Famulaturen in der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie

Kontakt

Chefarzt
Dr. med. Jan Henrik Herrfurth

04401 / 105-551

E-Mail

Famulanten sind unsere Kollegen von morgen!

Philosophie

Der Einblick in den Krankenhausalltag ist ein wesentlicher Bestandteil des Medizinstudiums. Gerade im Rahmen dieser Famulaturen lernen Sie den chirurgischen Alltag kennen. Angefangen von der Frühbesprechung, der Visite und den vielfältigen Operationen bis zu den Notfallversorgungen in unseren Ambulanzen. Bei uns erhalten Sie nicht nur einen Einblick, wir möchten Sie vollständig in unser Team integrieren, sodass Sie alle Behandlungsabläufe begleiten und vielfältige Praxis erlernen. Dazu gehören hauptsächlich die chirurgische Assistenz im OP, die moderne Wund- und Stomaversorgung und die Notfallbehandlung in unserer Ambulanz. Sie werden in die Versorgung der chirurgischen Patienten von der Aufnahme bis zur Entlassung mit eingebunden. Selbstverständlich ist die Unterweisung und Einführung in die Sonografie des Abdomens, verschiedener Punktionstechniken und der Intensivmedizin.

Kost, Logie und Taschengeld

Für den Zeitraum der Famulatur wird kostenlos eine neue 2-Zimmerwohnung des Krankenhauses zur Verfügung gestellt. Die Verpflegung ist ebenfalls kostenfrei, das wöchentliche Taschengeld beträgt 25,00 Euro.

Erfahrungsberichte

Wir können Ihnen viel erzählen, aber interessanter ist es, wie Studenten uns beurteilen. Deshalb bitten wir unsere Famulanten die Gründe für die Wahl des St. Bernhard-Hospitals als Ausbildungsort, die Zusammenarbeit und alles was sie sonst so beruflich bewegt zu schreiben.

Die 2 Wochen Famulatur in der Allgemein- und Viszeralchirurgie im St. Bernhard-Hospital in Brake möchte ich nicht missen. Schon die Organisation vorab war super. Ich bekam sehr schnell vom Chefarzt Herrn Doktor Herrfurth eine Antwort auf meine Bewerbung und Frau Oberegger aus dem Sekretariat der Geschäftsführung leitete alles Weitere in die Wege. Mir wurde kostenfrei eine große Dachgeschosswohnung im 200m vom Hospital entfernten Wohnheim der Klinik zur alleinigen Nutzung zur Verfügung gestellt. Dort war alles Nötige vorhanden, nur WLAN gab es leider nicht. Es gibt aber die Möglichkeit kostenpflichtig einen WLAN-Zugriff in der Klinik zu bekommen, wenn man das möchte. Das kostenfreie Mittagessen wurde von Herrn Dr. Herrfurth persönlich für die erste Woche für mich vorbestellt, was ich sehr nett fand. Das Essen ist echt lecker und es wird Wert daraufgelegt, dass man auch jeden Tag dazu kommt.
Vom Team wurde ich sehr freundlich und unkompliziert empfangen. In der ersten Woche habe ich das Telefon einer Kollegin bekommen, um mich zu lehrreichen Tätigkeiten jederzeit hinzurufen zu können.
Der Tag beginnt mit der Morgenbesprechung um 07:30 Uhr, welche einen guten Überblick über das kommende Tagesgeschäft gibt. Vormittags war ich eigentlich immer im OP, wo ich viel assistieren durfte. Einige Male konnte ich sogar die Kamera bei Laparoskopien führen und am letzten Tag durfte ich einen Bauchschnitt von der Faszie bis zur Hautnaht selbstständig zunähen. Der Oberarzt hat mir dabei wertvolle Tipps gegeben und war unendlich geduldig. Wer gerne seine Laparoskopie-Skills verbessern möchte, kann das auch an einem klinikeigenen Laparoskopie-Trainer tun. Die Zeit zwischen den OPs habe ich genutzt, um bei der Ein- und Ausleitung auf Seite der Anästhesie dabei zu sein. Die AnästhesistInnen erklären gerne etwas, wenn man sich interessiert zeigt, ebenso die OP-Pflege. Der Schwerpunkt des OP-Spektrums liegt auf bariatrischen Operationen wie Sleeve- und Bypass-Mägen. Daneben nehmen natürlich Klassiker wie Leistenhernien, Cholezystektomien, Darm(teil)resektionen oder diagnostische Laparoskopien einen Hauptanteil im Operationsplan ein. Ein Höhepunkt war sicherlich bei einer offenen Leberteilresektion assistieren zu dürfen. Auch die Assistenz bei gefäßchirurgischen Eingriffen wie Stripping, Behandlung eines diabetisches Fußes oder eine Arterienbypassanlage fand ich sehr lehrreich. Der Tag endete meistens mit einer Abschlussbesprechung um 16 Uhr, wobei man auch jederzeit mal früher gehen darf, wenn man was vorhat.
Mit dem Zug oder Bus ist man innerhalb einer Stunde in Bremen, Oldenburg oder in Bremerhaven an der Nordsee. Für einen Wochenendausflug kann ich einen Ausflug auf eine Ostfriesische Insel oder nach Hamburg empfehlen. Brake selbst liegt schön an der Weser, wobei Harriersand, die längste Flussinsel Deutschlands, direkt vor Brake den Fluss teilt in den Sommermonaten mit einer Fähre erreichbar ist. Wer sich sportlich betätigen will, kann zu einem Sandstrand am Fluss mit dem Strandcafe „Schöne Aussicht“ joggen oder in einem kleinen Hallenbad für einen geringen Eintrittspreis seine Bahnen drehen.
Wer also gerne viel selber machen, assistieren, nähen und in entspannter Atmosphäre arbeiten möchte und dafür gerne auf das breitere Operationsspektrum eines Maximalversorgers verzichtet, ist hier genau richtig. Ich hatte eine wirklich schöne Zeit, die wie im Flug verging, und mich wieder ein Stück weitergebracht hat.

Eine Famulatur die ich nicht missen möchte

Im August diesen Jahres absolvierte ich eine dreiwöchige Famulatur in der Allgemein- und Viszeralchirurgie des St. Bernhard Hospitals in Brake. Dieser Artikel soll einen kurzen Überblick über den Ablauf der Famulatur geben.
Über die Internetseite Famulaturranking.de bin ich auf das St. Bernhard Hospital in Brake aufmerksam geworden. Meine Bewerbung erfolgte vier Monate im Voraus formlos per Email an den Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie Herrn Dr. Herrfurth. Die Antwort auf meine Bewerbung erfolgte sehr schnell.
Die Klärung der weiteren Formalitäten erfolgte über das Sekretariat der Geschäftsführung, speziell durch Frau Oberegger. Sie stand einem während der gesamten Famulatur bei Fragen hilfreich zur Seite. Für den Aufenthalt in Brake wurde ein Zimmer in einer sehr schönen klinikeigenen Ferienwohnung gestellt. Hier waren auch die anderen Famulanten untergebracht. Jedoch nicht mehr als 5 Personen. Dienstkleidung sowie Frühstück und Mittagessen wurden von der Klinik gestellt. Außerdem konnte man sich über die Klinik kostenlos ein Fahrrad leihen.
An meinem ersten Arbeitstag wurde ich um 7.15 Uhr vom Chefarzt, Herrn Dr. Herfurth empfangen. Nach der freundlichen Begrüßung folgte eine kleine Führung durch das Haus. Ab 7.30 begann der normale Klinikalltag.
Der Arbeitstag begann um 7.30 Uhr mit einer Frühbesprechung aller Chirurgen und dem diensthabenden Anästhesisten auf der Intensivstation. Danach folgte eine Besprechung der Allgemeinchirurgen meist zusammen mit dem Chefarzt. Hier wurden der OP-Plan, besondere Fälle und andere wichtige Ereignisse besprochen. Danach begann die tägliche Visite. Diese wurde anders als in anderen Krankenhäusern sehr gründlich, mit viel Zeit für den Patienten durchgeführt. Auch wurde jeder Patient im Vorfeld ausführlich besprochen und es gab immer die Möglichkeit Fragen zu stellen ohne dabei das Gefühl zu haben zu stören.
Nach der Visite folgte das OP Programm. Von Anfang an wurde man als Student vom Chefarzt fest mit in das OP Programm eingeplant, sodass man bei vielen OPs mit assistieren konnte. Im Laufe der Zeit war man so bei vielen verschiedenen Operationen dabei und konnte bei passender Gelegenheit Nähen oder sogar die Kameraführung bei endoskopischen Operationen mal ausprobieren. Und auch wenn man als Student mal nicht assistieren konnte gab es doch immer die Möglichkeit zuzuschauen, dabei wurde einem von den Operateuren meist alles sehr genau gezeigt und erklärt. So konnte ich im Laufe der Zeit viele Cholezystektomien, Leberteilresektionen, Hernien-Operationen aber auch Amputationen, Sigmaresektionen, Schrittmacher- und Portimplantationen und sogar die Resektion von Sarkomen und Tumoren am Ovar sehen und dabei viel lernen.
Wenn im OP mal nichts zu tun war, gab es in der chirurgischen Notaufnahme immer etwas zu sehen und zu tun.
Es wurde regelmäßig zu verschiedenen Themen Studentenunterricht angeboten, zum Beispiel zu den Themen Sonographische Untersuchung, Vor- und Nachteile verschiedener Hernien-Operationen oder Befundung von Röntgen und CT. Meist wurden die Röntgenbilder in der Gruppe zusammen besprochen, so dass man immer was lernen konnte. Wenn man mal keine Fragen hatte, konnte es auch passieren, dass man selber Fragen bekommen hat, mit denen man sich dann beschäftigen sollte.
Der Arbeitstag endete um 16.30 Uhr mit einer Visite der frisch operierten Patienten oder der akuten Fälle auf der Intensivstation.
Und auch nach dem Feierabend konnte Brake mit seiner idyllischen Lage an der Weser und einigen netten Cafés und Bars einiges bieten. Besonders der Hafen von Brake, die Flussinsel Harriersand oder die Strandabschnitte waren einen Besuch wert, aber auch die Nachbardörfer wie zum Beispiel Elsfleth waren sehr schön und mit dem Rad gut zu erreichen. Am Wochenende bot sich ein Besuch in Bremen oder Bremerhaven an. Besonders schön war die Fahrt mit dem Fahrgastschiff von Brake nach Bremerhaven und der Besuch im Klimahaus. Durch die gemeinsame Unterbringung mit den anderen Famulanten kam man schnell in Kontakt und verabredete sich zu gemeinsamen Unternehmungen.
Alles in allem war die Famulatur im St. Bernhard-Hospital eine sehr interessante und lehrreiche Zeit, bei der man von Personal aller Abteilungen schnell sehr freundlich aufgenommen wurde. Man hatte nie das Gefühl gerade zu stören oder im Weg zu stehen, ganz im Gegenteil – die Ärzte waren immer sehr hinterher, dass man möglichst viel mitnimmt und lernt- so wurde es nie langweilig. Man kam auch schnell mit anderen Fachrichtungen, wie der Anästhesie und der Unfallchirurgie in Kontakt, aber trotzdem war es nie zu stressig und es blieb auch immer Zeit mal in Ruhe einen Kaffee zu trinken und sich dabei noch mal das Eine oder Andere erklären zu lassen. Und zum Schluss gab es sogar noch 25 Euro pro Woche Taschengeld.
Die Zeit in Brake war sehr schön und leider viel zu schnell vorbei. Ich möchte mich bei allen Beteiligten für die großartige Famulatur in Brake herzlich bedanken und kann jedem das Krankenhaus für eine Famulatur nur wärmstens empfehlen.

Brake, August 2017
Sebastian Beitz, Medizinstudent der Universität zu Lübeck

Ich würde gern noch einmal wiederkommen

Im Sommer dieses Jahres habe ich eine zweiwöchige Famulatur im St. Bernhard – Hospital in Brake absolviert, über die ich kurz berichten möchte.

Nachdem ich sieben Semester in Essen studiert habe, war ich auf der Suche nach einem kleineren Krankenhaus für eine Famulatur in der Allgemein- und Viszeralchirurgie. Beim Lesen von Famulaturberichten wurde ich auf das St. Bernhard – Hospital aufmerksam, das u. a. ein Zimmer für die Dauer der Famulatur zur Verfügung stellt.

Ich freute mich sehr, einen Platz für eine Famulatur zu bekommen. Bei meiner Ankunft wurde ich freundlich empfangen und stellte schnell fest, dass das gesamte Personal des Krankenhauses sehr freundlich und hilfsbereit ist. Da das Haus relativ klein ist, sind die verschiedenen Fachrichtungen recht eng miteinander verbunden. Ich hatte die Möglichkeit, mich frei im Haus zu bewegen und neben der Ambulanz auch den OP kennenzulernen bzw. bei der Arbeit auf Station mit dabei zu sein. Überall war es möglich, Fragen zu stellen und man gab mir nie das Gefühl, zu stören. Mir wurde viel erklärt und auch die Möglichkeit gegeben, selbst mit am OP-Tisch zu stehen bzw. in der Ambulanz Untersuchungen durchzuführen. Besonderes Interesse hatte ich neben der Ambulanz natürlich an den Operationen und auch hier wurde mir sehr viel erklärt und man bot mir die Gelegenheit, auch selbst mit anzufassen. Auch das Team der Anästhesie bzw. Orthopädie / Unfallchirurgie empfing mich freundlich und bot mir an, einen Tag bei diesen Fachrichtungen zu verbringen, nur leider war der Zeitraum von zwei Wochen dafür viel zu kurz.

Die Bedingungen für eine Famulatur sind im St. Bernhard – Hospital wirklich außergewöhnlich, denn neben kostenloser Verpflegung und einem Taschengeld hatte ich das Glück, gemeinsam mit zwei anderen Studenten eine Wohnung in der Nähe des Krankenhauses beziehen zu können. So blieb auch nach der Famulatur noch genug Zeit, Dinge nachzulesen bzw. die Umgebung zu erkunden. Am Ende meiner Famulatur hatte ich sogar die Gelegenheit, an einem Kongress in Bremen teilzunehmen, was nochmal neue Einblicke in das Tätigkeitsfeld bot.

Ich möchte mich ganz herzlich bei allen bedanken, die mir diese Famulatur ermöglicht und mir so viel erklärt und gezeigt haben.
Die zwei Wochen waren viel zu kurz und ich würde gern noch einmal wiederkommen.

Brake, im Sommer 2016
Sonja Krebs, Medizinstudentin aus Duisburg-Essen

Vier Wochen Famulatur in Brake sind sehr schnell vergangen

Ich habe mich für eine Famulatur in Brake entschlossen, nachdem ich im Internet auf der Famulaturrankingseite frühere Erfahrungsberichte gelesen habe. Das Bewerbungsverfahren war relativ einfach. Ich habe eine e-mail an den Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie geschrieben und erhielt schon kurz darauf eine Zusage. Alles weitere wurde dann telefonisch geklärt. Das Krankenhaus stellte sowohl Unterkunft als auch Arbeitskleidung zur Verfügung. Außerdem gab es an den Arbeitstagen kostenloses Frühstück und Mittagessen.

Da die Unterkunft des Krankenhauses in dem Zeitraum meiner Famulatur belegt war, bekam ich ein Zimmer bei einem sehr freundlichen älteren Herrn. Er vermietet in der oberen Etage seines Hauses zwei Zimmer. Auch zwei Famulantinnen von den Internisten waren gleichzeitig bei ihm untergebracht, sodass man in der Freizeit auch mal gemeinsam etwas unternehmen konnte.

Ich bin mit der Bahn von Köln aus angereist und wurde dann von Herrn Jochims, dem Vermieter, am Bahnhof abgeholt. Er zeigte mir auch den Weg zum Krankenhaus und stellte mir ein Fahrrad zur Verfügung.

An meinem ersten Tag holte mich einer der Assistenzärzte unten an der Pforte ab. Danach ging es direkt zur Visite auf der Intensivstation. Anschließend kam noch die Röntgenbesprechung und die Visite auf der Station. Nach der Visite mussten dann Verbände gewechselt und Drainagen und Fäden gezogen werden. Am ersten Tag wurde mir alles gezeigt und erklärt, später durfte ich das dann auch mal alleine machen. Schließlich mussten dann noch Patienten aufgenommen und/oder entlassen werden oder Aufklärungsgespräche für die OPs geschrieben werden.

Da auf der Station im Sommer weniger zu tun war, bin ich oft mit nach unten in die Ambulanz oder in den OP gegangen. Ab und zu durfte ich auch mal mit am Tisch stehen. Im OP konnte ich sehr viele Sachen sehen und mir wurde vieles erklärt. Es gab Cholezystektomien , Hernien, Darmresektionen, Herzschrittmacher-/Portimplantationen, Amputationen.

Zwei Vormittage bin ich mit den Anästhesisten in den Gynäkologie und HNO OP mitgegangen. Dort durfte ich auch mal einen Patienten beatmen und intubieren.

Insgesamt sind die vier Wochen Famulatur in Brake sehr schnell vergangen und ich habe sehr viel gesehen.

Brake, im August 2015
Nicola Meumertzheim, Medizinstudentin aus Düsseldorf

„Chirurgie einmal anders“

Ich war schon des längeren auf der Suche nach einem geeigneten Krankenhaus für eine chirurgische Famulatur, als ich zufällig auf einen Bericht im Marburger Bund über das „Braker Modell“ gestoßen bin. Ich entschied mich sofort eine Bewerbung an den Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie zu schreiben. Auf meine Bewerbung erhielt ich prompt eine sehr nette Zusage von Herrn Dr. Herrfurth, dem Chef der Allgemein- und Viszeralchirurgie. Im März 2013 konnte ich dann meine zweiwöchige Famulatur im St. Bernhard Hospital Brake beginnen. Ich reiste bereits am Sonntag an und wurde durch Frau Oberegger von der Geschäftsführung herzlich in Brake empfangen. Sie brachte mir den Schlüssel für die Unterkunft, die mir für meine Famulaturzeit kostenlos zur Verfügung gestellt wurde. Ich war positiv überrascht, als ich die großzügige Wohnung betrat und wusste gleich, dass ich mich wohlfühlen würde. Die Wohnung verfügt über Schlaf-, Wohn- und Badezimmer mit Waschmaschine. Die Küche ist voll ausgestattet, sodass einem fürs Kochen nichts im Wege steht. Ich muss allerdings sagen, dass ich die Küche gar nicht wirklich genutzt habe, da ich jeden Tag Frühstück und Mittagessen im Krankenhaus kostenlos erhielt. Es war also für alles bestens gesorgt und ich konnte mich voll und ganz auf meine Famulatur konzentrieren. Herr Dr. Herrfurth empfing mich an meinem ersten Arbeitstag im Krankenhaus sehr freundlich und stellte mich seinem Team in der Morgenbesprechung vor. Dann ging die Arbeit dann auch schon richtig los. Mir wurde schnell klar, dass ich vorbehaltlos in alle Teams und deren Aufgabenbereiche aufgenommen wurde und bei Fragen immer Ansprechpartner hatte. Ich erhielt sogar ein eigenes Telefon, damit ich schnell informiert werden konnte, wo es grade etwas Interessantes zu sehen gab. Der erste Tag begann mit einem Ansturm auf die Ambulanz und ich wurde von Anfang an mit in die Arbeit der Oberärzte und der Assistenten eingebunden. Obwohl die Ärzte teilweise wenig Zeit hatten, konnte ich immer Fragen stellen und mir etwas erklären lassen. Es herrschte durchweg ein sehr freundlicher Umgangston. Bei der Stationsarbeit, wie z.B. Aufnahmen, Untersuchungen und Verbandswechsel war eine helfende Hand immer gerne gesehen und so bekam ich auch hier viele nützliche Tipps von den Ärzten. Im Laufe der nächsten Tage erhielt ich dann auch Einblick in das operative Spektrum der Chirurgie am St.-Bernhard Hospital.
Ich durfte, falls möglich, immer mit am Tisch stehen und sogar die eine oder andere Hautnaht konnte ich unter Aufsicht durchführen, was ich gerade in Vorbereitung auf mein PJ-Tertial als sehr hilfreich empfand. Der operierende Arzt hat sich stets bemüht mir die einzelnen Arbeits-schritte zu erklären und verständlich zu machen. Auch die Kollegen der Orthopädie und Unfallchirurgie luden mich immer wieder ein, Operationen ihrer Fachrichtung mit anzuschauen und dort zu assistieren. Praktische Fähigkeiten, wie chirurgisches Knoten und das chirurgische Nähen haben mir die Assistenten bei einem Kaffee mit einer Engelsgeduld im Arztzimmer beigebracht. Nach diesen zwei Wochen in Brake habe ich das Fach Chirurgie von einer komplett anderen Seite, als ich es vom Studium kannte, kennengelernt. Es geht also auch ohne ständigen Einsatz seiner Ellbogen und ohne vorherrschende Hierarchie unter den Ärzten. Ich kann das St.-Bernhard Hospital absolut weiterempfehlen und würde selber auch immer wieder dorthin zurückkommen. Vielen Dank für die super Zeit!

Brake, im März 2013
Franziska Stevens, Medizinstudentin aus Düsseldorf

Brake? – Auch in der Chirurgie sehr lehrreich und interessant!

Auf das St. Bernhard Hospital in Brake (Unterweser) bin ich aufmerksam geworden, als ich einen begeisterten Bericht eines Famulanten aus der Inneren Medizin in der Marburger Bund Zeitung gelesen habe. Der Artikel über das Braker Modell und Krankenhaus sagte mir sehr zu, allerdings wusste ich, dass die Innere Medizin nicht wirklich in meinem Interessengebiet liegt. Ich wollte lieber eine Famulatur in der Chirurgie absolvieren. Am Ende des Artikels fand ich einen Satz des Chefarztes der Allgemein-, Viszeral- und minimal invasiven Chirurgie, Dr. J.H. Herrfurth, der mich überzeugte es einmal mit einer Bewerbung zu versuchen. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Nach einer kurzen Bewerbung per E-Mail und einem Telefonat mit dem Chefarzt wurde mir eine Famulatur für den August 2012 zugesagt. Über Unterkunft, Dienstkleidung und Verpflegung brauchte ich mir keine Gedanken zu machen, denn all das wurde vom Krankenhaus organisiert. Obwohl die, für Studenten und Hospitationen vorgesehene Wohnung des Krankenhauses für die ersten neun Tage noch belegt war, wurde Ersatz für mich im Hotel Garni Süd in Brake gefunden. Am neunten August konnte ich dann für die restlichen dreieinhalb Wochen der Famulatur in die 2-Zimmerwohnung des Krankenhauses umziehen, die direkt neben dem Krankenhaus lag. Frühstück und Mittagessen gab es immer im Krankenhaus, auch am Wochenende, obwohl man da ja nicht arbeiten musste. Zusätzlich bekam ich pro Woche noch 25 Euro Taschengeld. Was mich überraschte ist, dass man immer zum Mittagessen kommt und auch wenn man mal über Mittag im OP ist, nimmt es ein Kollege mit ins Arztzimmer auf Station und man kann es später essen. Das war ich sonst aus dem OP nicht gewohnt.

Sowohl das sehr kollegiale und freundliche Miteinander, als auch die flache Hierarchie unter den Ärzten, die man sonst in der Chirurgie ja eher nicht gewohnt ist, waren sehr angenehm im Stations- und OP-Alltag. Ich konnte wirklich einmal Patienten von ihrer Anamnese und Aufnahmeuntersuchung, bei der Aufklärung für die Operation, bis in den OP selber und zur Entlassung begleiten. Auch bei den Sprechstunden konnte man immer zuschauen, ohne das ich das Gefühl hatte, ich würde stören oder wäre nicht erwünscht. Aufgrund eines eigenen Ruftelefons, wurde ich auch immer von den Assistenzärzten informiert, wenn es etwas Interessantes in der Ambulanz oder im OP zu sehen gab. Von Anfang an wurde mir gesagt, ich könne machen wozu ich Lust hätte. Alle Tätigkeiten wie Aufnahmen, OP-Aufklärungen und Untersuchungen waren freiwillig. Auch die wenigen Blutentnahmen und Viggos legen auf Station und in der Ambulanz, die ja sonst oft Hauptbestandteil der meisten Praktika sind. Es war eine sehr familiäre Stimmung im Team, auch mit den Krankenpflegerinnen und -pflegern, sowohl auf Station, als auch im OP. Eine Schwester fragte mich nach zwei Wochen, wie lange ich noch da bin und sie fand es schade, dass meine Famulatur nur einen Monat dauerte. Auch die meisten Patienten sind begeistert vom Krankenhaus in Brake und meinen, dass die Ärzte und Pflegekräfte im St. Bernhard Hospital in Brake immer mit einem Lächeln unterwegs wären und nicht so gehetzt rüberkommen würden, wie in anderen Krankenhäusern.

Aufgrund des Sommerlochs gab es leider eher weniger Operationen, aber trotzdem konnte ich immer zuschauen, auch wenn ich nicht eingeteilt war. Assistiert habe ich bei insgesamt 11 OPs: drei Cholezystektomien, einem in die Bauchwand perforiertem Coecum-Carcinom, einer Hemicolektomie des Colon descendens, einer laparoskopischen Herniotomie, einer TEPP, einer Clavusresektion mit Resektion des MFK 4 Köpfchens, einer diagnostischen Laparoskopie, einem Wunddebridement an Steißbein und Ferse und einer Vakuumverbandsentfernung mit Sekundärnaht. So konnte ich mich während dieser Famulatur unter anderem im Kamera halten weiterentwickeln, im Vergleich zu den Gynäkologen in einem Belegkrankenhaus in Frankfurt am Main, wo ich während des Studiums als OP-Assistenz arbeite. Während ich es bei den gynäkologischen laparoskopischen Operationen gewohnt bin, die Kamera immer auf 12 Uhr zu halten, war es für mich eine angenehme „Fortbildung“ in Brake, dass zwischendurch auf 3, 6 und 9 Uhr geschwenkt werden sollte und ich beide Hände für die Kamera benutzen sollte, während ich sonst immer eine Hand zum zusätzlichen Haken halten brauche. Wenn man mehr Operationen mitmachen möchte, sollte man sich eher nicht im August für eine Famulatur bewerben, denn dafür war es eher ruhig. Wer möchte sich auch schon in den Sommerferien operieren lassen.