Laparoskopischer Magenbypass (Roux-en-Y Gastric Bypass (LCRYGB))
Allgemeine Informationen
Der laparoskopische Magenbypass ist ein chirurgisches Verfahren, das minimalinvasiv durch die Schlüssellochchirurgie wird. Das Verfahren schränkt die Nahrungsaufnahme und die Resorption von Nährstoffen ein. Die Resorption wird durch Überbrückung von Teilen des Darms, die damit nicht mehr an der Verdauung beteiligt sind, reduziert. Das restliche Magenvolumen beträgt dann lediglich nur noch circa 20 ml. Der sogenannte “alimentäre Schenkel” (im Bild mit gestricheltem Inhalt) ist bei dem Magenbypass 150 cm lang, der “biliopankreatische Schenkel” (im Bild mit grünem Inhalt) besteht aus 75 cm vom Dünndarm.
© Johnson&Johnson MEDICAL Ethicon Endo-Surgery
Dauer der Operation
- 1 Stunde
Anästhesie
- Vollnarkose
Krankenhausaufenthalt
- 5 bis 6 Tage
Indikationen für den Magenbypass
- BMI über 40 kg/m2
- Reoperationen nach anderen metabolischen Eingriffen
- Akzeptiert die lebenslange Nahrungsergänzung mit Vitaminen, Proteinen und Mineralien
- Patienten mit Sodbrennen
- Nicht geeignet für Berufskraftfahrer und Patienten, die „schwierige“ Medikamente einnehmen müssen
Vorteile
- Operation für Patienten, bei denen andere Verfahren wie Ballon, Magenband und Schlauchmagenbildung versagt haben oder nicht geeignet sind
- Operation für “Sweet-Eater”
- Operation für Patienten mit Sodbrennen
- Besonders geeignet für Patienten mit insulinpflichtigen Diabetes mellitus
Nachteile
- Mortalitätsrate von 0,5–2%
- Kaum mehr umkehrbare Veränderung der Darmanatomie
- Lebenslange Vitamin-, Protein- und Mineralieneinnahme unbedingt erforderlich
- Magenspiegelung ist nicht mehr möglich
- Risiko des Dumping-Syndrom
- Auftreten von inneren Brüchen
- Risiko für Geschwüre im Verbindungsbereich zwischen Magenpouch und Dünndarm
Technische Beschreibung
Bei der Magenbypass-Operation wird der Magen erheblich verkleinert. Die unteren Darmschlingen werden mit dem sehr kleinen Restmagen verbunden. Dies bewirkt, dass die aufgenommene Nahrung direkt von der Speiseröhre über den sehr kleinen Restmagen in den Dünndarm übergeht. Der sogenannte “biliopankreatische Schenkel” (der Teil des Dünndarmes der vom Magen kommt und die Gallen- und Bauchspeicheldrüsenflüssigkeit mitbringt) wird circa 150 cm entfernt mit dem nahrungsführenden Schenkel verbunden.
Nach der Operation
Der Patient muss sich nach unserem Konzept 14 Tage nach der Operation flüssig (Getränke, Suppe, Joghurt) ernähren. Anschließend pürierte Kost, dann Vollkost.
Gewichtsverlust
In der Regel wird eine Gewichtsreduktion von 50% bis 70% des Übergewichtes erreicht.
Labor-Tests nach Magenbypass
nach 3 Monaten, nach 6 Monaten, dann jährlich
Nahrungsergänzung nach Magenbypass
optimiertes Multivitamin-Präparat A-Z mit allen essentiellen Mikronährstoffen incl. Zink, Kupfer, Selen, Eisen und anderen B-Vitaminen, Folsäure | täglich |
Calcium vorzugsweise Kalzium-Citrat | 1500 – 2000mg täglich |
Vitamin D3 | 25.000-50.000IU pro wöchentlich |
Vitamin B12 | 1000ug alle zwei Monate parenteral (subcutan ausreichend) |
Eiweiß | pro Woche mindestens 3 × 1 Mahlzeit durch Eiweißpräparat ersetzen, die tägliche Gesamtmenge sollte 70 bis 90 g betragen |
Eisen | nach Bedarf und Laborwerten (häufig bei Frauen) |
Nachsorge
- nach 3 Monaten
- nach 6 Monaten
- nach 12 Monaten
- nach 18 Monaten
- nach 24 Monaten
- dann jährlich
Standardmedikation nach der Operation
- Protoneninhibitormedikation 20mg, 0-0-1 (3 Monate)
Sport und körperliche Aktivität
- Nach der Krankenhausentlassung tägliches moderates Training langsam steigern
Operationsablauf
Operationsmethoden bei Adipositas: Der Magenbypass | 2:13 min Laufzeit
Bilder: © Johnson&Johnson MEDICAL Ethicon Endo-Surgery