Anästhesie

Anästhesiologie und Intensivmedizin

Kontakt

Chefarzt Anästhesiologie und Intensivmedizin
Dr. med. Ralf Winter MHBA

Leitende Oberärztin Anästhesie
Lena Krieger

Kontakt über Zentrale

(04401) 105-0

Besuchszeiten Intensivstation

Nach Absprache
10:00 – 18:00 Uhr

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“Narkose – bei uns in sicheren Händen. “

Das Leistungsspektrum der Klinik

Ein Schwerpunkt dieser Abteilung liegt in der Vorbereitung und Durchführung von Narkosen für Operationen stationärer oder ambulanter Art. Jeder Narkose geht ein Gespräch zur Klärung aller narkoserelevanten Fragen voraus. Dem schließt sich eine kurze Untersuchung und, falls erforderlich, ein umfassender Gesundheits-Check an, als wichtige Grundlage für das zu wählende Narkoseverfahren (Vollnarkose oder Regionalanästhesie).

Bei kleineren, ambulant durchführbaren Eingriffen finden spezielle Narkoseformen Anwendung, die es dem Patienten ermöglichen, nach wenigen Stunden das Haus wieder zu verlassen.

Im Rahmen der Allgemeinanästhesie sorgt der Anästhesist während der Operation für Schmerzfreiheit und Schlaf sowie für die Aufrechterhaltung lebenswichtiger Körperfunktionen. Aber auch bei allen anderen Verfahren werden Atmung und das Herz-Kreislauf-System und auch des Nervensystems während der gesamten OP-Dauer durch unsere erfahrenen Anästhesisten und Anästhesieschwestern bzw. -pfleger lückenlos überwacht.

Auch bei schwersten Erkrankungen garantieren moderne Anästhesie- und Überwachungsmethoden eine sichere Narkose.

Zur Anwendung kommen alle heute gebräuchlichen Verfahren wie die Analgosedierung, balanzierte Anästhesieverfahren, rein intravenöse Anästhesietechniken (TIVA), und insbesondere bei abdominalchirurgischen Eingriffen und großen unfallchirurgisch-orthopädischen Eingriffen die Kombination aus Allgemein- und Regionalanästhesie. Der Verbrauch von systemischen Opioiden zur Schmerztherapie kann darunter deutlich gesenkt werden, so dass die postoperative Darmträgheit nur geringfügig auftritt und die enterale Nahrungsaufnahme über den Mund bereits am ersten Tag nach der Operation beginnen kann. Zur Atemwegssicherung bzw. Beatmung kommen je nach Indikation Gesichtsmaske, supra-glottische Atemhilfen oder die Intubation zum Einsatz.

An allen Arbeitsplätzen verfügt die Klinik über modernste Narkosegeräte mit umfangreichem invasivem und non-invasivem Monitoring zur Überwachung der Vitalparameter und Organfunktionen (hämodynamisches Monitoring mittels Pulmonalarterienkatheter, PiCCO, Vigileo), neuromuskuläres Monitoring sowie Neuromonitoring (BIS).

In Abhängigkeit von der geplanten Operation werden von uns unterschiedliche regionalanästhesiologische Verfahren angewendet. Als rückenmarknahe Verfahren führen wir Spinalanästhesien, lumbale und thorakale Periduralanästhesien mittels Kathetertechnik durch. Auch die kombinierte Spinal- und Periduralanästhesie wird eingesetzt.

Periphere Nervenblockaden werden als Single-shot Verfahren und in Kathetertechnik vor allem zur intra- und postoperativen Analgesie angewendet. Blockaden peripherer Nerven werden von uns in Abhängigkeit von der Art der geplanten Operation, dem Wunsch und den Erkrankungen des Patienten durchgeführt. Die einzelnen Nerven bzw. Faszikel werden mittels Nervenstimulation und Ultraschall identifiziert.

Wenn der Eingriff und der Gesundheitszustand des Patienten es erlauben, führen wir viele Anästhesien – sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen – ambulant durch. Dies entspricht dem Wunsch vieler Patientinnen und Patienten. Nach der Narkose verbringen die Patienten noch eine Überwachungsphase im Aufwachraum und anschließend im ambulanten Stationsbereich. Die Entlassung erfolgt nach ärztlicher Entscheidung. Eine Betreuung des Patienten zu Hause muss auf jeden Fall gewährleistet sein. Alle Patienten erhalten eine mündliche und schriftliche Information zum Verhalten in der häuslichen Umgebung. Ein Ansprechpartner bei Rückfragen steht 24 Stunden zur Verfügung.

Patientensicherheit

Viele neuere Überwachungsmethoden haben dazu beigetragen, dass heute auch ältere und sehr schwer erkrankte Patienten sich großen Operationen unterziehen können, die noch vor einem Jahrzehnt nicht möglich gewesen wären. Das kumulative Risiko für alle Patienten (unabhängig von der Erkrankungsschwere) an einer Narkose zu versterben, liegt bei 0.008 Prozent bis 0,009 Prozent.

Verhinderung von Übelkeit und Erbrechen

Eine Vorhersage darüber, ob Patienten postoperativ unter Übelkeit und Erbrechen leiden (PONV=PostOperative Nausea and Vomiting) ist heutzutage zwar anhand von Risikoscores abschätzbar, aber leider nicht sicher vorhersehbar. Insgesamt gesehen ist das Problem durch neuere Anästhetika deutlich geringer als früher geworden. Wir führen bei jeder Allgemein-anästhesie eine Form der antiemetischen Prophylaxe durch. Bei den meisten Eingriffen und insbesondere bei Risikopatienten nutzen wir die total-intravenöse Anästhesie (TIVA) mit einer vergleichsweise geringeren Inzidenz (Auftreten/ Häufigkeit). Mittels unseres konsquenten Vorgehens in den letzten Jahren ist die Inzidenz von PONV in unserem Haus deutlich unter dem Schnitt im Vergleich zur medizinischen Fachliteratur (ca 25% zu 15%). Ganz sicher ausschließen lassen sich Übelkeit und Erbrechen leider nicht, es ist für uns aber neben einer adäquaten Schmerzbehandlung ein sehr wichtiger Behandlungspunkt.

Wärme und Narkose

Viele Patienten kühlen im Operationsbereich oder nach einer Narkose auf Grund von Wärmeverlusten aus. Der Operationsbereich wird von manchen Patienten in leichter OP-Kleidung als zu kühl empfunden, hinzu kommt eine gewisse Aufregung. Durch Gefäßerweiterung als Folge der Anästhetika sowie eine längere Operationszeit wird dieser Mechanismus noch verstärkt. Diese Auskühlung zu verhindern steigert nicht nur das Wohlbefinden der Patienten deutlich sondern führt nachgewiesenermaßen durch eine verbesserte Gewebeheilung und die Reduzierung von Blutverlusten auch zu besseren Operationsergebnissen. Außerdem wird das Risiko Komplikationen durch Verringerung des Sauerstoffverbrauchs in der postoperativen Phase bei Erhaltung der Normothermie deutlich gesenkt. Aus diesem Grund wärmen wir unsere Patienten konsequent schon in der Einleitung und während der gesamten OP-Zeit. Zum Einen nutzen wir vorgewärmten Decken, zum Anderen wärmen wir den Patienten mittels Warmluftgebläse (konvektive Luftwärmung) und vorgewärmten Infusionslösungen.

Die Intensivstation am St. Bernhard-Hospital wird interdisziplinär gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen der Inneren Medizin betreut. Die Leitung obliegt Dr. med. Florian Jelschen. Zur Erfüllung dieser Aufgabe arbeiten hier speziell in der Intensivmedizin ausgebildete Ärzte und Pflegepersonal rund um die Uhr. Wir bieten das gesamte Spektrum intensivmedizinischer Überwachungs- und Behandlungsmöglichkeiten auf dem modernsten Stand der Technik.

Im Rahmen dieses Aufgabengebietes erfolgt die Versorgung von Patienten mit schweren Erkrankungen oder nach großen Operationen. Die Beatmung bei Patienten mit Lungenversagen wird überwiegend im BIPAP-Modus durchgeführt. Es stehen insgesamt sieben Beatmungsplätze zur Verfügung. Die Anzahl der geleisteten Beatmungsstunden ist im Zeitraum von 2008 bis 2015 von 6.000 Stunden auf über 30.000 Stunden gestiegen.
Für eine hämodynamisch instabile Patienten steht ein invasives Kreislaufmonitoring mittels Messung des Herzzeitvolumens und verschiedener Vorlastparameter mit Hilfe der transcardiopulmonalen Thermodilution (PiCCO) oder des VIGILEO´s zur Verfügung. Zur Stabilisation des Kreislaufs kommen eine differenzierte Katecholamintherapie (Dobutamin, Arterenol, Adrenalin) und auch Phosphodiesterasehemmer zum Einsatz. Zur optimalen Rekrutierung von Lungenarealen streben wir hierbei einen höchst- und frühestmöglichen Spontanatmungsanteil an. Die CPAP-Maskenatmung zur Verbesserung der Lungenfunktion gehört zur Routine. Bei Patienten mit einem isolierten Versagen der Atemmuskelpumpe, z.B. COPD-Patienten mit Infektexazerbation, führen wir eine nicht invasive Maskenbeatmung mittels Nasenmaske durch. Bei zu erwartender Langzeitintubation favorisieren wir die frühzeitige Tracheotomie in Form einer percutanen Punktionstracheotomie.

Als Nierenersatzverfahren kommen kontinuierliche venovenöse Hämofiltration (CVVH), Hämodiafiltration (CVVHD) oder die kontinuierliche venovenöse Hämodialyse zum Einsatz, bei kreislaufstabilen Patienten auch eine intermittierende Ultrafiltration oder konventionelle Dialyse.

Ein weiteres wichtiges Anliegen der Klinik für Anästhesie ist die Behandlung von akuten Schmerzen nach Operationen. Im Rahmen der perioperativen Analgesie (Schmerzbehandlung) wenden wir alle systemischen und regionalen Verfahren an. Hinsichtlich der Schmerzbehandlung existiert ein detailliertes Schema zur oralen und intravenösen Medikation. Bei großen Gelenk-Operationen und bei großen bauchchirurgischen Eingriffen verwenden wir auch die “patientengesteuerte Analgesie” (PCA) mittels tragbarer Medikamentenpumpen. Damit können die Patienten selbst die Medikamentengabe bestimmen und steuern. Zusätzlich zur intravenösen und oralen Schmerzbehandlung erfolgt bei entsprechender Indikation eine dauerhafte Schmerztherapie durch verschiedenste rückenmarksnahe und periphere Regionalanästhesiekatheter. Die Patienten mit PCA-Pumpen und Regionalanästhesiekathetern werden 2x täglich durch den Akutschmerzdienst visitiert.

Außerdem stehen die Ärzte der Klinik für Anästhesie auch konsiliarisch bei der Betreuung von Schmerzpatienten anderer Abteilung zur Verfügung. Dies gilt insbesondere bei Patienten mit fortgeschrittenen Tumorerkrankungen.

In unserem Krankenhaus ist ein innerklinisches Notfallteam etabliert. Über ein spezielles Notfalltelefon wird das Team bei Bedarf alarmiert. Mit einer speziellen Ausrüstung eilen ausgebildetes Pflegepersonal der Intensivstation und ein Arzt der Anästhesie/Innere Medizin zu dem Notfall im Hause. Dadurch kann eine optimale Patientenversorgung im Notfall mit kurzen Eintreffzeiten gewährleistet werden. Alle Ärzte des Hauses und das Pflegepersonal durchlaufen in regelmäßigen Abständen eine Ausbildung nach den neuesten ERC-Standards (Europäisches Wiederbelebungskomitee). Diese Ausbildungen werden auch durch speziell geschulte ärztliche Tutoren der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin durchgeführt.

Die in der Anästhesie-Abteilung tätigen Anästhesisten nehmen regelmäßig an der notärztlichen Versorgung der Bevölkerung im Landkreis Wesermarsch und Landkreis Oldenburg teil.

Das Notarztfahrzeug ist am St. Bernhard-Hospital stationiert.

In der Anästhesie haben wir die Weiterbildungsermächtigung für die Rettungsmedizin (18 Monate). Unter der Aufsicht der Abteilung können junge Ärzte aus allen Fachgebieten ihre Ausbildung durchführen, um dann an der Ärztekammer Niedersachsen in Hannover ihre Prüfung zum Notarzt erfolgreich abzuschließen.

Um medizinische Leitungsaufgaben im Einsatz bei einem Großschadensfall wahrnehmen zu können, bedarf es einem Leitenden Notarzt oder einer Leitenden Notärztin. Diese Funktion wird speziell ausgebildeten und erfahrenen Ärzten/Ärztinnen durch die jeweiligen Kommunen (Landkreis Oldenburg) übertragen. Auch diese Funktion wird durch das Team der Anästhesie besetzt.

Mitgliedschaften in Berufsverbänden der Anästhesiologie

Berufsverband Deutscher Anästhesisten e.V.
Arbeitsgemeinschaft in Norddeutschland tätiger Notärzte
Forum leitende Notärzte Niedersachsen/Bremen
Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin
Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin

Weiterbildungsermächtigungen in der Anästhesie

Ermächtigt Facharztkompetenz Umfang
Anästhesie 18 Monate
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