Herzkatheterlabor

HKL Ghazzawi

Kontakt

Sekretariat
Marika Schröder, Cordula Than

04401 / 105-141

04401 / 105-139

Leistungsspektrum

Eine Herzkatheteruntersuchung dient zur Diagnostik und Therapie von Herzerkrankungen. Sie wird in einem Herzkatheterlabor durchgeführt. Die klassische Herzkatheteruntersuchung gibt unter anderem Hinweise auf den Zustand der Herzkranzgefäße, Herzhöhlen, Herzklappen sowie angeborener oder erworbener Herzfehler.

Dabei wird ein Herzkatheter über die Pulsschlagader oder Leistenschlagader zum Herzen geführt und mit Kontrastmittel werden z.B. die Herzkranzgefäße oder Herzhöhlen angefärbt. Sollte ein krankhafter Befund entdeckt werden, wird heutzutage in der gleichen Sitzung der entsprechende krankhafte Befund behandelt, z.B. Ballonaufdehnung, Stent-Implantation oder Verschlüsse von Löchern in der Herzscheidewand oder im Vorhofohr.

Dabei werden verschiedene Herzkatheter und Materialien verwendet.


Der intravaskuläre Ultraschall (IVUS oder Herzkranzgefäß-Ultraschall genannt), die IFR oder FFR bezeichnen Messmethoden mit denen z.B. die Einengung eines Herzkranzgefäßes physikalisch genau bestimmt werden kann.
Beim intravaskulären Ultraschall wird beispielsweise mit einem Spezialkatheter ein Ultraschallbild aus den Herzkranzgefäßen zur genauen Analyse der Läsionen erzeugt; bei IFR/FFR handelt es sich um Messmethoden mit Spezialdrähten mit denen nach physikalischen Prinzip Druckwerte berechnet werden, die genauen Aufschluss über die Verengung von Herzkranzadern liefern.


Zum Ausschluss bzw. zur Diagnostik von Herzerkrankungen am Herzmuskel werden über den Herzkatheter Gewebsproben aus dem rechten oder linken Herzmuskel entnommen. Diese werden anschließend pathologisch und/oder mikrobiologisch weiter untersucht.


Bei Verengungen der Herzkranzarterie (Stenose) werden Gefäßstützen (Stents) eingesetzt, da sonst die Durchblutung des Herzmuskels vermindert wird.

Der Stent wird im zusammengefalteten Zustand auf einen Ballonkatheter in der Engstelle positioniert und entfaltet. Während der Ballon nach ca. 10 – 30 Sekunden abgelassen und zurückgezogen wird, verbleibt der Stent in der Herzkranzarterie und hält das Gefäß offen.

Je nach Schweregrad der Erkrankung können mehrere Gefäßstützen eingesetzt werden.


Aufgrund einer Verdickung und Verkalkung des zarten Klappengewebes, welches hierdurch seine Flexibilität verliert und ein zunehmendes Hindernis für den Auswurf von Blut aus der linken Herzkammer in den Körperkreislauf darstellt, ist ein Aortenklappenersatz notwendig.

Beim kathetergeführten Aortenklappenersatz handelt es sich um ein schonendes Behandlungsverfahren.

Dabei wird ein Katheter bis in die linke Herzkammer geschoben. An der Spitze des Katheters befindet sich eine neue Klappe die auf einem Ballon montiert ist und an der Herzkammer unter Röntgenkontrolle freigesetzt wird.

Diese Methode darf jedoch nur unter herzchirurgischer Begleitung stattfinden, sodass wir diese Methode in Kooperation durchführen.


Ein Vorhofverschluss in der Kardiologie bezieht sich meist auf den Verschluss des linken Vorhofohres (LAA-Verschluss), ein Eingriff zur Prävention von Schlaganfällen bei Patienten mit Vorhofflimmern. Das linke Vorhofohr ist eine kleine Ausstülpung im linken Vorhof des Herzens, in der sich bei Patienten mit Vorhofflimmern häufig Blutgerinnsel bilden können. Diese Gerinnsel können in den Blutkreislauf gelangen und Schlaganfälle auslösen.

Warum wird ein Vorhofverschluss durchgeführt?
Der Eingriff ist vor allem für Patienten gedacht, die:

Ein erhöhtes Schlaganfallrisiko haben und
Blutverdünner (Antikoagulanzien) nicht vertragen oder nicht einnehmen können, z. B. wegen eines hohen Blutungsrisikos.
Wie wird der Vorhofverschluss im Herzkatheterlabor (HKL) durchgeführt?
Der Verschluss erfolgt minimalinvasiv mit einem Katheter, ohne dass eine offene Operation notwendig ist:

Für wen ist der Vorhofverschluss geeignet?
Patienten mit Vorhofflimmern, bei denen Antikoagulanzien kontraindiziert sind.
Patienten mit einem hohen Risiko für Blutungen oder Thrombosen.
Patienten, bei denen die medikamentöse Therapie nicht ausreicht, um Schlaganfälle zu verhindern.
Der Eingriff ist eine wichtige Alternative zur medikamentösen Schlaganfallprävention und wird in spezialisierten Herzkatheterlaboren unter maximaler Sicherheit und Überwachung durchgeführt.


Ein PFO-Verschluss ist ein kardiologischer Eingriff zur Behandlung eines persistierenden Foramen ovale (PFO), einer angeborenen Öffnung zwischen den beiden Herzvorhöfen (Atrien), die sich normalerweise kurz nach der Geburt schließt. Bei etwa 20–25 % der Bevölkerung bleibt diese Öffnung bestehen, oft ohne Symptome oder gesundheitliche Probleme. In einigen Fällen kann ein PFO jedoch gesundheitliche Risiken mit sich bringen, z. B.:

Wann ist ein PFO problematisch?
Schlaganfälle unbekannter Ursache (kryptogene Schlaganfälle): Ein PFO kann es ermöglichen, dass kleine Blutgerinnsel von den Körpervenen direkt ins Gehirn gelangen, ohne von der Lunge herausgefiltert zu werden.
Taucherkrankheit (Dekompressionserkrankung): Bei Tauchern kann ein PFO das Risiko für Komplikationen erhöhen.
Migräne: Einige Studien legen einen Zusammenhang zwischen PFO und Migräne nahe.
Wie funktioniert der PFO-Verschluss?
Der Verschluss erfolgt in der Regel minimalinvasiv mit einem Herzkatheterverfahren:

Über einen Katheter, der durch die Leistenvene eingeführt wird, wird ein kleiner Schirmchen- oder Doppelschirmverschluss (Okkluder) an der Öffnung zwischen den Vorhöfen platziert.
Der Okkluder bleibt dauerhaft im Herzen und sorgt dafür, dass kein Blut mehr durch das Foramen ovale fließen kann.
Der Eingriff dauert meist etwa 1–2 Stunden und erfordert nur einen kurzen Krankenhausaufenthalt.
Vorteile des PFO-Verschlusses
Reduzierung des Schlaganfallrisikos.
Minimale Belastung durch den Katheter-Eingriff.
Schnellere Erholung im Vergleich zu offenen Herzoperationen.

Für wen ist ein PFO-Verschluss geeignet?
Der Eingriff wird häufig empfohlen für Patienten, die:

Bereits einen kryptogenen Schlaganfall hatten.
Ein erhöhtes Risiko für Schlaganfälle aufweisen.
Beruflich tauchen oder anderen Hochrisikosituationen ausgesetzt sind.

FAQs

  • Vorbereitung
    Bitte kommen Sie nüchtern ins Krankenhaus.
  • Im Herzkatheterlabor
    Wir entscheiden jetzt, ob wir über den Arm oder die Leiste den Zugang zum Herzen wählen. Vor dem Zugang erhalten Sie ein lokales Betäubungsmittel. Auf Wunsch ist es möglich, dass Sie ein beruhigendes Medikament bekommen.
  • Untersuchung
    Je nachdem an welcher Stelle der Zugang gewählt wurde, wird eine “Schleuse” angebracht. Durch diese wird ein dünner biegsamer Katheter über ein Gefäß zum Herzen vorgeschoben. Über den Katheter wird ein Kontrastmittel gespritzt, um die Herzstrukturen und Gefäße auf dem Röntgenbild besser sichtbar zu machen. So können Verengungen oder Verschlüsse im Bereich der Herzkranzgefäße gefunden werden.
    Sollte der Einsatz eines Stents notwendig sein, werden wir Sie noch während des Eingriffs informieren und den Stent einsetzen.
  • Nach der Untersuchung
    Nach der Untersuchung wird an der Zugangsstelle ein Druckverband angelegt, damit es nicht nachblutet. Zur Sicherheit bleibt man anschließend noch für etwa fünf bis sechs Stunden bei uns. Je nach Art der Untersuchung oder Behandlung kann man anschließend entlassen werden oder bleibt stationär in unserem Haus.

Das ist von Patient zu Patient individuell und wird durch die Komplexität des Falls bestimmt. Sie können davon ausgehen, dass es mindestens 30 Minuten dauert.


Ja, Sie sind wach und ansprechbar, da nur eine lokale Betäubung notwendig ist.


  • Überweisungs-/Einweisungsformular
  • Unterschriebener Aufklärungsbogen (falls zutreffend)
  • Befunde, Arztbriefe, OP-Berichte
  • Röntgen-, CT-, MRT-Bilder
  • Aktuelle Blutwerte
  • Herzschrittmacher-, ICD-, CRT-D-, Allergie-, Röntgen-, Stentausweis

Wir oder Ihr behandelnder Kardiologe wird Sie im Voraus darauf hinweisen.
Wir möchten auf zwei Medikamente, die die Durchführung einer Herzkatheteruntersuchung behindern könnten, hinweisen:

Metformin (Therapie zur Blutzuckersenkung bei Diabetes mellitus)
Dieser Wirkstoff könnte in Verbindung mit dem Kontrastmittel unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen. Daher ist das Absetzen von Metformin, besonders bei nierenerkrankten Patienten zwei Tage vor der Herzkatheteruntersuchung notwendig.

Marcumar (Blutverdünner z. B. bei permanentem Vorhofflimmern oder nach Hirninfarkten, Embolien usw.)
Ein Absetzen dieses Medikaments ist heutzutage nicht immer erforderlich. Bitte erkunden Sie sich bei uns.

Weitere blutverdünnende Medikamente wie unter anderem ASS und Clopidogrel (Plavix, Iscover) können und sollten weiter eingenommen werden.

Bei Unklarheiten melden Sie sich gerne bei uns.