherum” gehört habe, beschloss ich einfach anzurufen und mich zu erkundigen. Alles lief sehr unkompliziert, ein Telefonanruf genügte. Ich musste eigentlich nur anreisen. Montags bin ich dann angekommen und alles war vorbereitet: ich bezog mein Zimmer, ich bekam meine Kleidung und in der Küche wurde Bescheid gegeben, dass ich umsonst essen und trinken könne. Das Team um die drei Chefärzte und zwei Oberärzte, besteht aus jungen ÄrztInnen und alle haben mich freundlich aufgenommen und von Beginn an sehr gut miteingebunden. Ich bekam recht schnell ein tragbares Telefon mit einer Nummer unter der mich alle anrufen “wenn’s was Interessantes gibt”. So bin ich bei allen wichtigen Untersuchungen, die oft auch nicht alltäglich für eine Innere Abteilung sind, dabei. Im St. Bernhardt werden viele verschiedene funktionelle Diagnostiken durchgeführt, wobei die Ausbildung und Führung des Teams im Vordegrund steht und es so ist, wie ein Untersuchungskurs bzw. Unterricht am Krankenbett an der Uni, sein sollte. Es wird alles erklärt und man erhält ständig Antwort auf die Fragen, die stets erwünscht sind. Und das Beste an Allem ist: man ist aktiv dabei. Es dauerte keine 1 ½ Stunden bis ich das erste Mal einen Schallkopf in die Hand bekam mit der Aufforderung: ich solle schon mal loslegen. In den Tagen darauf wurde sich beim Schallen viel Zeit für mich genommen und meine Hand geführt wie sie am besten die verschiedenen Schnitte darstellt.

Auch die Gastro- und Koloskopie sind mir kein Mysterium mehr und auch bei diesen Untersuchungen ist es selbstverständlich, dass der Famulus am Geschehen teilhaben darf. Unter Einwilligung des Patienten und mit unmittelbarer Supervision durch den Facharzt, habe ich sogar mehrfach Magen und Speiseröhre untersuchen dürfen. Sternal-, Pleura-, Aszites-, Lumbalpunktion alles ist hier auf dem Programm und auch hier ist man nicht nur Zuschauer.

Aufnahmen macht sicher jeder Famulant einmal. Ist ja eher eine ungeliebte Angelegenheit und wird meist als notwendiges Übel angesehen. Eine Praktikantenaufgabe. Auch hier ist das so. Nur mit dem Aspekt, dass die Aufnahme – beeinhaltet eine detaillierte Anamnese und körperliche Untersuchung – als sehr wichtig angesehen wird. So bekommt man die Gelegenheit selbständig vorzugehen und, hat aber im Gegensatz zu anderswo, prompt ein Feedback. Von Assistenz- und Chefarzt. Jedesmal. Abgenommen wird einem die Untersuchung bzw. Anamnese am Patienten und nicht in irgendeinem Arztimmer. So bleibt ein unklarer abdomineller Tastbefund oder ein “Geräusch” über dem basalen rechten Lungenflügel nicht einfach ein Tastbefund oder Geräusch, sondern bekommt einen Namen. Was ja nicht gerade unwichtig für den eigenen Lernerfolg ist.

Um noch ein paar Worte zu all dem “Drumherum” zu sagen: Brake ist sicherlich nicht Hamburg oder Mailand. So weit ab vom Schuss ist es aber nicht. Bremen und Oldenburg sind lockerst mit dem Zug zu erreichen und die Anbindung ist ganz Ok. Ansonsten hat man aber auch alles hier vor Ort und nen absolut schicken Strand. Das Krankenhaus stellt einem Kost und Logis. Frühstück und Mittagessen sind reichhaltig und vielfältig. Das Zimmer ist im Schwesternwohnheim direkt nebenan und hat alles was man so braucht ( Bett, Schrank, Schreibtisch, Esstisch, Stühle und ein Waschbecken). Die Duschen sind seperat auf der selben Etage wie auch das Wohnzimmer mit Fernseh, die Küche und der Waschraum mit kostenfrei nutzbarer Waschmaschiene. Zur Zeit wohnen nur ein paar PflegeschülerInnen hier, die mich auch schon ein paar Mal abends durchgefüttert haben. Das Ärzteteam ist ja wie schon gesagt jung (was auch irgendwie auf die Chef- und Oberärzte zutrifft) und vielleicht ist das der Grund warum man sich sehr schnell wohlfühlt, als Teil des Teams und nicht als Klotz am Bein der überall hin mitläuft. Untereinander herrscht kein Konkurrenzkampf, keiner versucht den anderen auszustechen oder zu übertrumpfen, ganz im Gegenteil: jeder hilft dem anderen oder frägt ihn um Rat. Auch die Chefs. Klingt alles ein wenig wie im Märchen. Ist es auch. Ich glaube das wird meine beste Famulatur bleiben. Die Messlatte hängt ja auch hoch.

Brake, im September 2008
Benedik Wrozdek, Famulant im 7.Semester, Uni Göttingen

Ich würde jedenfalls immer wieder kommen

Der herkömmliche Medizinstudent ist fast außer sich vor Freude, wenn er endlich eine Famulatur machen darf. Weil es bedeutet, die stets präsenten Bücher einmal beiseite legen zu können, um endlich für ein paar Wochen “Arzt spielen” zu dürfen. Leider wird dieser herkömmliche Student oft herb enttäuscht: Die Aufregung vom ersten Tag (die schwitzigen Hände und das Herzklopfen) weichen der Einsicht “es nun besser zu wissen”. Die Realität der Famulatur besteht nämlich dann und wann (und auch etwas häufiger) daraus, morgens 30 Blutentnahmen zu erledigen und in der restlichen Zeit dem betreuenden Arzt wie ein Schatten zu folgen. Fragen sind o.k., sollten das Maß des erträglichen jedoch nicht übersteigen.

Nun, ich hatte das Glück, im St. Bernhard-Hospital eine andere Erfahrung zu machen. Zunächst einmal beginnt es damit, dass man sich gut aufgehoben fühlt. Tatsächlich jeder gibt sich Mühe gut miteinander auszukommen. Der Umgangston ist freundlich. Es bestehen also zu keiner Zeit Bedenken, auch die dümmsten Fragen zu stellen –egal ob Chef-, Ober- oder Assistenzarzt, sie werden einem ausführlich beantwortet. Zudem kann ich nur empfehlen, sich in regelmäßigen Abständen zu den Untersuchungen zu begeben, welche die Chefärzte durchführen. Dort gibt es immer Beschreibungen dessen, was “die da eigentlich machen”, ohne je darum bitten zu müssen. Und so, dass der herkömmliche Medizinstudent es versteht.

Für eine Famulatur in Brake spricht außerdem die Tatsache, überhaupt jegliche Art von Untersuchung kennen zu lernen, die ins Spektrum der Inneren gehört; d.h. Gastroskopien, Koloskopien, TEE’s, ERCP’s, usw. Man muss nur Augen und Ohren offen halten und sich mit ein wenig Penetranz das Telefon eines gerade nicht anwesenden Arztes beschaffen und schon weiß man immer “wo was los ist”.

Empfehlenswert ist aber insbesondere die Möglichkeit zu nutzen, selbst einige Tätigkeiten ausführen zu dürfen und nicht nur zu beobachten. In der Aufnahme darf man selber kräftig mit untersuchen und sollte ruhig probieren, sich mit dem Anamnesebogen auseinanderzusetzen. Eine kleine große Unterstützung gibt es durch die netten Assistenzärzte allemal. In der Sonographie kann man die Gelegenheit ergreifen, so oft wie möglich selbst den Schallkopf in die Hand zu nehmen und sich schon mal “umzusehen”. Falls es dann mal nach Abwechslung verlangt, geht man einfach ein paar Patienten pieksen oder legt ein paar Viggos.

Dank Dr. Bigges Engagement in Sachen Werbung von medizinischem Nachwuchs, durfte ich bei einer elektrischen Kardioversion sogar selber Hand anlegen. Diese Bestechung war absolut lohnenswert (Juchu), wäre jedoch theoretisch nicht nötig gewesen.

Durch die zwei Wochen im St. Bernhard-Hospital hat sich meine lang gehegte, doch gut gehütete, Vermutung widerlegt, die Innere sei “total langweilig”.

Ich kann also dem herkömmlichen Studenten nur empfehlen, sich für eine Famulatur in der Inneren Medizin in Brake zu interessieren. Nicht nur obwohl es ein kleines Krankenhaus ist, sondern gerade deswegen. Ich würde jedenfalls immer wieder kommen.

Brake, im April 2008
Ilka Köster, Medizinstudentin, Göttingen

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