Jörg Rehlinghaus
Strukturierter Ausbildungsgang in der Internistischen Abteilung
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Ausbildungsstruktur
Ziel ist es je nach Ausbildungswunsch der Assistenzärzte alle theoretischen und praktischen Inhalte der Inneren Medizin einschließlich der Intensiv- und Rettungsmedizin, die für den Werdegang zum Internisten oder Allgemeinmediziner relevant sind, zu vermitteln und zwar gemessen an den Erfordernissen, die zur Beherrschung der jeweiligen Verfahren notwendig sind, und nicht an den Minimalanforderungen des Weiterbildungskatalogs.
Zunächst erfolgt die halb- bis einjährige stationäre Einarbeitszeit im Bereich der Medizinischen Klinik I, während der sich die abdominelle Sonographie und alle üblichen Punktionstechniken, wie Thorax- und Abdomenpunktionen, Liquorpunktionen, Sternal- und Beckenkammpunktionen, suprapubische Fistelanlagen, Intubtionen auf Intensivstation etc. angeeignet werden. Wer möchte, kann auch ZVKs legen und in der Anästhesieabteilung intensiviert die Intubation erlernen.
Nach der Einarbeitung wird auf die Intensivstation gewechselt, um dort unter Supervision die Versorgung Schwerkranker zu erlernen. Nach diesem Jahr werden von den Assistenzärzten die endotracheale Intubation, die Kardioversion/Defibrillation, die Anlage arterieller Katheter, zentraler Venenkatheter incl. Sheldondialysekatheter, Thoraxdrainagen und der Umgang mit intravenösen Narkotika beherrscht.
Nun folgt je nach Interesse die jeweils halbjährliche Funktionsarzttätigkeit im Bereich der Endoskopie, der Echokardiographie, Doppler- und Duplexsonographie. Weiter kann nach Interessenlage die Herzschrittmachertherapie erlernt werden. In jedem Fall rotiert jeder Assistent für mindestens 12 Monate in die Medizinische Klinik II, um einen fundierten Einblick in die hämatologische, onkologische Behandlung von Patienten zu gewinnen. Bei Interesse erhält jeder die Möglichkeit, die Mikroskopie der peripheren Blut- und Knochenmarksausstriche zu erlernen.
Im Funktionsbereich Endoskopie wird zunächst die Gastroskopie erlernt, gefolgt von der Koloskopie. Am Ende des Ausbildungsabschnitts wird die diagnostische Endoskopietechnik incl. Probeentnahme und Anlage von PEG-Sonden beherrscht. Einarbeitung in Blutstillungsverfahren und Polypenabtragung werden im fortgeschrittenen Ausbildungsstand erlernt. In diesem Abschnitt wird ein intensives Selbststudium der theoretischen Grundlagen der Gastroenterologie erwartet, Endoskopieatlanten werden zur Verfügung gestellt.
Im Bereich der Echokardiographie steht bei entsprechendem Ausbildungsstand auch die transösophageale Echokardiographie auf dem Programm.
Berufliche Perspektiven
Es herrscht weit verbreitet die Vorstellung, dass junge Ärzte und Ärztinnen, wenn sie ihre Ausbildungen in Häusern der Grundversorgung beginnen, ihre späteren Chancen in größeren Kliniken oder Universitätskliniken Fuß zu fassen, verspielen würden.
Diese Vorstellung ist nicht haltbar. Wir haben in unserer Abteilung mehrere Kollegen ausgebildet, die nach ihrer fundierten Ausbildung mit Kusshand von großen akademischen Lehrkrankenhäusern, teilweise gleich in die Position eines Oberarztes übernommen worden sind, um dort ihre spezialisierte Weiterbildung anzutreten.
Auf die Frage, warum sich die Kollegen gegen Konkurrenzwettbewerber auch aus Universitätskliniken durchsetzen konnten, war unisono die Einschätzung zu hören, dass ihre klinische Einsetzbarkeit aufgrund der fundierten praktischen Ausbildung der entscheidende Vorteil im Auswahlverfahren war.
Wer endoskopische Eingriffe, Echokardiographie, Doppler- und andere Sonographien, sämtliche Punktionstechniken und die Versorgung von Intensivpatienten beherrscht, hat bei den heutigen monomanen Ausbildungen eben viele entscheidende Vorteile.
Weiterbildungsermächtigungen für Innere Medizin in Kooperation mit den internistischen Fachkollegen (Weiterbildung zum Internisten)
Ermächtigt | Facharztkompetenz | Umfang |
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Dr. Austein | Basis Weiterbildung im Gebiet Innere Medizin (ohne Intensivmedizin) | 36 Monate |
Dr. Austein, Dr. Finck, Frau Weber | Innere Medizin und Hämatologie und Onkologie | 30 Monate |
Innere Medizin/spezielle Innere Medizin (in Planung) | ||
Dr. Finck, Dr. Austein | Zusatzbezeichnung Palliativmedizin | 6 Monate |